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Parteien kassierten ab

■ Daimler-Benz ist bei Parteispenden an der Spitze

Bonn (ap/taz) — 1990, im Jahr der Bundestagswahl, sprudelten für die Parteien die Spendenquellen noch kräftiger als im Jahr zuvor. Wie aus den Rechenschaftsberichten der Parteien hervorgeht, verbuchte die CDU mit 72,4 Millionen Mark fast 30 Millionen Mark mehr als im Jahr davor. Die CSU verdoppelte ihre Spendeneinnahmen von 17,8 Millionen Mark auf 35,7 Millionen. Die SPD steigerte ihr Spendenaufkommen von 25,6 auf 36,5 Millionen, die FDP verstärkte es von 15 auf 23 Millionen Mark. Besonders große Einzelspenden für die Bonner Regierungsparteien kamen von den Banken, Industrieverbänden und der Daimler-Benz AG. Der Autohersteller bedachte CDU, CSU, FDP und SPD mit insgesamt 1,524 Millionen Mark, davon ging eine halbe Million an die SPD.

Bereits 1989 hatten die vier Parteien eine wesentlich größere Spendenbereitschaft als in den Jahren davor registriert. Im Bericht des Bundestags über die Parteienfinanzen hieß es damals, daß die Parteispendenaffäre „keinen nachhaltigen Eindruck mehr bei den Spendern“ gemacht habe.

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