Palastgalerie: Fantastik und Geometrie: Die Ausstellung ‚Crossroads‘
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Die Aufnahmen, wie die brennende Bohrplattform „Deepwater Horizon“ ins Meer kippt und dabei eine schwarze Rauchsäule gen Himmel schickt, sind ikonisch für die menschengemachten Katastrophen des 20. und 21. Jahrhunderts. Der Künstler Max P. Häring hat hier die Notwendigkeit des Gemäldes erkannt: das Desaster der „Deepwater Horizon“ als das Floß der Medusa unserer Zeit. Obwohl es bei Max P. Häring – anders als bei Géricault – keine Bewegung der malerischen Oberfläche gibt, denn er liebt die altmeisterliche Manier der Feinmalerei, ist das Bild weit entfernt von jedem Fotorealismus. Im Gegenteil. Die dem schwarzen Rauch sehr glaubhaft entsteigenden, sonderbar urtümlichen Flugtiere sind alte Bekannte. Wiederkehrende Objekte seiner Malerei und seiner Grafik, deren leise, popaffine Fantastik den aktuellen Bezug, ob auf Politik und Gesellschaft oder Literatur und Kunst, trägt, weil transzendiert. Konzeptuell rational daneben die Bilder von Fritz Acksteiner, die die mathematische Geometrie lieben. Den spitzen Winkel bei der Geige und ihrem angelehnten Bogen oder den rechten Winkel bei den aufrecht stehenden Bänden der Schedel’schen Weltchronik und dem liegenden Band. wbg
Bis 6. 3., Di.–Fr., 13–18 Uhr, Sa. 12–16 Uhr, Reinhardstr. 3
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