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Mit der Luft-Verschmutzung auf Du und DuOzon: oben hui, unten pfui

■ Auch der Flugverkehr ist ökologisch problematisch

Der Luftverkehr ist bislang unter ökologischen Gesichtspunkten - abgesehen von Lärmbelästigungen und dem Abholzen von Wäldern zum Bau von Rollbahnen - nicht besonders stark ins Gerede gekommen. Die Luftfahrt–Lobby wähnt sich recht sicher, da die Flugzeuge lediglich ein Prozent aller Abgase der Industriewelt erzeugen. Auf einer Tagung der Akademie Tutzing bemühten sich jedoch kürzlich Atmosphärenchemiker, Meteorologen und Ökologen darum, die ökologischen Auswirkungen der Luftfahrt in die Diskussion zu bringen. Ein Ergebnis: Bislang vernachlässigte die Forschung sträflich die Auswirkung des Stickoxydausstosses auf den Ozon–Haushalt des Globus. Und dabei macht ein Flugzeug offenbar alles falsch, wo immer es sich herumtreibt: Bei Flügen in der relativ dichten unteren Luftschicht, wo das Wetter für Bewegung sorgt, vermehren die Stickoxyde den Ozonanteil. Hier ist Ozon jedoch giftig für Mensch, Planz und Tier. Bei Flügen in höheren Sphären, der Stratosphäre dagegen baut dasselbe Oxyd das Ozonmolekül ab. Dort oben ist jedoch Ozon lebensnotwendig für die Erde, um das gefährliche (Hautkrebs) kurzwellige ultraviolette Licht abzufangen. Unter anderem deshalb verzichteten die USA auf den früheren Plan, mit einer Flotte von 150 extrem hoch fliegenden Überschallflugzeugen den Luftverkehr zu revolutionieren. Professor Graßl vom Forschungszentrum Geesthacht kritisierte, daß sich die Verantwortlichen der Luftfahrt gegen detailliertere Analysen des Schadstoffausstoßes sträubten. Die Lufthansa verfüge beispielsweise über genügend Emissionsdaten für alle Flugphasen, darüberhinaus gebe es auch in verschiedenben Forschungsanstalten Simulatoren, die über die qualitative Zusammensetzung des Schadstoffausstoßes nähere Auskunft geben könnten. Für die Lufthansa heiße es jedoch stets: „Kein Forschungsbedarf“ ulk

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