piwik no script img

Petunien

■ betr.: Bekennerbrief betr. Aktion Petunie, taz vom 27.6.90

betr.: Bekennerbrief „Betrifft: Aktion Petunie“, taz vom 27.6.90

(...) Dieser Brief stellt die genetische Grundlagenforschung als Symbol gesellschaftlicher Übel dar und fordert ihre Bekämpfung. Das Beispiel der Petunien zeigt, daß es offensichtlich nicht darum geht, Fälle zu kritisieren, in denen durch gentechnische Methoden tatsächliche Probleme entstehen können, wie zum Beispiel bei der Erzeugung bestimmter herbizidresistenter Pflanzen. Das Petunienexperiment ist auch nach Meinung von Vertretern von Umweltschutzverbänden wie dem BBU völlig harmlos. Die „Gen -Jogger“ begründen ihren Kampf gegen die Petunien mit der Beschwörung von „unberechenbaren Gefahren der Gentechnologie“ und dem dahinterstehenden Profitinteresse der Industrie. „Weg mit der Gentechnologie“ fordern sie, ohne zu bedenken, daß heute ein medizinischer Fortschritt in der Behandlung vieler Krankheiten ohne Gentechnik nicht mehr möglich ist. Dies betrifft insbesondere Autoimmun- und Krebserkrankungen. Aktionen wie dieser Sturm auf die Petunien tragen in einer Zeit, in der mittlerweile breite Schichten der Öffentichkeit gegen die genetische Forschung eingestellt sind, mit dazu bei, daß diese in absehbarer Zeit in der BRD praktisch unmöglich wird. (...)

Ute Deichmann, Köln

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen