MEDIKAMENTENTEST IN NIGERIA
: Pfizer schließt Vergleich ab

KANO | Im milliardenschweren Rechtsstreit über einen Medikamententest bei Kindern in Afrika in den 90er-Jahren haben sich der US-Pharmariese Pfizer und der nigerianische Bundesstaat Kano auf einen Vergleich verständigt. Der Streit sei beigelegt. Am Donnerstag sollte eine Vereinbarung unterschrieben werden, sagte Aliyu Umar, ein für den Bundesstaat in dem Verfahren tätiger Anwalt. Angaben zur Vergleichssumme machten Rechtsvertreter beider Seiten nicht. Der im Norden Nigerias gelegene Bundesstaat hatte den Pharmakonzern 2007 auf 2 Milliarden Dollar Schadenersatz verklagt. Pfizer wurde vorgeworfen, während einer Meningitis-Epidemie 1996 in Kano das nicht zugelassene Medikament Trovan unerlaubt an Kindern getestet zu haben. Dabei starben nach Angaben der Behörden elf Kinder, Dutzende trugen schwere Gesundheitsschäden davon. Pfizer hatte eine Schuld stets abgestritten und auf die Meningitis-Epidemie als Ursache verwiesen. Im April sickerte durch, dass beide Seiten auf einem guten Weg seien, sich über eine Vergleichsumme von 75 Millionen Dollar zu verständigen. Davon sollten 30 Millionen an den Bundesstaat Kano fließen. (rtr)