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PDS sucht Wechselwähler

Zum Wahlkampfauftakt ruft Parteichefin Zimmer zu harter Arbeit für Wiedereinzug in den Bundestag auf

HALLE dpa ■ PDS-Chefin Gabi Zimmer hat ihre Partei auf harte Arbeit für den Wiedereinzug in den Bundestag eingeschworen. „Noch sind wir nicht drin im 15. Deutschen Bundestag“, sagte Zimmer gestern bei der Konferenz zum Wahlkampfstart in Halle. Vor allem sollten die noch 30 Prozent unentschlossenen Wähler von der PDS erreicht werden. Gabi Zimmer erteilte einer Koalition mit der SPD eine Absage und warnte ihre Partei vor der Selbstüberschätzung, mit der SPD wirkliche Veränderungen durchsetzen zu können. Die PDS dürfe sich nicht länger als eingebildeter Machtfaktor selbst blockieren.

Die Linkssozialisten waren bei der Bundestagswahl 1998 mit 5,1 Prozent knapp in den Bundestag eingezogen. Die PDS will im Kampf um Wählerstimmen ihr Profil „als einzige Partei der sozialen Gerechtigkeit und des Friedens schärfen“. Zugleich werde sie sich Bündnispartner bei Gewerkschaften, Kirchen und neuen sozialen Bewegungen suchen. Die PDS-Kampagne „Gerechtigkeit statt Bereicherung“ – unter anderem mit der Forderung nach Wiedereinführung der Vermögenssteuer – biete dafür Ansatzpunkte, sagte Zimmer.

Die parteilose Publizistin Luc Jochimsen, die in Hessen für die PDS kandidiert, sagte, sie sehe Deutschland nach rechts rutschen. Die PDS werde als starke linke Kraft auch im Westen gebraucht. Der Berliner PDS-Senator Gregor Gysi forderte von seiner Partei, sich im Wahlkampf nicht nur auf die Stammwähler zu konzentrieren.

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