piwik no script img

Perestroika jetzt auch lokal

■ Personalkarussell dreht sich in Sowjetrepubliken / Ministerpräsident der RSFSR weggelobt

Moskau (ap/afp/taz) - Nach der Umorganisation der zentralen Partei- und Staatsführung in der UdSSR gab es am Montag Anzeichen für eine unverzügliche Fortsetzung dieses Prozesses auf der Ebene der Unionsrepubliken. Der bisherige Ministerpräsident der größten Republik, der Russischen Föderativen Sowjetrepublik (RSFSR), Witalij Worotnikow (62), verlor sein Amt. Ihm folgt Alexander Wlassow (56), der am Freitag ins Politbüro aufgestiegen war. Wlassow gibt dafür den Posten des Innenministers der UdSSR auf. Worotnikow seinerseits ist von Gorbatschow selbst auf den rein zeremoniellen Posten eines Ministerpräsidenten der RSFSR fortgelobt worden. Ihm unterstand bislang die Zeitung 'Sowjetskaja Rossija‘ als Unionsorgan der Partei, die im Früjahr massive Angriffe gegen die Reformpolitik veröffentlichte. Die Reorganisation des ZK soll als Vorbild auch für die Parteiorgane der Unionsrepubliken dienen.

Am Freitag waren 20 bisher bestehende ZK-Sekretariate aufgelöst worden. An ihre Stelle treten folgende sechs Kommissionen (mit ihren Vorsitzenden): 1. zu Fragen des Parteiaufbaus und der Kaderpolitik (Georgi Rasumowski); 2. für Ideologie (Wadim Medwedew); 3. zu Fragen der sozialökonomischen Politik (Nikolai Sljunkow); 4. für Argrarpolitik (Jegor Ligatschow); 5. zu Fragen der internationalen Politik (Alexander Jakowlew); 6. für Rechtspolitik (Viktor Tschebrikow).

ko

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen