: Philosoph entdeckt TV
Stuttgart (epd) – Fernsehen gibt es seit 60 Jahren. Jetzt hat es auch der Heidelberger Philosoph Hans- Georg Gadamer (96) entdeckt und sich gegen eine „neue Einsamkeit“ vor dem TV-Apparat gewandt. Er finde es „schlimm, daß das Gespräch in der Familie durch das Fernsehen ersetzt“ werde, sagte Gadamer der Zeitschrift Evangelische Kommentare. Besonders für Kinder sei dies „Gift“. Solidarität, kulturelles Leben und der Dialog junger Menschen würden durch Fernsehkonsum verdrängt. Ethos bilde sich in der Familie, so Gadamer, in der industrialisierten Welt erfülle die Familie diese Aufgabe aus verschiedenen Gründen nicht mehr. Er rief dazu auf, die Pflege der Sprache und des Wortes mit ins nächste Jahrhundert zu nehmen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
