: POLITIK
PolitikJörg Sundermeiersichtet die sozialen Bewegungen in der Stadt
Am Donnerstag wird im Bandito Rosso (Lottumstraße 10a, 20 Uhr) über die AfD und die Berlinwahlen 2016 gesprochen – ein Thema, das heißer nicht sein könnte. Mit großer Sicherheit wird auch in Berlin die sogenannte Alternative für Deutschland mit ihrer Hetze gegen Flüchtlinge, Alleinerziehende und Arbeitslose punkten und ein wackeres Trüppchen Deutschtümler ins Abgeordnetenhaus schicken.
Sowohl um gegen die AfD vorzugehen als auch um die Abschottung Europas zu verhindern, haben sich die Kampagne „Nationalismus ist keine Alternative – Gegen die Festung Europa und ihre Fans“ sowie das Bündnis gegen Rechts und die North East Antifa zusammengetan, um am Freitag am S-Bahnhof Sonnenallee um 18 Uhr eine Demonstration zum 18. März zu beginnen, der ja der Tag der politischen Gefangenen ist. An diese soll gedacht werden – egal ob sie in deutschen Knästen oder in Gefängnissen in aller Welt einsitzen. Es steht zu hoffen, dass dabei aber nicht nur gegen die USA oder Israel agitiert wird, sondern genauso gegen türkische, russische oder chinesische Willkürjustiz. Politische Gefangene sind nämlich überall am Arsch, auch in jenen Ländern, von denen einige Dummies meinen, sie seien keine Orte von „bürgerlicher Klassenjustiz und imperialistischer Unterdrückung“ – sie sind es gerade auch dort, wo eine bürgerliche Rechtsordnung fehlt, liebe Genoss_innen!
Am Montag wird im Biergarten Jockel (Ratiborstraße 14c, 19.30 Uhr) an eine türkische Organisation erinnert, die auch hierzulande aktiv ist. Mit „Wie heulen (Graue) Wölfe? Ideologie, Strukturen und Auftreten der türkisch-faschistischen Bewegung“ ist schon gut umrissen, worum es geht: Der Politologe Orhan Sat wird die Ideologie der Grauen Wölfe vorstellen, ihre Strukturen in Deutschland, Europa und der Türkei beleuchten und ihre Rolle auf der Straße mit der offiziellen türkischen Regierungspolitik unter Erdoğan ins Verhältnis setzen.
Am Dienstag schließlich wird im Neuköllner Café Laika (Emser Straße 131, 19.30 Uhr) über jene gesprochen, die „Nebenan und mittendrin“ sind und von vielen Deutschen dennoch nicht wahrgenommen werden – oder nur als Belästigung und Bedrohung. Die Rede ist von Roma in Berlin. Denisz Petrovity, der als Projektmultiplikator bei Junge Roma Aktiv tätig ist, wird über den Teufelskreis aus Arbeits- und Wohnungslosigkeit sprechen und versuchen, die Lage der Roma zu erklären. Für Diskussionen steht er hernach zur Verfügung. Ein wichtiges Thema, denn die Roma werden über die aktuellen Skandale in der Flüchtlingspolitik gerade gern mal „vergessen“.
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