Personenführung #54: Sonja Vogel: In die Welt geflüchtet

Seit 2012 ist Sonja Vogel bei der taz tätig, angefangen hat alles mit einem LeserInnenbrief.

Bild: Nane Diehl

Aufgewachsen ist sie, 1983 geboren, in Darmstadt – wo auch die Familie Drombusch aus der gleichnamigen ZDF-Serie angesiedelt war: Sonja Vogel sagt selbst, dieser Ort sei trostlos. Tröstlicherweise konnte sie nach der Schule zum Studium nach Berlin flüchten, an die Universität. Dort kümmerte sie sich um Osteuropastudien und Gender Studies. Ihre liebste Weltgegend ist die jugoslawische beziehungsweise die Staaten, die aus dem Staat Jozip Broz Titos hervorgegangen sind – sie ist dort oft gewesen, hat dort gelebt und kehrt dorthin immer wieder zurück.

Im Sumpf linker Publikationen

Ihr erster Beitrag für die taz ist für die momentan engagierte taz2-Redakteurin ein LeserInnenbrief gewesen: „Danach stieg ich hinab in den Sumpf linker Publikationen, denen ich bis heute lesend treu geblieben bin – Konkret und Jungle World.” Beim Neuen Deutschland absolvierte sie ein journalistisches Volontariat, seit 2012 ist sie, näherliegender für ihren anarchisch-erfrischenden Geist, bei der taz tätig. Auch hat sie bei den Sonderausgaben der taz zur Bundestagswahl 2013 mitgearbeitet: zum Gewinn des Blatts und des taz.wahl.teams.

Nebenbei ist sie, die eine nie hysterisierbare Ruhe verströmt und über allerfeinste Manieren (grüßen, Mails zeitig beantworten, auf Fragen gewogen eingehen) verfügt, Teilzeitverlegerin und Lektorin des Ventil-Verlags in Berlin – unter anderem wird dort „Testcard” herausgegeben, eine Anthologie zur Theorie und Geschichte der Popkultur.

Sie hat ein Herz für „dicke Bücher”, wie sie bekennt, die Welt der dauernden Verknappung behagt ihr nicht. Und wir bekennen: Sonja Vogel ist eine vorzügliche Autorin, die auch im gerade begonnenen Jahr sehr schöne Texte verfassen wird – auch als Kolumnistin auf der Seite 14 des Gesellschaftsressorts taz2.

Jan Feddersen