: Palast der Republik hofft auf Überleben - kein Pleitegeier
Berlin. „Der Pleitegeier kreist nicht über dem Palast der Republik.“ Mit diesen Worten begegnet Palast-Chef Dr. Beetz Gerüchten in der Öffentlichkeit über die Zukunft des Baus am Ostberliner Marx-Engels-Platz. Zwar gebe es diverse Schwierigkeiten im finanziellen Bereich, aber „noch können wir unsere Liquidität sichern und unseren Verpflichtungen nachkommen“. Er setze voraus, daß die Gehälter für September gezahlt werden. Ein Haus wie dieses müsse subventioniert werden, und noch kämen die Subventionen. 80 Millionen Mark waren es bisher jährlich.
Dr. Beetz bestätigt, daß die Einnahmen zur Zeit eindeutig sinken. Er sei aber dennoch guter Hoffnung, denn westdeutsche Unternehmensberater arbeiteten derzeit an einer neuen Konzeption für das Haus. Ende des Monats solle sie vorliegen und dem „Palazzo Prozzi“ eine Existenz sichern. Über Einzelheiten dazu könne er sich jetzt aber noch nicht äußern. Dr. Beetz vermutet, daß man sich in „Teilbereichen Gesellschafter suchen muß, die garantiert nicht aus der DDR kommen werden“. Insgesamt sei aber die Direktion um eine „machbare und sozial verträgliche Variante“ für die Belegschaft bemüht. Er bezeichnete die Forderungen seiner Mitarbeiter als vernünftig, wisse aber nicht, wie lange sie das angesichts steigender Lebenshaltungskosten noch bleiben können. Seinen eigenen Arbeitsplatz halte er im übrigen für alles andere als sicher.
adn
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