piwik no script img

Pille für mehr Lust bei Frauen0,7 mal mehr Sex im Monat

Ein neues Medikament soll lustarme Frauen anregen. Aber ist, wer dreimal im Monat mit seinem Partner schläft, wirklich krank?

Da ging es auch ohne Pille: Szene aus dem Film "Eyes Wide Shut". Bild: dpa

Frage an die Frauen: Welches kleine Opfer würden Sie bringen, um einmal mehr als sonst im Monat mit ihrem Partner Sex zu haben? Jede Woche einen Ausgehabend mit dem Liebsten einplanen? Sich im hinteren Teil der Videothek eine schmutzige DVD ausleihen? Oder gar jeden Abend eine Pille mit dem Wirkstoff Flibanserin einwerfen? Letzteres führt im Schnitt zu 0,7-mal mehr Sex im Monat.

Die Zahlen machten kürzlich in den Medien die Runde, als Forscher das Ergebnis von internationalen Studien auf einem Sexualkongress in Lyon präsentiert hatten. Demnach steigerte der Wirkstoff Flibanserin in drei klinischen Studien die Libido von Frauen, die zuvor über Mangel an Lust geklagt hatten. "Viagra for women?", fragte die an den Studien beteiligte University of Carolina in einer Pressemeldung. "Lächerliche Wirkung - grandiose Farce" mokierten sich hingegen Kommentatoren der Online-Ausgabe des Ärzteblattes.

Und tatsächlich ist der Versuchsablauf der Studien, die der Pharmakonzern Boehringer Ingelheim finanziert hat, mindestens so interessant wie das Ergebnis.

Bild: taz

Dieser Text erscheint in der sonntaz vom 12. Dezember 2009 - zusammen mit der taz am Kiosk erhältlich.

In den drei Untersuchungen in den USA und in Europa wurden rund 1.400 Frauen getestet, die über einen Zeitraum von 24 Wochen entweder den Wirkstoff Flibanserin in einer Dosis von 100 Milligramm täglich oder ein Placebo einnahmen.

Flibanserin fahre das "hemmende System" der Sexualität im Gehirn ein wenig herunter. Dadurch komme das "aktivierende System" etwa durch Dopamin mehr zum Einsatz und dies könne zur Steigerung des sexuellen Verlangens führen, erklärt Michael Berner, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie am Universitätsklinikum Freiburg und an der Studie beteiligt.

Die Frauen, die 100 Milligramm Flibanserin pro Tag schluckten, hatten zuvor im Schnitt 2,8-mal Sex im Monat mit ihrem Partner gehabt. Nach Einnahme des Wirkstoffes hatten sie 4,5-mal Geschlechtsverkehr oder ein anderes "sexuell befriedigendes" Erlebnis.

Interessanterweise aber berichteten auch die Frauen, die ein Placebo-Präparat, also eine Pille ohne Wirkstoff, verabreicht bekamen, hinterher, ihre sexuelle Frequenz sei um einen Geschlechtsakt pro Monat gestiegen.

Allein der Glaube, man steigere durch irgendeine Substanz die Lust, kann also die Häufigkeit des Geschlechtsverkehrs erhöhen, selbst wenn dort nur Schokolade, ein Ayurveda-Kraut oder sonst was drin ist. Immerhin aber brachte der chemische Wirkstoff noch einmal ein zusätzliches statistisches Sex-Plus von 0,7-mal pro Monat.

Die Frauen führten gleichzeitig ein elektronisches Tagebuch, in dem sie täglich den Grad ihres Verlangens eintippten - "auch da gab es deutliche Steigerungen", berichtet Berner. Die Studie erforschte auch die Nebenwirkungen des Präparats: So beobachteten 12 Prozent der Frauen mit der 100-Milligramm-Dosis eine leichte Schläfrigkeit, weswegen die Forscher dazu raten, das Präparat am besten abends einzunehmen.

Die an der Studie beteiligten Frauen hatten die Wechseljahre noch nicht erreicht. Mit ihrem Partner waren sie im Schnitt schon seit zehn Jahren zusammen. Sie litten laut Diagnosen unter "Hypoactive Sexual Desire Disorder" (HSDD), was man als "Mangel an sexuellem Verlangen" übersetzen könnte.

