: PDS wird beobachtet
■ Nachrichtendienstliche Mittel aber nur bei DVU
„Es gibt in Bremen nur eine einzige Partei, die von uns als extremistisch eingestuft und entsprechend überwacht wird — die DVU.“ Mit dieser klaren Stellungnahme wies der Senatsdirektor für Inneres, Helmut Kauther, gestern gegenüber der taz jeden Verdacht zurück, die PDS werde in Bremen ausspioniert. Nachrichtendienstliche Mittel seien auch auf die DKP bereits im letzten Jahr nicht mehr angewendet worden. „Aber wir sind natürlich hellen Sinnes und werten alle allgemein zugänglichen Quellen über die PDS aus“, ergänzte Kauther.
Auch bei der Beobachtung einzelner Personen aus dem Umfeld von DKP und PDS sei „die Situation abgeflackert“, sagte der Senatsdirektor. Unter alle Fälle, in denen der Verfassungsschutz seit Ende '89 keine neuen extremistischen Erkenntnisse mehr habe, „wurden inzwischen Schlußstriche gezogen“.
Als „reine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für den Verfassungsschutz“ sieht das grüne Mitglied in der parlamentarischen Kontrollkommission des Verfassungsschutzes, Martin Thomas, die Beobachtung der PDS in Bremen — auch wenn sie ohne Einsatz nachrichtendienstlicher Mittel geschehen sollte. Mit der PDS müsse man sich politisch, nicht aber geheimdienstlich auseinandersetzen. Dafür sollte Bremen auch gegenüber den Innenministern der anderen Bundesländer eintreten. Ase
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen