■ Parteien und Jugend: Welch ein Nachwuchs
Die Verhältnisse zwischen den größeren Parteien in Hamburg und ihrem Nachwuchs sind sehr unterschiedlich geregelt.
Die Jungsozialisten (Jusos) sind der offizielle Jugendverband der SPD, alle Mitglieder unter 35 Jahren sind automatisch auch Jusos. Organisatorisch bildet der Nachwuchs aber nur eine von sieben Arbeitskreisen der Partei wie zum Beispiel die Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen. Von der Mutterpartei erhalten die Jusos einen Etat, der jährlich neu verhandelt wird. Im vorigen Jahr betrug er 30.000 Mark. Im Parteivorstand der SPD Hamburg sind die etwa 2200 hansestädtischen Jusos mit zwei BeisitzerInnen vertreten, die allerdings kein Stimmrecht haben. Die Mitgliedschaft bei den Jusos ist im Beitrag für die SPD enthalten, für Nicht-SozialdemokratInnen ist sie kostenlos.
Auch die Junge Union (JU) ist offizieller Nachwuchsverband der CDU, juristisch aber eigenständig. Von den etwa 2300 Mitgliedern zwischen 14 und 35 Jahren haben rund 60 Prozent zugleich das CDU-Parteibuch. Im Landesvorstand ist die JU mit einem stimmberechtigten Beisitzer vertreten. Sie erhebt nach Alter gestaffelte Mitgliedsbeiträge mit Rabatten für CDU-Mitglieder zwischen 6,14 und 27,62 Euro pro Jahr.
Der offizielle Jugendverband der FDP, die Jungen Liberalen (JuLis) sind rechtlich ebenfalls eigenständig. Die etwa 170 Mitglieder zwischen 16 und 35 Jahren müssen nicht zugleich FDP-Mitglieder sein. Bei den JuLis zahlen sie einen Jahresbeitrag von mindestens 36 Euro. Im Parteivorstand sind sie mit einem stimmberechtigten Mitglied und einem „ständigen Gast“ vertreten.
Bei allen drei Verbänden ebenso wie bei der Grünen Jugend existieren unterschiedliche und nicht immer nur freundschaftliche Beziehungen zu anderen Nachwuchs-Organisationen wie der Schülerunion, der Juso-Hochschulgruppe oder der Grünen Hochschulgruppe.
PDS, Regenbogen und Schill-Partei haben keinen Nachwuchs. smv
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