piwik no script img

Piraten und ParteienfinanzierungBundestag will Geld zurück

Die Piraten sollen 700.000 Euro zurückzahlen, weil sie nicht genug eingenommen haben. Zahlungsunfähig sei die Partei deshalb aber nicht, sagt ein Sprecher.

Die Piraten wollen nicht untergehen. Foto: dpa

Berlin dpa | Der Bundestag fordert von der Piratenpartei staatliche Mittel in Höhe von knapp 700.000 Euro zurück, weil die Piraten nicht genügend Eigeneinnahmen vorweisen können. Das bestätigte die Piratenpartei am Mittwoch.

Parteisprecher Olaf Krueger wies in diesem Zusammenhang Gerüchte zurück, die Partei werde durch diese Forderung zahlungsunfähig: „Wir haben schon damit gerechnet und Rücklagen gebildet, etwa eine Million Euro. Insofern ist unser Haushalt darauf eingestellt. Wir sind nicht auf dem Weg in die Pleite.“

Der Bundestag hatte im Rahmen der staatlichen Teilfinanzierung der Piratenpartei im vergangenen Jahr einen Betrag von 919.000 Euro zur Verfügung gestellt. Da die Piratenpartei allerdings nur vergleichsweise geringe eigene Einnahmen durch Mitgliedsbeiträge und Spenden aufweisen konnte, wurde der Betrag dramatisch auf knapp 61.000 Euro gekürzt. Unterm Strich müssen die Piraten bis Mitte März knapp 636.000 Euro an den Bundestag zurücküberweisen.

„Das politische Geschäft ist ein ständiges Auf und Ab“, erklärte Lothar Krauss, stellvertretender Schatzmeister der Piratenpartei Deutschland. „Dies betrifft nicht nur die politischen Entscheidungen und Richtungen, sondern auch die zur Verfügung stehenden Finanzen einer Partei.“ Um diesem Umstand gewissenhaft Rechnung zu tragen, hätten die Bundesschatzmeister der Piratenpartei jedes Jahr eine Rücklage aus den vom Bundestag an die Bundespartei geleisteten Abschlagszahlungen gebildet.

Krauss und Krueger reagierten damit auf einen Tweet des parlamentarischen Geschäftsführers der Piratenfraktion im Berliner Abgeordnetenhaus, Heiko Herberg, der allerdings nicht mehr in der Partei ist.

Herberg hatte getwittert: „Das Ende der #Piraten kommt näher, so wie ich es prognostiziert habe. Am Ende wird wegen Schulden aufgelöst ;)“. Die Antwort der Piraten lautete: „Alles „Grün“ bei den „Orangen"“.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!