Nun dürfte es viele Langzeitpaare allerdings fassungslos machen, dass es schon als krankhaft gelten soll, alle elf Tage Sex mit dem Partner zu haben. Was die einen als HSDD bezeichnen, erscheint anderen Wissenschaftlern ab einem bestimmten Zeitpunkt als der Normalfall.

Menschen in Langzeitbeziehungen haben nach drei bis vier Jahren Partnerschaft im Schnitt nur noch zwei- bis dreimal im Monat Sex, sagt Jakob Pastötter, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Sozialwissenschaftliche Sexualforschung. Dies hätten Erhebungen gezeigt. Erst kürzlich ist ein Beitrag in der Zeitschrift Archives of Sexual Behavior zu dem Schluss gekommen, dass der Kriterienkatalog über HSDD im Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders dringend überholungsbedürftig sei.

Pastötter kritisiert die Forschung zur "Lustpille": "Das erhöht nur den Druck auf die Frauen, mehr Sex haben zu müssen. Ich halte das für extrem problematisch." Schon die Einführung von Viagra habe den Leistungsdruck auf die Männer erheblich gesteigert. "Aus den Beratungen wissen wir, dass heute schon 17-jährige Jungen ankommen und Viagra schlucken wollen für ihr erstes Mal."

Studienarzt Michael Berner verweist hingegen auf die subjektive Befindlichkeit der Frauen. "Die Frauen kommen in die Beratung, sie leiden darunter, kaum noch Lust auf Sex zu haben." Das Medikament könne eine "Tür" für sie öffnen. "Das Investment in eine befriedigende Sexualität, die Gestaltung der Partnerschaft, der Zeit, die man miteinander verbringt, das muss natürlich dazukommen." Besteht die Gefahr, dass Leute die Flibanserin-Dosis als Rauschmittel nutzen und sich aus Spaß anturnen? Missbrauch befürchtet Berner nicht. Die Wirkung der Substanz sei in der Regel erst nach vier bis sechs Wochen täglicher Einnahme deutlich spürbar.

Boehringer Ingelheim sei im Gespräch mit der europäischen Zulassungsbehörde für Arzneimittel, sagt eine Sprecherin des Konzerns. Wann das Präparat auf den Markt komme, sei noch unklar. Am Ende entscheiden die Konsumentinnen. Jeden Abend ein Psychopharmakon schlucken, um etwas mehr Sex zu haben? Vielleicht fehlt vielen Frauen dazu letztlich doch die Lust.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

42 Kommentare

 / 
  • C
    clementine

    Und wo ist nun schon wieder das Problem? Offenkundig gibt es Frauen, die gerne ein etwas aktiveres Sexleben hätten, die freiwillig an einer solchen Studie teilnehmen. Warum soll Männern Viagra vorbehalten bleiben, ohne dass Frauen vergleichbare Mitttel zur Verfügung stehen? Was ist daran falsch, wenn eine Frau sich mit zwei mal mehr Sex im Monat zufriedener fühlt?

  • S
    sono

    was hier an sexistischen und rassistischen kommentaren zu lesen ist, das haut mich um!

    "Frauen (wie Rotkäppchen) würden sich wahrscheinlich am liebsten generell aus Prinzip verweigern... ("migräne")"

    "Hat mal jemand darüber nachgedacht, warum diese Frauen alle gar keine Lust auf Sex haben? Bei einer Studie in den USA auch nicht überraschend, die WASP haben doch keinen blassen Schimmer vom Körper einer Frau! Die Studie sollte mal in Brasilien wiederholt werden!"

    toll, zuschreibungen en masse aufgrund von Geschlecht bzw Nationalität, das ists was mich aufregt!

  • S
    Sächsi

    Woher haben eigentlich die Karnickel ihren Ruf.

    Meine Karnickel paaren sich nur 4 mal im Jahr. Also ist der Mensch doch das rammelwütigste Säugetier.

    Wir haben jedenfalls viel versucht. Zunächst 30 bis 31 mal pro Monat bis ich auf dem ZAHNFLEISCH GING.Dann kam zu meiner Erholung die buddhistische Phase, wonach der Mann keinesfalls öfter als 1 mal in 2 Monaten ejakulieren soll, da sonst sein Energiehaushalt nicht ausgewogen ist. Diese Phase führte bei meinem Mann nach 3 Monaten zum Energiekollaps. Wir sind dann zu unseren christlichen Werten zurückgekehrt. Nach diesem Artikel sind wir jetzt auch nicht klüger. Ich hab aber gute Erfahrung mit Pulsatilla und Prosecco gemacht.

