: Palästinenserin starb an Giftgas
■ Die Frau hatte Tränengas der israelischen Armee eingeatmet / 40 Verletzte im Lager Schati / UNRWA–Direktor: Israel setzt schon länger hochgiftiges Nervengas in den besetzten Gebieten ein
Tel Aviv (rtr) - Bei den brutalen Auseinandersetzungen um die Abschiebung acht angeblicher palästinensischer Rädelsführer ist am Dienstag im Flüchtlingslager Schati im Gaza–Streifen eine Palästinenserin nach dem Einatmen von Tränengas gestorben. In Tel Aviv teilte ein Militärsprecher mit, Soldaten hätten über 40 Palästinenser verwundet. Die Besatzungsmacht habe eine Ausgangssperre über das Lager verhängt, in dem 40.000 Menschen leben. Die Zahl der seit Ausbruch der Unruhen getöteten Palästinenser erhöhe sich nach amtlich nicht bestrittener Zählung auf mindestens 140. Ministerpräsident Schamir erklärte erneut, Israel werde trotz ausländischer Proteste weiter abschieben. In Wien erklärte am Mittwoch der für Gesundheitsfragen zuständige Direktor des Hilfswerks der Vereinten Nationen für Palästina–Flüchtlinge (UNRWA), Hiddlestone, nach seiner Rückkehr aus den besetzten Gebieten, Israel setze hochgiftige Nervengase gegen die Demonstranten in Gaza und in der Westbank ein. Es gebe mindestens zwei Fälle, in denen sicher sei, daß palästinensische Jugendliche durch Giftgas gestorben seien. Viele Schwangere hätten Fehlgeburten erlitten. Bisher kenne man die genaue Zusammensetzung der Gase noch nicht, sagte Hiddlestone.
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