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„Peace–Test“ gegen Atom–Tests

■ Über 1.000 Festnahmen nach gewaltfreiem Protest auf dem Atomtestgelände im US–Bundesstaat Nevada

Aus Washington Stefan Schaaf

Bei einer der größten Protestaktionen gegen die Atomtests der USA sind am Samstag weit über tausend ProtestiererInnen auf dem Versuchsgelände in Nevada festgenommen worden. Sie hatten versucht, einen Stacheldrahtzaun, der das Atomtestgelände umgibt, zu überklettern und waren anschließend festgenommen worden. Nach den Massenfestnahmen wurden die Demonstranten mit Bussen in die nahegelegene Stadt Tonopah gebracht und nach einer Verwarnung wieder auf freien Fuß gesetzt. Die Aktionen am Testgelände sollen noch die ganze Woche fortgesetzt werden, wobei besonders für Montag eine weitere Aktion zivilen Ungehorsams vorgesehen ist. Die über 3.000 TeilnehmerInnen an den Protesten in dem wüstenähnlichen Gebiet, 100 Kilometer von Las Vegas entfernt, haben an Gewaltlosigkeits–Trainings teilgenommen und sich strikt verpflichten müssen, den entsprechenden Prinzipien Folge zu leisten. Aufgerufen zu der Demonstration hat die Organisation „American Peace Test“, die 1985 aus der Kampagne für das Einfrieren der nuklearen Arsenale beider Supermächte hervorgegangen ist. „American Peace Test“ will „die schöpferische Kraft gewaltloser direkter Aktionen auf den Kampf gegen das nukleare Wettrüsten anwenden“ und folgt dabei den von Gandhi, King und dem Chicano–Führer Cesar Chavez entwickelten Taktiken. Ihr Ziel ist ein weltweiter und umfassender Atomteststop. An zwei zurückliegenden Demonstrationen, im Februar und Mai vergangenen Jahres, hatten jeweils mehr als 2.000 Menschen teilgenommen.

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