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Osterfeier abgesagt

■ Palmsonntag–Prozession in Jerusalem findet nicht statt / Viele Festnahmen in besetzten Gebieten / Al Ittihad vorerst verboten

Jerusalem (dpa) - Die traditionelle Prozession der katholischen Kirche am kommenden Palmsonntag in Jerusalem ist nach Angaben des lateinischen Patriarchats „wegen der Gefahr von Zusammenstößen“ abgesagt worden. Ein Polizeisprecher in Jerusalem bezeichnete den Beschluß, zum ersten Mal seit der israelischen Besetzung Ost–Jerusalems im Jahr 1967 christliche Feiern abzusagen, als „sehr bedauerlich und ein Unrecht gegenüber den vielen Gläubigen“. Israelische Sicherheitskräfte haben laut Polizeiminister Chaim Bar–Lev in den vergangenen Tagen „Verfasser und Verteiler“ von PLO–Flugblättern im Westjordland und Ost– Jerusalem festgenommen. Vor einigen Wochen wurden die Besitzer einer Druckerei in Ost–Jerusalem festgenommen, in der nach israelischen Angaben die ersten sechs Ausgaben der Flugblätter der PLO seit Ausbruch der Unruhen am 8. Dezember gedruckt worden waren. Bisher wurden elf Ausgaben der Flugblätter der PLO mit Anweisungen und Parolen verteilt. Auch in der Nacht zum Donnerstag nahm die israelische Armee zahlreiche Palästinenenser in den besetzten Gebieten fest. Der Palästinensische Presse– Dienst in Ost–Jeusalem sprach von Massenverhaftungen in den vergangenen Tagen. Das israelische Innenministerium hat am Donnerstag die arabisch–sprachige Zeitung „Al Ittihad“ für sechs Taghe verboten. Der Schritt wurde mit Verstößen gegen die öffentliche Ordnung begründet. Die Zeitung wird von der Kommunistischen Partei Israels für die israelischen Araber herausgegeben.

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