:
JÖRG SUNDERMEIER
Donnerstagnachmittag wird in der TU (Straße des 17. Juni 135, Raum H 1012, 16 Uhr) über die deutsche Elite und ihre Herkunft aus den rechtskonservativen studentischen Corps gesprochen, der Referent Jörg Kronauer wird dabei sicher auch auf den ehemaligen Berliner Oberbürgermeister Eberhard Diepgen zu sprechen kommen, der Mitglied der verbotenen schlagenden Verbindung Saravia war, während er studierte. Kronauer fragt nun also: „Wie funktionieren Reproduktion und die Aufrechterhaltung des beeindruckenden informellen Netzwerkes von konservativ-männlicher Macht in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft?“ Und wird die Funktionen der Seilschaften aufzeigen.
Die Bestsellerautorin Erica Fischer wird am Freitag in der Galerie Olga Benario (Richardstraße 104, 19.30 Uhr) ihren allerneuesten Roman „Königskinder“ vorstellen, in dem sie die Geschichte ihrer Eltern verarbeitet, welche vor den Nazis nach England geflohen waren. Doch der Vater musste auf Druck der englischen Behörden weiter nach Australien ziehen, während seine Frau in London blieb, sodass das Paar auseinandergerissen wurde. Fischer selbst wurde in England geboren, und sie erzählt, wie man es von ihr gewohnt ist, sehr spannend von Dingen, die sie selbst erlebt hat.
Am Montag wir im Versammlungsraum des Mehringhofs (Gneisenaustraße 2 a, 19 Uhr) die Frage diskutiert, ob es eigentlich gut ist, dass auf Demos so viel gefilmt wird – und das von allen Seiten. Die Älteren kennen es noch: Früher filmte nur die Polizei, wer zurückfilmte, dem wurde der Film weggenommen. Heute hingegen filmen alle alles. Aber ist es sinnvoll, Gewalt der einen wie der anderen Seite zu filmen? Sollte man das Filmen nicht eher unterlassen? Just diese Frage wollen alarmierte Aktivist_innen diskutieren. Ob sich damit die Filmerei allerdings eindämmen lässt, ist die große Frage.
Am Dienstag schließlich wird, wiederum in der TU (Straße des 17. Juni 135, Raum H 110, 16 Uhr), über rechte Codes gesprochen, die heute, wo „Freie Kräfte“ ja denselben Look zur Schau stellen wie Linksautonome und es auch sonst immer schwerer wird, die einen auf den ersten Blick von den anderen zu unterschieden, ja sehr schwer zu erkennen sind. Sind sie es wirklich? Das „88“ oder die „Schwarze Sonne“ sind ziemlich eindeutige Zeichen, die Marke Thor Steinar ist auch allzu bekannt. Worüber will Oliver Cruzcampo von Endstation Rechts also genau sprechen? Solange es ihm nicht nur darum geht, das satirische Modelabel Storch Heinar zu loben, kann es nützlich sein.
■ Mehr Politik:
Bewegung SEITE 7