: Pecker
■ Pecker USA 98, Regie: John Water; mit Edward Furlong, Christina Ricci, Mary Kay Place u.a.; 87 Min.
John Waters Filme waren einmal im besten Sinne des Wortes anstößig und seine Figuren von bizarrer Extravaganz. Wenn Waters auf dem Regiestuhl Platz nahm, durfte man sicher sein, daß vor der Kamera nichts und niemand der politischen Korrektheit überlassen wurde. Doch spätestens seit er Kathleen Turner als „Serial Mom“ lustig morden ließ, regt sich niemand mehr auf. Nun zielt das einstige Enfant terrible des amerikanischen Kinos auf die New Yorker Kunstszene und trifft nicht richtig:
Die gesammte Kunstmafia findet ausgerechnet Gefallen an den Fotografien des 18jährigen Hobby-Knipsers Pecker, obwohl dessen Zufallsprodukte nur Schrott sind. Trotzdem wird er als Exot gehandelt, ins Rampenlicht gerückt, und mit ihm die Objekte seiner Bilder, die besser unbekannt geblieben wären: wie zum Beispiel Peckers bester Freund, der Kleptomane Matt; oder die Managerin eines Waschsalons, die ihre Kunden mit Domina-Methoden bearbeitet; oder Schwester Tina, die als Go-Go-Girl jobt... Über die bescheuerte Kunstszene haben wir schon mehr gelacht, über John Waters auch. Schade eigentlich.
Babylon (OmU), Broadway, Central, Eiszeit, Filmkunst 66, FT am Friedrichshain
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