  • K
    Kuschkewitz

    @ Gockeline

     

    „Prostitution ist das größte Geschäft weltweit.“

     

    Ganz bestimmt. Deshalb ist die Sexbranche derzeit ja auch in der Krise. Selten so gelacht.

     

    Nur noch 3 Mal im Monat? Mein Gott, was haben wir als Teenis gerammelt.

  • W
    wuff

    von über 30 kommentaren reiben sich weit über die hälfte an den 0,7 ??

     

    die einzige, die es einfach und richtig erklärt hat, war monika, alle anderen dreschen heisse luft!

     

    das ist wie im richtigen leben: vom eigentlichen, unangenehmen thema ablenken zu einem vermeintlichen fachgebiet und dann viel schwachsinn verzapfen.

     

    mein tipp: geht mit pulsmesser in´s bett und macht einen stufentest, dann kann man die steigerung protokolliert festhalten.

    aber vorher kalibrieren nicht vergessen!

  • F
    frauke

    mal davon abgesehen, dass diese studie bzw. die forschung nach solchen mitteln wirklich unnütz ist, frag ich mich wer das finanziert?

    mittlerweile muss ich meine arztkosten, etc. zum teil selber tragen, obwohl ich versichert bin. einer der größten verursacher des haushaltsdefizites der krankenkassen ist die pharmaindustrie und deren forschungen nach immer besseren wirkstoffen und eben auch wirkstoffen zur libidosteigerung. na danke schön. wenn man einfach etwas entspannter wäre, weil man sich nicht ständig gedanken darüber machen müsste, wer einem den nächsten arztbesuch bezahl, würde sich das "problem" (welches eigentlich überhaupt gar keines ist) von selbst klären.

    aber darauf wollte ich überhaupt nicht hinaus. sagen wollte ich, dass es mich stört, dass ich mit meinen kassenbeiträgen zu diesen forschungen beitrage!

  • G
    Gockeline

    Hat mal jemand nachgedacht,dass es das natürlichste der Welt ist,nicht immer an Sex zu denken.Uns hat man ins Gehirn geschrieben,ständig Sexleistung zu bringen sonst bist du nichts Wert oder dein Mann beschwert sich!

    Früher hatten die Frauen ihre Pflicht zu erfüllen ohne Verhütungsmittel.

    Sie hatten Angst wieder Schwanger zu werden und das Kind nicht ernähren zu können.

    Sie verweigerten sich und wurden getadelt es sei ihre Pflicht.

    Heute haben wir Verhütungsmittel und alle Freiheiten.

    Werden überall stimmuliert in allen Medien.

    Alle reden nur noch über Sex.

    Die meisten nervt es nur noch.

    Sie sind satt und wollen was anderes.

    Was der Sex weltweit anrichtet,das sehen die Sexgurus nicht.

    Sex ist weltweit das größte Problem unserer Zeit.

    Alle Statistiken würden zeigen,alle Übergriffe an anderen Personen sind wegen Sex.

    Vergewaltigungen,Kinderschändung,zeugen von Kindern die niemand will.

    Prostitution ist das größte Geschäft weltweit.

    Mit Prostitution wird das meiste verdient.

    Nur wo der Sex ist weicht komischer weise die Liebe.

    Zeitungen verkauft man nur noch mit Sex.

    Denn alle sind ja Sexsüchtig.

  • M
    Makeze

    HA! Da will ich doch lieber keinen sex als o,7 mal sex! Wie frustrierend ist das denn?

  • R
    Rotkäppchen

    @Paula

    Ja, Paula, danke für die Aufklärung auch. PUH!

    Ein ausgefülltes Sexualleben für Frau und Mann sollte doch wirklich auch ohne Chemie und deren teils schwerwiegende Nebenwirkungen zu bewerkstelligen sein.

    Mein Fresse, muss ja nicht wirklich immer gleich dieses 'arme Frau ist passiv' Geschwafel daherkommen. Göttin, wie ermüdend!

  • F
    frau

    ich will auch mal wieder sex, reicht dazu ein 0,7 Mann? oder muß man den dann gleich ganz nehmen?

  • E
    enno

    Ein zu unausgewogenes Verhältnis sexuellen Verlangens in einer Partnerschaft kann auch durch Trennung gelöst werden. Wird wohl auf lange Sicht das Beste sein.

  • T
    Tom

    Hat mal jemand darüber nachgedacht, warum diese Frauen alle gar keine Lust auf Sex haben? Bei einer Studie in den USA auch nicht überraschend, die WASP haben doch keinen blassen Schimmer vom Körper einer Frau! Die Studie sollte mal in Brasilien wiederholt werden!

  • M
    mathias

    @Ano Nymous: versuch's positiv: 0,2 mehr als 'ne halbe sache ;)

  • A
    ARE

    "Die Frauen, die 100 Milligramm Flibanserin pro Tag schluckten, hatten zuvor im Schnitt 2,8-mal Sex im Monat mit ihrem Partner gehabt. Nach Einnahme des Wirkstoffes hatten sie 4,5-mal Geschlechtsverkehr oder ein anderes "sexuell befriedigendes" Erlebnis."

     

    => 4,5 / 2,8 = 1,6017

    Die Vermehrung vom Grundwert beträgt somit 0,6 mal mehr und nicht 0,7.

     

     

    "ein zusätzliches statistisches Sex-Plus von 0,7-mal pro Monat."

     

    => 2,8 * (1 + 0,7) = 2,8 + 2,8 * 0,7 = 2,8 + 1,96 = 4,76

    Der Durchschnittswert 4,76 und nicht 4,5 entspricht also 70% mehr.

     

     

    "Doppelt so viel, wie vorher" bedeutet "1,0 mal mehr" also

    => 2,8 * (1 + 1) = 2,8 + 2,8 = 5,6

    Das entspricht dann einer Steigerung um 100%.

    "Genau so viel, wie vorher" bedeutet "0,0 mal mehr" also

    => 2,8 * (1 + 0) = 2,8 + 0 = 2,8

    Das entspricht dann einer Steigerung um 0%.

     

     

     

    Wichtiger erscheint mir folgender Zusammenhang:

     

    Wie viel Sex brauchen Menschen im Alter um die 40, damit Körper, Seele und Geist in einem ausgewogenen Verhältnis leben? bzw. Kann man die Menschen aus diesem Kulturkreis mit ihren vielfältigen differenzierten Lebensbedingungen und Eigenschaften auf einen Fall reduzieren?

     

    Ja, man kann!

     

    Nützt es was?

     

    Ja, dem Pillenhersteller und -verschreiber!

     

    Ändert sich mit Einnahme von Herz- und Kopfschmerz-, Libido, Potenz- und Leistungspillen grundsätzlich etwas an den Lebensbedingungen der Menschen?

     

    Nein, sie werden im Gegenteil noch stärker in die falsche Richtung gedrängt, da nur die Symptome behandelt werden und nicht die Ursache!

     

    Kann man die Ursachen ändern?

     

    Ja, zuerst bei sich selbst!

     

    Ist das einfach zu haben?

     

    Nein!

     

    Wem nützt das was?

     

    Zuerst einem selbst, dann dem Umfeld, jedoch NICHT den Pillendrehern!

     

    Wäre das gut oder schlecht?

     

     

     

     

     

    Gibt es sehr gute persönliche Berichte in der taz über Menschen, die sich selbst zum Positiven geändert haben, um anderen Mut zu machen, es ihnen nach zu tun, z.B. eine modernere Version der Autobiographieseite der zeit "Ich habe einen Traum"?

     

    Mir sind in der Art keine bekannt!

     

    Entspricht damit die Pillenversion im übertragenen Sinne einer Pille für die Redaktion, das Symptom "schnell, schnell, schnell..." zu kurieren und diesen Lebensstil redaktionell umzusetzen?

     

    Mit großer Wahrscheinlichkeit trifft das zu.

     

    Wäre es mit einer großen Anstrengung für die taz-Redaktion verbunden, eine 10-er Folge von "Wege aus..." "... der Einsamkeit", "... der Sinnlosigkeit", "... der Übersättigung", "... der Bewegungslosigkeit" zu erstellen bzw. Menschen über ihren Wandel berichten zu lassen?

