: Ost und West bei Preisen vereint
■ Preisanstieg in den neuen Bundesländern halbiert sich
München (dpa) – Der Preisanstieg in den neuen Bundesländern wird sich in diesem Jahr weiter verlangsamen. Die ostdeutschen Lebenshaltungskosten, so hat das Münchner Ifo-Institut für Wirtschaftsforschung in einer Prognose errechnet, werden 1994 voraussichtlich nur noch um 4,5 Prozent steigen. Im letzten Jahr hatte die Teuerungsrate 8,8 Prozent betragen. Für Westdeutschland erwarten die Ifo-Forscher einen Preisanstieg von drei Prozent.
Von 1989 bis Ende 1993 erhöhten sich die Lebenshaltungskosten aller Arbeitnehmerhaushalte im Osten insgesamt um rund 30 Prozent. Damit haben sich die Preise weitgehend an das West-Niveau angeglichen – und das bei noch immer weit niedrigeren Ost-Löhnen. Rund die Hälfte der ostdeutschen Preissteigerungsrate seit 1990 wurde allein durch die Erhöhung der Mieten (einschließlich der Nebenkosten) verursacht, ergaben die Ifo-Berechnungen. Zum Jahresanfang verteuerte sich die Wohnungsnutzung nochmals drastisch. Außerdem stieg wie in den alten Ländern die Mineralölsteuer, die bei der Teuerungsrate kräftig zu Buche schlug. Die Versicherungsprämien, insbesondere in der Autohaftpflicht, wurden ebenfalls kräftig erhöht. 1994 dürften vor allem die Tarife im öffentlichen Personennahverkehr sowie die Abgaben für kommunale Dienstleistungen weiter überdurchschnittlich angehoben werden.
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