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Papst mit Schmerzen

Der Berliner Kardinal Georg Sterzinsky ist entsetzt über das Ausmaß des Hasses bei einem Teil der Gruppierungen, die am Sonntag verschiedene Demonstrationen gegen den Besuch von Papst Johannes Paul II. angekündigt haben. Sterzinsky verwies gestern auf angekündigte „satanische Messen“ und ähnliche Veranstaltungen, die ihn an die „allerschlimmste Zeit der Französischen Revolution“ beziehungsweise an die finsteren Epochen der kommunistischen Revolution in Rußland erinnerten. Einen größeren Demozug hat unter anderem ein „Anti-Papst-Konzil“ angekündigt.

„Es tut mir leid, wenn Gott gelästert wird, das trifft mich tief, und ich habe Mitleid mit diesen offenbar traumatisierten Menschen“, sagte Sterzinsky. Es sei ihm unverständlich, wenn Menschen, die den Papst als Autorität gar nicht akzeptierten, „ihn so aufs Korn nehmen können, daß sie alles Maß verlieren“. Der Papst habe ihn danach gefragt und er habe den Heiligen Vater über die verschiedenen Gruppierungen informiert, sagte der Erzbischof des Bistums Berlin. „Es schmerzt ihn.“ Aber der Papst sei klug genug, das zu akzeptieren. Er erlebe Protete in mehr oder weniger starkem Ausmaß auch anderswo. dpa

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