     

    Ja!

     

    Wem würde das nützen?

     

    Zuerst den Redakteuren selbst, dann den Lesern, jedoch NICHT den Pillendrehern!

     

    Wäre das gut oder schlecht?

  • CM
    Chris M

    Mathematiknachhilfe für Anfänger:

     

    Es ist eine Steigerung UM den Faktor 0,7, NICHT AUF 0,7x.

     

    Vorher (z.B.) 1x im Monat. Macht 12x im Jahr.

    12 x 0,7 = 8,4x im Jahr mehr.

     

    Nachher also etwa 20x bis 21x im Jahr.

     

    Daß hierbei allein der Glaube bzw. der Placebo schon Berge versetzt, läßt allerdings an der Wirkung zweifeln. Es ist aber immerhin besser, als weiter Nashörner abzuschlachten, bloß weil ein paa Idioten glauben, daß man von dem gemahlenen Horn besser und öfter kann.

  • R
    Richard

    "Jeden Abend ein Psychopharmakon schlucken, um etwas mehr Sex zu haben? Vielleicht fehlt vielen Frauen dazu letztlich doch die Lust." Das Problem ist bekannt und nennt sich "Hypoactive Pharmaceutical Desire Disorder" (HPDD). Dagegen wird gerade ein Medikament entwickelt.

  • P
    Paula

    "Und ich dachte dieses ständige sich verfügbar machen durch die Antibabypille sei schon lächerlich genug"

     

    @Rotkäppchen

    Das vermittelt ja mal wieder das Bild einer passiven Frau, die nur für ihren Mann Sex hat!

    Vielleicht sehen Frauen das ja auch als Möglichkeit, so oft sie wollen ihre eigene sexuelle Lust zu befriedigen, denn die ist genauso ausgeprägt, wie bei den Männern....

  • LR
    Lacernella Rubra

    Wer hat denn bitte schön Lust, nur um irgendwelchen verquerten "Normen" zu entsprechen, Pillen zu schlucken. Und dann noch Tag um Tag und dann nach Monaten: "Hey, ich hätte gerne mal ein bisschen Sex."

    NE, lieber jederfrau und -mann so wie es persönlich beliebt und gut ist.

    Abgesehen davon, gibt es andere Substanzen, die eine schnelle Wirkung erzielen. (Achtung! Verstoß gegen das BtMG)

  • A
    Anna

    Ist vllt mit 0,7 mal mehr Sex, 70% mal mehr Sex gemeint? 100% + 70% = 170%

    Wie einfach die Welt doch sein kann :)

  • V
    vic

    Schätze, die gekippte Rammelshow auf Pro 7 wäre von Boehringer Ingelheim gesponsort worden.

    Als Feldversuch, sozusagen.

  • LA
    L.Thielmann a.D.

    der "normale" schwachsinn geht weiter..

    nichts anderes ist diesem artikel und den kommentaren zu entnehmen!!

    denke grundsätzlich ist die frau frau und dann ein geprägtes wesen mit einem natürlichem wunsch nach erfüllung

    "natürlichem wunsch nach erfüllung!!", schreibe ich hier und das meine ich auch so!

    wie immer der geartet ist!

    männer + frauen sind prinziplich geschlechtlich anders geartet

    haben eigene bedürfnisse und eine eigene entwicklung

    individuell ist diese entwicklung unabhängig vom geschlecht zu betrachten

     

    Sequenzer in pillenform ist doping

    doping ist bekanntlich schädlich

    auch das ist individuell zu betrachten!!

     

    "Fluch oder Segen?" - wie so oft in der geschichte stellt sich diese frage

     

    dafür oder dagegen

    mit oder ohne

     

    es gibt bestimmt bessere dinge um die libido der frau + ihrer wünsche zu erfüllen!

    pillen sind da zu einfach

    das entspricht nicht dem wesen der erotik

    es ist sicherlich schön wenn sich ein hormonelles gleichgewicht zw. männern + frauen einstellt und sie auf einer welle sind aber das geschieht immer unter einem temporären ansatz

    begierde ist vergänglich

  • K
    Konrad

    Klinische Studien die von Unternehmen finanziert wurden die vom Ausgang der Studie beeinflusst werden sind Schall und Rauch.

