Pläne von Google und Microsoft: Apple-Konkurrenz entdeckt Musikmarkt

Im Netz dominiert derzeit Apple mit seinem iTunes-Laden das Musikgeschäft. Google und Microsoft wollen gegensteuern, indem sie den Song-Kauf in ihre Suchmaschinen einbauen.

Fünf Millionen Songs lizenziert: Microsofts Zune. Bild: dpa

Der Musikverkauf im Internet wächst weiterhin stetig - immer mehr Kunden greifen nicht mehr zur CD, sondern bedienen sich bei legalen Download-Angeboten im Netz, wo man einzelne Stücke für 99 Cent und weniger erhält. Weltweiter Marktführer in diesem Segment ist der Computerriese Apple; auch in Deutschland und den USA kommt an seinem iTunes-Angebot niemand vorbei. Den Plattenfirmen, die dadurch stark von einem einzelnen Vertriebskanal abhängig sind, schmeckt das indes immer weniger - sie hoffen und suchen deshalb nach Alternativen.

Möglicherweise kommen die demnächst von den beiden Apple-Konkurrenten Google und Microsoft. Der Suchmaschinenkonzern und der Softwaregigant wollen beide ihre Internet-Angebote aufbohren, um so vom Musikboom im Netz zu profitieren. Bei Microsofts seit einem Jahr bestehender "Findmaschine" Bing ist seit Dienstag eine Funktion freigeschaltet, mit der Nutzer einzelne Songs vorhören und dann über den hauseigenen Musikdienst Zune.net käuflich erwerben können. Das Feature ist derzeit allerdings auf den US-Markt beschränkt - im taz.de-Test erschien zudem bei vielen Künstlern noch eine "Coming Soon"-Seite und keine Kaufmöglichkeit. Trotzdem könnte der Dienst funktionieren: Microsoft hat für Zune.net mittlerweile über fünf Millionen Songs lizenziert.

Auch Googles neue Musikverkaufspläne sind noch nicht gänzlich realisiert. Hier erwarten Beobachter einen Start spätestens im Herbst - wie bei Bing zunächst auf die USA beschränkt. Laut einem Bericht des "Wall Street Journal" soll das Angebot aus einem vollständigen Musikladen a la iTunes bestehen. Dazu sollen derzeit entsprechende Lizenzierungsgespräche mit den Musikfirmen laufen. Etwas später soll auch ein Abodienst geplant sein, bei dem Kunden gegen eine Monatsgebühr eine Art Musik-Flatrate erwerben können. Es dürfte indes interessant werden, wie Google seinen Songladen in die eigene Suchmaschine einbaut - sobald das eigene Angebot gegenüber Konkurrenten bevorzugt wird, könnten sich schnell die US-Kartellbehörden zu Wort melden.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.