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Pazifismus als Mittel zum Zweck

■ betr.: „Frieden schaffen, auch mit Waffen“, taz vom 18. 9. 95

Die Diskussion innerhalb der Grünen über den Einsatz militärischer Gewalt zur Bewahrung der Menschenrechte ist aus meiner Sicht dringend nötig. Als langjähriges Mitglied dieser Partei empfinde ich diese Debatte als überfällig, da ich viele radikalpazifistische Positionen der Grünen nicht nachvollziehen kann. Meiner Meinung nach kann der Pazifismus nur als Mittel zum Zweck, aber niemals als eine quasi naturgesetzliche Leitlinie angesehen werden. Mir ist es nicht begreiflich, wieso eine Partei, die als eine leitende Maxime ihres politischen Handelns die Bewahrung der Menschenrechte fordert, das Prinzip „Gewaltfreiheit“ über den Schutz von Menschenleben stellen kann!

Mit einem bedingungslosen Pazifismus wäre weder das nationalsozialistische Deutschland befreit worden, noch würde der Staat Israel existieren.

Amos Oz' Worte (jüdischer Friedensnobelpreisträger 1992) sollten die Grundlagen einer grünen Außenpolitik bestimmen: „Und doch bleibe ich bei meiner Überzeugung, daß man Aggression niemals aus der Welt schafft, indem man ihr nachgibt, und daß nur zwei Dinge den bewaffneten Kampf rechtfertigen: das Leben und die Freiheit“ ... „Aber niemals werde ich für ,die Rechte der Vorväter‘ kämpfen, für mehr Raum, für Ressourcen, für den trügerischen Begriff ,nationale Interessen‘.“ Rober Ilg, Höchberg

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