: Ozonschicht dünn wie nie
■ Noch ein Drittel der Werte von 1980
Wellington (AP) – Die Ozonschicht über der Antarktis ist so dünn wie nie zuvor. Dies hätten die jüngsten Messungen der US-Forschungsstation am Südpol ergeben, erklärte gestern ein Sprecher des Instituts für Wasser- und Atmosphärenstudien in der neuseeländischen Hauptstadt Wellington. Nach den Angaben von Andrew Matthews ist die gesamte Ozonschicht über dem südlichen Polargebiet in einer Höhe zwischen 13,5 und 19 Kilometern zerstört.
Am Boden seien vor fünf Tagen Ozonwerte von lediglich 88 Dobson-Einheiten registriert worden, sagte Matthews weiter. Gegenüber den frühen 80er Jahren bedeute dies, daß die Ozonschicht heute nur noch ein Drittel der seinerzeitigen Ausmaße erreiche. Matthews machte die fortgesetzte Verwendung von Fluorchlorkohlenwasserstoffen (FCKW) und Halonen verantwortlich.
Der umweltpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Michael Müller, warnte vor dem Aufbau eines „neuen Zerstörungspotentials“ der Ozonschicht durch die Ersatzstoffe für FCKW und das sogenannte Distickstoffoxid, das unter anderem durch die Düngung entstehe. Diese Emissionen unterlägen bisher weltweit keiner Beschränkung. Der FCKW-Verbrauch in Deutschland ging zwischen 1986 und 1992 um 80 Prozent zurück.
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