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taz panter stiftung

Engagiert für Engagierte

Von der Kraft des Wortes

Ohne Meinungsfreiheit keine Demokratie. Die Projekte der taz Panter Stiftung fördern den kritischen Journalismus genauso wie das zivilgesellschaftliche Engagement. Weil beides zusammengehört.

Projekte der taz Panter Stiftung

Lieber selbst überweisen?

Illustration: Julia Molin

Internationaler Austausch

Ihre Premiere erlebten die internationalen Workshops der taz Panter Stiftung im Herbst 2011. Die taz-Osteuropa-Expertin Barbara Oertel konnte sieben junge Jour­na­lis­tin­nen aus Belarus nach Berlin einladen, damit diese einen konkreten Eindruck davon bekamen, wie kritischer Journalismus und ein unabhängiges Medium wie die taz in Deutschland funktionieren. Das Interesse an dieser Art von Fortbildung erwies sich als enorm; für den zweiten Workshop bewarben sich bereits über 200 Jour­na­lis­tin­nen aus Osteuropa.

Die Stiftung griff mit den internationalen Workshops die inhaltliche Schwerpunktsetzung aus den Gründungsjahren der taz wieder auf, in deren Rahmen „Internationales“ eine der vier Säulen der neuen linken Zeitung sein sollte und auch wurde.

Zu den Workshops luden wir vorzugsweise Jour­nal­is­t*in­nen aus Ländern ein, in denen nach dunklen Jahren der Zensur die Pressefreiheit eine Chance bekam, so wie phasenweise in Myanmar, Kuba, auf dem Balkan oder im Irak. Wir kooperierten mit anderen Stiftungen; der wichtigste und verlässlichste Partner wurde das Auswärtige Amt, dessen Kulturabteilung die Mehrzahl der Workshops förderte.

Zu einem Schwerpunkt entwickelte sich die Türkei; vom Januar 2017 bis zum Sommer 2020 finanzierte die Stiftung das deutsch-türkische Exilmedium taz.gazete, ein zweisprachiges Internetportal für kritische Berichte über die Erdoğan-Diktatur.

Nicht zuletzt ging es in den Workshops auch darum, Lagerdenken zu überwinden und Dialoge zu initiieren. Jour­na­lis­tin­nen aus der Türkei und Armenien wurden zusammen eingeladen, zuletzt aus der Ukraine und Russland. Wir glauben eben an die Kraft der Worte beim Lösen von Konflikten. Die internationalen Workshops bieten der Stiftung und ihren Un­ter­stüt­ze­rin­nen die Chance, über den deutschen Suppentellerrand in die Welt zu schauen.

Michael Sontheimer, Journalist & Mitglied im Kuratorium der taz Panter Stiftung

Illustration: Julia Molin

Journalismusförderung und -ausbildung

Die Förderung und Ausbildung von jungen Journalist:innen ist ein Kernanliegen der taz Panter Stiftung, denn sie will nicht über die junge Generation sprechen, sondern sie selbst sprechen lassen und ihre Sichtweisen kennenlernen.

Mit dem taz Panter Volontariat erreicht die Panter Stiftung Menschen, die in der Medienlandschaft unterrepräsentiert sind. So holt das Programm junge Nachwuchstalente in die Redaktion, die nicht aus klassischen weißen, bildungsbürgerlichen Kontexten kommen. Seit 2011 hat die taz Panter Stiftung elf Volontär:innen mit Migrationsgeschichte ausgebildet, acht von ihnen arbeiten in der Redaktion der taz. In 18 Monaten erlernen die Volontär:innen in der taz das journalistische Handwerk. Und auch die taz lernt von ihnen.

Seit 2009 haben rund 520 Teilnehmer:innen an den taz Panter Workshops teilgenommen, die unter Anleitung von taz Redakteur:innen Sonderseiten produzieren. Die Workshops sollen junge Menschen ermutigen, sich mit Journalismus zu beschäftigen. Sie widmeten sich Themen wie „Neid“, „Schuld“, „Märchen“ oder „Gewalt“.

Ein neueres Projekt ist das taz Panter Sommercamp, bei dem die Generationen in Dialog treten. Denn die Panter Stiftung ist überzeugt: In diesen Zeiten ist das oberste Gebot, sich gegenseitig zuzuhören und auszutauschen. Gemeinsam haben Jung und Alt ihre Perspektiven auf das Weltgeschehen eröffnet und es zu konkreten Forderungen an politische Entscheider:innen zusammengeführt.

Auch bei der Entwicklung neuer Formate unterstützt die Panter Stiftung den journalistischen Nachwuchs. Daraus ist eine Kolumne in der taz FUTURZWEI und das Talk-Format „Stimme meiner Generation“ entstanden, bei der die Gen Z über sich selbst schreibt. Ein weiteres Beispiel ist das YouTube-Format „klarkommen", dass sich als Generationenvertrag versteht: klassische Werte der taz, präsentiert von jungen Menschen in Neuen Medien.

Darüber hinaus unterstützt die Panter Stiftung zum Beispiel die GefangenenzeitungDer Lichtblick“, um eine unzensierte Stimme der Gefangenen zu gewährleisten und Konferenzen zu konstruktiven und gemeinnützigen Journalismus.

Illustration: Julia Molin

Engagement und Zivilcourage

Hauptzweck sei die „Förderung des demokratischen Staatswesens“ heißt es in der Satzung der taz Panter Stiftung. Dafür sollen, so heißt es weiter, Veranstaltungen mit dem Ziel durchgeführt werden, „Bürgerrechte zu vermitteln bzw. zu deren Wahrnehmung zu animieren, um damit die Durchsetzung demokratischer Grundprinzipien zu erreichen“.

Ausdrücklich erwähnt wird dabei der taz Panter Preis, der jährlich für die „Wahrnehmung demokratischer Grundrechte und Zivilcourage“ vergeben wird. Tatsächlich ist die Vergabe dieses seit 2005 von der taz ausgelobten Preises für zivilgesellschaftliches Engagement einer der Gründe, warum die taz Panter Stiftung 2008 gegründet wurde.

Unter die Kategorie Engagement und Zivilcourage fallen unser Überzeugung nach aber auch alle Menschen, die sich dem Kampf gegen die Klimakrise verschrieben haben. Daher fördern wir seit geraumer Zeit entsprechende Projekte. 2020 wurde auch die Ausrichtung des taz Panter Preises auf den Bereich Klimaschutz eingeschränkt. Seither heißt es jedes Jahr: „Klimatist:in gesucht!“

Zudem wird der Podcast „klima update“ von der taz Panter Stiftung unterstützt. Das taz-Klimahub berichtet jeden Freitag zusammen mit dem unabhängigen Online-Magazin klimareporter° über Entwicklungen zur Klimakrise und fasst die wichtigsten Klima-Nachrichten der Woche zusammen.

Doch auch weitere Projekte gehören zu diesem Themenfeld – häufig sind es einmalige Aktivitäten, die einen ganz bestimmten Zweck verfolgen.

Ein Beispiel: Als 2022 der legendäre Anwalt und Politiker Christian Ströbele (Bündnis 90/Die Grünen) verstarb, haben wir nicht nur eine große Gedenkveranstaltung in Berlin für ihn ausgerichtet, sondern ihm zu Ehren auch ein eigenes Magazin herausgebracht. Ströbele war eng mit der taz verbunden: 1978 zählte er zu ihren Mitgründern und seit der Gründung der taz Panter Stiftung bis zu seinem Tode saß Ströbele durchgehend im Kuratorium.

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Foto: Kyaw Soe
Foto: Kyaw Soe

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