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Ossis gegen WessisDie Angst der Linken vor der Linken

Nach dem Zoff um Geschäftsführer Dietmar Bartsch will sich die Linkspartei neu ordnen. Doch zwischen Wessis und Ossis herrscht Misstrauen.

Für Linksträger: Goodies der Linkspartei. Bild: dpa

Steffen Bockhahn geht mit energischem Schritten in sein Abgeordnetenzimmer, ordert einen Kaffee und setzt sich. Er trägt ein unauffällig-elegantes Jackett und hat gerade seine zweite Rede im Bundestag gehalten. "Ich war ganz zufrieden", sagt er. Mangelndes Selbstbewusstsein ist nicht sein Problem. Bockhahn ist ein Senkrechtstarter. 31 Jahre, effektiv, gescheit, ein Schnelldenker.

Vor einem guten halben Jahr war er noch Fraktionschef im Rostocker Kommunalparlament. Jetzt ist er direkt gewählter Bundestagsabgeordneter, Landeschef der Linkspartei in Mecklenburg-Vorpommern und Mitglied im Bundestagsausschuss, der die Finanzen der Geheimdienste kontrolliert. Bei der Fraktionsklausur in Rheinsberg im Herbst ging Fraktionschef Oskar Lafontaine an ihm vorbei, drehte sich kurz um und sagte: "Du bist mir aufgefallen. Du sollst ja zusammenhängende Sätze sagen können" - und verschwand.

Bockhahn ist ein neuer Typ des Ost-Linken: fern von dem Ossi, der es gewohnt ist, am Ende sowieso zu verlieren. Er gehört zu den Pragmatikern, die sich für das Machbare interessieren. "Auch weniger schlimm kann ein Gewinn sein", sagt er. Zum Beispiel Rot-Rot in Brandenburg.

Wenn man die inneren Blockaden der Linkspartei jenseits der Personalquerelen verstehen will, kommt man um Brandenburg nicht herum. Die rot-rote Koalition dort ist zum Symbol des innerparteilichen Grabenkampfes zwischen West und und Ost geworden ist. Und für die Unfähigkeit der Partei, ihre Unterschiede rational auszutragen.

Parteichef Lafontaine passt der Koalitionsvertrag nicht, den die Linkspartei in Brandenburg mit der SPD vereinbart hat. Denn dort steht, dass das Land tausende von Stellen im öffentlichen Dienst einsparen muss. Eigentlich will die Linkspartei im Bund mehr öffentlichen Dienst - und hat dafür auch gute Gründe. Für manche Westlinke ist "Brandenburg" daher das Synonym für den Verrat der Ostlinken. "Falls wir so werden wie die SPD und Kernpositionen aufgeben", sagt Andrej Hunko, der aus NRW kommt und zur "Antikapitalistischen Linken" AKL gehört, "dann wären wir überflüssig."

Für viele Ostlinke ist Rot-Rot in Potsdam kein Verrat, sondern nötig. Denn Brandenburg verliert nicht nur EU-Subventionen, sondern auch Einwohner. Die finanzielle Lage ist übel, außerdem greift die Schuldenbremse. Und immerhin will Rot-Rot 1.200 Lehrer mehr einstellen, die Lage von Asylbewerbern verbessern und einen öffentlich geförderten Beschäftigungssektor schaffen. Die Linkspartei war in Brandenburg 20 Jahre lang in der Opposition. Mehr als 90 Prozent ihrer Wähler wollen, dass die Partei regiert. "Hätten wir denen erklären sollen, dass sie leider weiter von der CDU regiert werden?", fragt Bockhahn.

Bei einer Sitzung der Bundestagsfraktion hat Bundestagsneuling Bockhahn vor kurzem Oskar Lafontaine frontal angegriffen. Wegen Brandenburg. Denn Lafontaine hatte SPD-Ministerpräsident Matthias Platzeck angerufen und sich über den Koalitionsvertrag beschwert. Hinter dem Rücken der Brandenburger Genossen. Das zeige, was Lafontaine von seinen Ost-Genossen hält: nichts. Bockhahn hat es sich in der Fraktion mit Nachdruck verbeten, dass so etwas passiert, wenn "wir 2011 in Schwerin mit der SPD eine Koalition bilden". Lafontaine schwieg.

