■ MISSTRAUENSANTRAG IM SEJM: Polens Regierung stieg langsam und fiel schnell
Warschau (taz) — Polens erst vor fünf Monaten mühsam zusammengeschusterte Regierung ist bereits wieder gestürzt: die Opposition zwang die Koalition unter Jan Olszewski durch einen Mißtrauensantrag zum Rücktritt. Unmittelbarer Anlaß für die Abwahl war die Bekanntgabe einer Liste von angeblichen Mitarbeitern in den früheren Sicherheitsdiensten, die heute hohe Staatsbeamte sind. Aber bereits in den letzten Wochen hatte Präsident Lech Walesa immer stärker auf einen Rücktritt der Regierung Olszewski gedrängt, die er als „unfähig“ bezeichnete. Wenige Stunden vor der Abstimmung forderte er deren „sofortige Abberufung“. SEITE 2 UND 12
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen