: Pape-Prozeß
Eigentlich war alles zum Wohl der Allgemeinheit. Meint Michael Pape. Dem Ex-Geschäftsführer der „Altonaer Jugendarbeit“ (AJA), Vorsitzender der Beschäftigungsgesellschaft „Flottneser“ und Inhaber der „Michael Pape KG“ in Personalunion, geht's aber trotzdem an den verfilzten Kragen. Seit gestern muß sich der Ex-SPD-Chef aus Altona vor dem Landgericht den Vorwürfen Betrug, Urkundenfälschung und Subventionsschwindel stellen. Ihm wird zur Last gelegt, ABM-Kräfte des gemeinnützigen Vereins AJA bei der Renovierung zweier Privathäuser seiner Firma unberechtigterweise beschäftigt zu haben. Die Arbeitslosen waren lediglich für die Arbeit an gemeinnützigen Projekten bewilligt und zugewiesen worden. Auf diese Weise hat Pape laut Anklage Zuschüsse in Höhe von 66.000 Mark vom Arbeitsamt kassiert. Pape vertritt die Meinung, daß es rechtens gewesen sei, die ABM-Kräfte auf seiner Baustelle einzusetzen, da seine KG auch ein öffentlich gefördertes Projekt gewesen sei. Weiter wird Pape vorgeworfen, die Wohnungsbau-Kreditanstalt um 130.000 Mark öffentlicher Förderungsmittel durch Angabe zu hoher Umbaukosten betrogen zu haben. Der Prozeß wird fortgesetzt.
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