    Sowas kann und darf bei einer Entscheidung über ein Produkt keine Rolle spielen und sollte auch von der Tazredaktion als entsprechend dargestellt werden.

  • T
    Tsaimath

    0,7mal mehr Sex würde ich als eine zunahme von 1*X Sex pro Monat auf 1,7*X Sex pro Monat werten also quasi 70% was eignetlich schon ne Menge ist.

    Wenn es allerdings als 0,7mal öfter im Monat zu verstehen ist wären das bei einem durchschnittsverkehr von 4mal im Monat gerademal 17,5% (also 1000 paare hatten vorher 4mal im Monat Sex, danach 4,7mal)

     

    Über den Sinn eines solchen Medikaments will ich überhaupt nicht nachdenken da man sonst ganz schnell an den Punkt kommt an dem man Anti-Depressiva einnimmt weil man an "akutem Lachmangel" oder wie man es auch nennen will leidet. Es gibt Empfindungen die sollten nicht in einem Labor gezüchtet werden ich persönlich könnte mir auch vorstellen das Frau das Zeug nimmt um ihren Ehemann glücklich zu machen allerdings dadurch unglücklich wird und noch weniger Lust an der Lust hat.

    In diesem Sinne: Der Körper hat genug interne Drogen um sich glücklich zu machen, da sollten wir net nachhelfen

  • L
    Lesenik

    2,8 + x = 4,5.

    x = irgendwas zwischen 0,7 und 2,7, oder?

  • MT
    Mudda Teresa

    Wer 3 x im Monat mit seinem Partner schläft ist ein verdammtes, rammelwütiges Zuchtkarnickel!

  • S
    Sunn

    @Schmeichler:

    Vermutlich ist mit 0,7 mal mehr 70% gemeint, also 10 + (10*0,7), was 17 mal Sex wäre.

  • J
    Jones

    "(...)Das erhöht nur den Druck auf die Frauen, mehr Sex haben zu müssen. Ich halte das für extrem problematisch." Schon die Einführung von Viagra habe den Leistungsdruck auf die Männer erheblich gesteigert. "Aus den Beratungen wissen wir, dass heute schon 17-jährige Jungen ankommen und Viagra schlucken wollen für ihr erstes Mal."

     

    Muss man noch mehr zu dieser Medikamenten-Verschreibungswut sagen?

    Wenn die Leute ein wenig natürlicher mit Sexualität umgingen und sie nicht wie eine Prüfung, ein lästiges Ärgernis oder ein schlimmes Tabu behandelten, sondern als die schöne Sache, die sie ist, dann gäbe es nicht so viele "kranke" Frauen.

     

    Zur Pille an sich: Man darf gespannt sein, was dieses Tablettchen auf Langzeit mit sich bringt. Vielleicht auch so schöne Dinge wie Hormonimbalancen, Osteoporose und psychische Störungen... davon bekommen Frauen ja noch nicht genug verschrieben.

  • M
    Monika

    Warum hängen hier einige am "0,7 mal mehr"? Nur die Überschrift gelesen und nicht den Artikel? Das Placebo steigert den Sex von 2,8 mal auf 3,8 mal im Monat. Das Medikament steigert den Sex von 2,8 mal auf 4,5 mal im Monat. 4,5 ist 0,7 mehr als 3,8.

  • PP
    Peter Pan

    hä? 0,7 mal mehr?!

     

    70% mehr oder was?!

  • FS
    Für Schmeichler

    10*1,7=17

  • M
    mati

    ...ich könnte mir vorstellen, dass die 0,3 jene Male widerspiegeln, bei denen die Frauen eingeschlafen sind. coitus somnus, sozusagen.

  • M
    Martin

    ich frage mich, was in dem Artikel mit 'Sex' von Frauen gemeint ist, offenbar etwas, worauf sie keine Lust haben, laut Artikel, und darunter leiden sie also, laut Artikel, etwas nicht zu wollen, worauf sie keine Lust haben. Merkwürdig. Wenn ich etwas nicht will, habe ich auch keine Lust darauf. Aber die erwähnten Frauen meinen wohl, dass sie Lust haben müßten? Warum? Das erinnert mich an eine Diskussion in der Taz zum Thema Porno, wo sich Männer zu Frauenverstehern qualifizierten, weil sie aufgrund der Pornos erkannten, dass es zwei Dinge als höchstes Ziel weiblicher Erfüllung gibt, Blasen und Schlucken. Bloss blöd, dass die Frauen es noch nicht wissen.

