Pakistans Ex-Regierungschef: Khan wegen Korruption verhaftet
Mit Slogans gegen die Korruption in Pakistan wurde Imran Khan Premierminister. Nun stand er wegen Korruption vor Gericht – und wurde festgesetzt.
Lokale TV-Sender zeigten chaotische Szenen außerhalb des Gerichts, wo es zu Zusammenstößen zwischen Hunderten Anhängern der Partei Tehreek-e-Insaf und Sicherheitsbeamten kam. Es gebe mehrere Verletzte auf beiden Seiten, berichten Mitglieder der Partei.
Beim Fernsehsender Geo-TV ist zu sehen, wie Khan in ein gepanzertes Fahrzeug gebracht wird, welches dann mit ihm davonfährt. Führende Tehreek-e-Insaf-Mitglieder sprachen von einer Entführung. Später wurde Khan der Polizei zufolge nach Rawalpindi gebracht, wo er untersucht und befragt werden sollte.
Die Antikorruptionsbehörde erklärte, sie habe vergangene Woche in seinem separaten Korruptionsfall Haftbefehle gegen Khan erlassen, für die keine Kautionen festgelegt worden seien.
Anhaltender Machtkampf in Pakistan
Khan wird vorgeworfen, Staatsgeschenke verkauft zu haben, die er als Premierminister erhalten hat. Die Einnahmen habe er vor dem Wahltribunal verborgen. Gerichtsterminen blieb er immer wieder fern. Khan bezeichnet die Strafverfolgung als politisch motiviert, bei seinen öffentlichen Auftritten kommt es regelmäßig zu Auseinandersetzungen zwischen seinen Anhänger, politischen Gegnern und Sicherheitskräften.
Khan war 2018 in Pakistan mit dem Versprechen an die Macht gelangt, Korruption und Vetternwirtschaft zu bekämpfen. In seiner Regierungszeit verschlechterte sich die Beziehung zum mächtigen Militär, das seinen Aufstieg zur Macht gestützt hatte, jedoch zunehmend.
Das Parlament hatte Khan vor einem Jahr durch ein Misstrauensvotum abgesetzt. Seitdem behauptet der ehemalige Kricketstar, seine Absetzung sei illegal gewesen und Folge einer Verschwörung der Regierung seines Nachfolgers Shehbaz Sharif und der US-Regierung. Er fordert vorgezogene Neuwahlen. Sharif und die USA haben die Vorwürfe bestritten.
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