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Pakistan angeblich für Sturm auf Dschalalabad verantwortlich

New York (ap) - Der seit sieben Wochen anhaltende Angriff afghanischer Widerstandskämpfer gegen die von regierungstreuen Truppen verteidigte Stadt Dschalalabad soll nach einer amerikanischen Zeitungsmeldung von der pakistanischen Regierung mit Wissen des Botschafters der Vereinigten Staaten in die Wege geleitet worden sein. Wie die 'New York Times‘ in ihrer Sonntagausgabe meldete, fand die entscheidende Unterredung pakistanischer Regierungsmitglieder angeblich am 5. März statt. Zwei Tage später begann die Offensive gegen Dschalalabad.

Bei der Konferenz von Mitgliedern der Regierung Benazir Bhutto war laut 'Times‘ US-Botschafter Robert Oakley, jedoch kein Vertreter der afghanischen Widerstandskämpfer zugegen. Der Direktor des militärischen Abschirmdienstes in Pakistan, Generalleutnant Hamid Gul, soll sich gegen die Offensive mit der Begründung ausgesprochen haben, daß die untereinander nicht einigen afghanischen Mudschaheddingruppen keinen hinreichend starken Schlag führen könnten, um die Stadt zu erobern. Außerdem soll der pakistanische Geheimdienst der Meinung gewesen sein, daß die USA für einen solchen Angriff nicht genügend schwere Waffen geliefert hätten. Ein enger Berater der pakistanischen Ministerpräsidentin Benazir Bhutto hat bei der Konferenz angeblich argumentiert, nach dem sowjetischen Abzug aus Afghanistan sei schon zuviel Zeit ohne einen bedeutenden Sieg der Mudschaheddin verstrichen. Wie die 'New York Times‘ unter Berufung auf pakistanische Regierungsmitglieder darlegte, ist der militärische Geheimdienst Pakistans für die afghanischen Widerstandskämpfer zuständig. Geheimdienstvertreter sollen in der Praxis die militärischen und politischen Operationen der Widerstandskämpfer befehligt und koordiniert haben.

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