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PLO kämpft in Libanons „Apfelprovinz“

Sidon/Beirut (ap/afp/taz) - Die gemeinsame Offensive der Amal-Miliz und der größten PLO-Unterorganisation Fatah gegen die iranisch unterstützte Hisbollah in den südlibanesischen Bergen ist am Wochenende weiter eskaliert. Am Samstag nahmen Amal-Soldaten den heiß umkämpften Gebirgsort Jarjouaa wieder ein und rückten bergabwärts auf das Dorf Kfar Milki vor. Bei den erbitterten Gefechten in der sogenannten „Apfelprovinz“ (Iklim al-Tuffah), in unmittelbarer Nachbarschaft zur israelisch besetzten Zone Libanons, wurden seit Montag mindestens 124 Menschen getötet und über 350 verletzt.

Die Amal und die Hisbollah kämpfen seit 1987 um die Herrschaft im nicht israelisch besetzten Teil Südlibanons. Den erstmaligen Einsatz von Fatah-Kämpfern in diesem Konflikt nannte der politische Verantwortliche der Fatah in Libanon, Said Wehbe, „pazifistisch“. Es solle ein Vordringen der Hisbollah bis zur Mittelmeerküste verhindert werden. Dies hätte eine Gefahr für die dortigen PLO-Lager bedeutet. PLO-Führer Jassir Arafat habe vom iranischen Präsidenten Rafsandjani die Zusicherung erhalten, daß Teheran Druck auf die Hisbollah ausüben würde, um sie zum Abzug zu bewegen. Unterdessen unterbreitete der Generalsekretär der libanesischen KP, Haui, den kämpfenden Milizen einen Friedensplan, der die Durchsetzung der Autorität Beiruts im Konfliktgebiet vorsieht.

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