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Archiv-Artikel

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„Mitten in Meiderich – Die MSV-Duisburg-Doku“, www.dsf.de

Peter Neururer hat sie alle gelesen, alle großen Philosophen. „Doch dann“, sagte Neururer vor einiger Zeit, „dann habe ich gemerkt, dass die von meinem normalen Denken absolut abweichen – jetzt lese ich nur noch Fußballfachbücher.“ Was also wohl heißt, dass Herberger und Heidegger in einem Kopf nicht vereinbar sind, zumindest nicht in seinem. Neururer ist Schnurrbartikone, Rasentänzer, Golfer, Bundesligatrainer und nun auch Protagonist der Webdoku „Mitten in Meiderich“ auf DSF.de, der Internetpräsenz des Deutschen Sportfernsehens. 18 Folgen lang wird hier das Innenleben des Zweitligisten MSV Duisburg beleuchtet, immer dienstags kommt eine neue Folge. In Fünf-Minuten-Häppchen sind die Zuschauer beim Training dabei, in der Kneipe, in Neururers Auto. Als Novum in der Berichterstattung wird das verkauft, als Einblick in die Tiefen des Profifußballs. Umfang und Aufmachung der Reihe geben das zwar kaum her; unterhaltsam ist es trotzdem, Neururer zu beobachten, wie er verbale Steilpässe liefert und dann eben doch sein Image als Alltags- und Fußballphilosoph kreiert. Das ist pseudointime Öffentlichkeitsarbeit. Apropos, dazu sagte Neururer mal: „Wie ich außen wahrgenommen werde, ist mir scheißegal.“ Na, dann. JAN SCHEPER