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PEN-Mitglieder befragt

■ Der PEN befragt seine Mitglieder über Zusammenschluß mit Ost-PEN

Berlin (dpa)– Die 600 Mitglieder des westdeutschen PEN sollen befragt werden, ob sie mit dem ostdeutschen PEN in einer Organisation vereinigt werden wollen. Dies hat Johano Strasser, der amtierende Generalsekretär des PEN am Wochenende nach einer Sitzung des Präsidiums in Berlin angekündigt.

„Die Mitglieder werden vor zwei Alternativen gestellt“, sagte Strasser. Die eine sieht vor, daß die Vereinigung jetzt sofort vorbereitet werden soll. Auch dann wird die Zusammenführung aber nicht vor Ablauf von zwei Jahren vollendet sein. Zum anderen könnten die PEN-Mitglieder dafür stimmen, die Fusion von Ost- und West- PEN auf unbestimmte Zeit zu verschieben. Die Befragung soll bis zum 15. September abgeschlossen sein. Der West-PEN hatte die Urabstimmung Mitte Mai auf seinem Kongreß in Heidelberg beschlossen, um endgültig Klarheit im Streit um die Vereinigung zu schaffen. Zugleich wurde die Einrichtung eines Ehrenrats beschlossen, der demnächst darüber entscheiden soll, ob einzelne Autoren durch Spitzeldienste in der ehemaligen DDR so schwer gegen die internationale PEN-Charta verstoßen haben, daß sie untragbar geworden sind.

Gegen einen möglichen Zusammenschluß beider PEN-Zentren sprechen sich vor allem ostdeutsche Autoren wie Günter Kunert, Reiner Kunze oder Sarah Kirsch aus, die die DDR im Streit mit dem Staat und ihren eher systemfreundlichen Autorenkollegen verlassen hatten.

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