: Personalie
Bonn/Bremen Der deutsche SPD-Politiker Hans Koschnick soll auf Vorschlag der Bundesregierung im Auftrag der Europäischen Union die UNO-Verwaltung in der Herzegowina-Hauptstadt Mostar als Administrator leiten. Dies bestätigte am Donnerstag das Außenministerium in Bonn.
Der Politiker habe sich dazu bereit erklärt, hieß es, müsse aber noch von den EU-Mitgliedstaaten bestätigt werden. Einzelheiten der Hilfsaktion, um die Kroaten und Moslems die EU bereits im vergangenen Jahr gebeten hatten, stünden noch nicht fest.
Der frühere Bürgermeister Bremens und stellvertretender SPD-Chef, gehört noch dem deutschen Bundestag an. Für die Wahlen im Oktober will er jedoch nicht mehr kandidieren. Der außenpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion Karsten Voigt sagte, die Voraussetzung für den Einsatz Koschnicks sei, daß in und um Mostar Frieden herrsche.
Seit vielen Jahren gilt Koschnick als Mann für knifflige Sonderaufgaben vor allem im Ostblock und in Israel. Bereits als Bremer Regierungschef, besonders aber nach seinem Rücktritt 1985, unternahm er im Auftrag der SPD Missionen in Länder, die Kontakten mit Deutschland wegen des Nazi-Regimes und des Zweiten Weltkriegs nur sehr zögernd gegenüberstanden. Seine Kontakte und seine Anerkennung im Ausland gelten als die wichtigsten Eigenschaften, die ihn für die Aufgabe in Mostar prädestinieren.
Nach acht Jahren als direkt gewählter Bundestagsabgeordneter kandidiert er bei der Bundestagswahl im Oktober nicht mehr. Noch vor wenigen Wochen hatte Koschnick angekündigt, daß seine politische Arbeit damit zu Ende sei. Am 2. April feiert er seinen 65. Geburtstag. dpa/ap
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