Personenführung #32: Christoph Esser: Selbst verwurstet werden

Der „Selfmadekoch” hat über viele Jahre den oft stressigen Alltag der tazzler besser gemacht.

Bild: Erik Irmer

Wenn man jeden Tag für Leute das Mittagessen kocht, die „was mit Medien” machen, dann ist es nur eine Frage der Zeit, bis man selbst verwurstet wird – gerade als Koch. So geschah es, dass Christoph Esser, taz-Koch, zu einer kleinen Celebrity wurde. Nein, kein Fernsehkoch, dafür aber Print-Koch.

Ganz schön verfressen

Das erste Interview musste er für die Speisekarte des taz-Cafés geben, die in Form einer Mini-taz ausliegt. Darin enthüllte er, dass taz-MitarbeiterInnen ganz schön verfressen sind und große Portionen bevorzugen, womöglich weil “die meisten hier ohne Frühstück zur Arbeit kommen”. Fortan musste er regelmäßig für die sonntaz Fragen rund um das Kochen beantworten.

Christoph Esser, gelernter Bäcker und nach eigener Bezeichnung „Selfmadekoch”, hat über viele Jahre den oft stressigen Alltag der tazzler besser gemacht – mit Hilfe eines liebvoll zubereiteten, schmackhaften Mittagessens.

Dringend eine Pause

Auf Dauer war dieser tägliche Liebesakt dann allerdings so aufreibend, dass Christoph Esser nun dringend eine Pause braucht: „Zuletzt hatte ich den Eindruck, dass ich nur noch Teller raushaue – ich wünsche mir mehr Zeit für Details.” Esser verlässt das taz.café, die nächste Tätigkeit ist noch ungewiss, erst einmal möchte er sich weiterbilden.

Aber hat es denn auch Spaß gemacht? „Schön war es, wenn der Service am Nachmittag kam und sagte: Es hat den Leuten geschmeckt.”

Martin Reichert