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Patienten entlassen

■ Der seit fünf Monaten andauernde Krankenschwester–Streik in Israel verschärft sich weiter / Schneeballeffekt befürchtet

Aus Tel Aviv Amos Wollin

Nach einer weiteren Verschärfung des Krankenschwester– Streiks in Israel sind zwei Drittel aller Patienten nach Hause geschickt worden. Seit gestern beteiligen sich an dem seit fünf Monaten andauernden Arbeitsausstand von 12.000 Schwestern auch Ärzte. Die streikenden Krankenschwestern argumentieren, daß sie nicht nur für ihre eigenen Arbeitsbedingungen und Löhne kämpfen, sondern auch gegen einen totalen finanziellen Ruin im Gesundheitswesen. Die neue Gesundheitsministerin Almoslino meinte, die Situation der Hospitäler hätte „einen kritischen Punkt“ erreicht. Die Situation eskalierte jetzt soweit, daß sogar Notfälle nur noch dann angenommen werden, wenn Verwandte der Patienten die Pflege selbst übernehmen. Die Regierung weigerte sich, eine Delegation der Schwestern zu empfangen, weil sie befürchtet, daß eine Erfüllung ihrer Forderungen - höhere Löhne und Arbeitszeitverkürzung - einen Schneeballeffekt auf andere Bereiche des öffentlichen Diensts haben könnte.

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