  • B
    barde

    Der Schlüsselsatz ist wohl, es dürfte viele Paare fassungslos machen dass angeblich was mit ihnen nicht in Ordnung wäre wenn sie nur 3* im Monat Sex haben. So ein Quatsch. Das ist pures Marketing für die Firma die die Pillen herstellt. Diese Firma würde sich wahrscheinlich entschieden gegen einen Versuch wehren, in dem eine Probandengruppe ihre Pillen nimmt und eine andere Gruppe 3* mehr Bewegung und gesundes Essen verordnet bekommen würde. Letztere Gruppe wäre nämlich garantiert aktiver in Sachen Sex, so einfach geht das.

  • B
    BWH

    0,7 mal mehr: ist beinahe ein Tipp für den Spiegel-"Hohlspiegel".

    Gemeint ist wohl 1,7 mal so oft wie vorher. Tja, Journalsten und Zahlen, das passt irgendwie nicht zusammen :-)

  • FM
    Frauenthema? Mitnichten!

    Bla bla bla, "es gibt wichtigeres" heul heul "unter Druck" krampf krampf "Swingerclub?"

     

    Ich verstehe es nicht, KANN und WILL es nicht kapieren.

    Vielleicht bin ich ja ein gesegneter Mensch, aber solche Probleme hatte ich noch nie mit meinen Partnerinnen.

    Es gibt natürlich wichtigeres als Sex aber meiner Meinung nach ist schlechter Sex (oder seltener Sex)eine schlechte Vorraussetzung für eine gute Beziehung oder ?

    Frauen die unter Unlust leiden und nicht wissen warum (Pille?) können dieses Medikament doch nehmen ?

    Frauen (wie Rotkäppchen) würden sich wahrscheinlich am liebsten generell aus Prinzip verweigern... ("migräne")

    Absolut lächerlich

  • A
    abc

    Mathematik für Fortgeschrittene:

     

    10 multipliziert mit 1,7 (Steigerung um 70%: 1+ 0,7)= 17

  • L
    Laura

    Na also mal 0,7 waere anstatt 10 mal sex nur noch 7 mal. Da es aber heist 0,7 x mehr, nehme ich an das es anstatt 10 mal, nun 17 mal ist. (was ich ziemlich signifikant viel mehr finde)

    interessant ist aber eigentlich nur ob dieser unterschied im vergleich mit der placebo-gruppe auch noch significant ist. Wenn die frauen bei placebo und medikament den gleichen antieg haben ist das teil ziemlich nutzlos...

  • S
    Schmeichler

    Mathematik für Anfänger:

    10 mal Sex multipliziert mit 0,7 ergibt 7 mal Sex!

     

    Hilft die Tablette nun oder nicht?

  • HW
    Hans Wurst

    Mann, mann, an was für Schwachsinn immer wieder geforscht wird, ist schon erstaunlich!

  • AN
    Ano Nymous

    0,7 mal mehr? wie soll das denn gehen?

  • KK
    Klaus Keller

    Varianten

    1 was machte den die Vergleichsgruppe die es mit einer Paartherapie versucht hat?

     

    2 öffter Sex heißt auch nicht automatisch das man damit auch zufriedener ist, geht es um Qualität oder um Quantität?

     

    3 Vielleicht haben die lustlosen Frauen auch vernünftiger weise keine Lust auf eine bestimmte Art von Sex womit wir wieder bei 1 zur Abhilfe wären.

     

    4 das geänderte verhalten ist altersentsprechend und liegt im Bereich des normalen man weis es nur nicht und hält sich für Krank.

    So das im ungünstigen Fall beide ihre Medikamente schlucken weil ihnen keiner sagt das sie normal sind.

     

    5...

     

    6...

     

    7...als Pharmafirma verkauf ich jeden Mist solange er Geld bringt...

     

    Klaus Keller Hanau

  • R
    Rotkäppchen

    Und ich dachte dieses ständige sich verfügbar machen durch die Antibabypille sei schon lächerlich genug! Frau lernt nie aus. Als ginge es bei der Liebe zwischen Mann und Frau nicht um mehr...