: Pferd vorm Saloon
Die Bremer Polizei erfreut im Sommerloch mit allerliebsten Geschichten, die dazu noch wahr sind
Als Nr.: 0392 kam gestern eine Pressemitteilung der Bremer Polizei, die der Öffentlichkeit in ihrer Gänze auf keinen Fall vorenthalten werden sollte. Voilà, wir dokumentieren mit großer Freude:
„Bremen (ots) - Ort.: Bremen, Nordstraße Zeit: 24. Juni 2002, 23.15 Uhr
Einen einsamen Ritt, immer der untergehenden Sonne entgegen, unternahm gestern Abend ein 21-jähriger Großstadtcowboy in Bremen-Walle. Zu später Stunde erreichten Pferd und Reiter die Nordstraße. Dort eine verlockende Leuchtreklame, männliches Stimmengewirr, der Geruch von Freiheit und Abenteuer gepaart mit Bier und Korn. Die Kehle staubtrocken vom Ritt durch den Asphaltdschungel, beschloss unser nächtlicher Reiter, den Abend mit einem Drink ausklingen zu lassen. Seinen treuen Wegbegleiter band er kurzerhand vor der Gaststätte an und verschwand im Saloon. Dies wiederum missfiel dem Pferd in erheblichem Maße, so dass es seinen Unmut in die Nacht hinauswieherte. Anwohnende Siedler fühlten sich in ihrer Nachtruhe gestört und riefen die Sheriffs. Diese trafen den Desperado auf seinem Pferd reitend an. Er war bereits auf dem Weg zurück zu seiner Farm, in diesem Fall der „Erlebnisfarm Ohlenhof“, wo er als Pferdepfleger tätig ist. Die Sheriffs gaben freies Geleit und langsam verhallte der Hufschlag im nächtlichen Walle.“
taz, äh Polizei Bremen
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