Auch wegen solcher Verstöße gegen die politischen Sitten ist Brandenburg zum Gesinnungstest geworden, bei dem es nur Dafür oder Dagegen gibt und kaum verständigen Dialog. Dabei hat sich die Linkspartei auch im Westen, in Hessen und im Saarland, um Regierungsbeteiligungen bemüht. Und war durchaus kompromissbereit.

Jürgen Reents sitzt in seinem spartanisch eingerichteten Büro und zündet sich eine Zigarette an. Durch das Fenster sieht man in der Ferne den Fernsehturm in Berlin-Mitte. An der Wand hängt ein Foto, auf dem Kardinal Lehmann das Neue Deutschland liest. Reents ist Chefredakteur der Zeitung, das früher Zentralorgan der SED war. Seit ein paar Jahren ist die Redaktion wieder im alten ND-Gebäude untergebracht, hinter dem Ostbahnhof. Es ist ein schlichter, fomenstrenger Bau, in dem es nach DDR förmlich noch riecht. Auch ein Stasi-Traditionsverein, die GHR, die Gesellschaft für rechtliche und humanitäre Unterstützung e. V., ist hier Mieter. Ein Zeichen, dass die PDS die Kontakte zu den Stasi-Seilschaften nie entschlossen gekappt hat.

Reents ist 61 Jahre alt und hat die Vita von vielen West-Linken, er war Maoist, später Grüner. Anfang der 90er-Jahre ging er zur damaligen PDS. "Die Partei hat damals den offenen innerparteilichen Stil der Grünen aus den 80er-Jahren übernommen", sagt Reents. Alles sollte möglichst transparent sein, niemand ausgegrenzt werden. Tatsächlich war eine offene Parteikultur die Antwort auf die doktrinäre Verkommenheit der SED. Und vielleicht ist die innere Liberalität das Einzige, was die Ex-PDS von alleine, ohne Druck von außen, aus ihrer Katastrophengeschichte gelernt hat. Es war in der PDS einfach klar, dass manches nicht geht: Parteiausschlüsse, Drohung mit Abstrafung. Oder öffentliche Demütigungen.

"Gysi", sagt Reents, "hat gegen diesen Stil verstoßen." Weil er Bundesgeschäftsführer Dietmar Bartsch öffentlich als illoyal abgekanzelt hat. Das war ein Affront gegen den ungeschriebenen Code der PDS. Auch Loyalität ist für Ex-SEDler ein belegter Begriff, der verdächtig nach der Parteidisziplin früherer Tage klingt. Deshalb ist im Osten die Aufregung gewaltig. Parteichef Bisky hat wütend von "Stalinismus durch die Hintertür" geredet. Rico Gebhardt, Linksparteichef in Sachsen, erinnern die Attacken auf Bartsch daran, wie mit "Denunziationen politisch missliebige Genossen diskreditiert werden". Manche Ostpolitiker spielen mit dem Gedanken, was passiert, wenn die Partei zerfällt. Im Osten, so das Kalkül, wird die Linke als Regionalpartei überleben, im Westen zur Sekte schrumpfen.

Bartsch ist zwar mit knapp 80 Prozent am Donnerstag zum Vizefraktionschef gewählt worden, der Konflikt erst mal befriedet. Ulrich Maurer, der Lafontaine-Vertraute, den viele für den Drahtzieher der Kampagnen gegen Bartsch halten, empfahl Abrüstung. Und auch manche Ost-Genossen sehen, nachdem die erste Aufregung verraucht ist, das nüchterne Kalkül, das Gysi antrieb. Sollte Lafontaine als Parteichef zurückkommen, geht es mit Bartsch nicht mehr. Käme Lafontaine nicht zurück, würden viele Bartsch die Schuld daran geben. So oder so droht ein qualvoller Kampf, den Bartsch am Ende verlieren würde. Deshalb griff Gysi zur Notbremse.

Für diese Version spricht einiges. Doch auch bei Notbremsungen gibt es Folgeschäden. Reents, der die klügsten Kommentare zu der Affäre schrieb, meint: "Das wird Spuren hinterlassen. Man kann nicht einfach zur Tagesordnung übergehen."

Sevim Dagdelen ist seit vier Jahren Bundestagsabgeordnete der Linkspartei. Sie ist in Duisburg groß geworden, 34 Jahre alt und redet schnell, hart, entschieden. "Die Chefredaktion des ND macht die Zeitung zum Sprachrohr der sogenannten Reformer", sagt sie. Versteht sie die Verletzungen, die es wegen Bartsch im Osten gab? Nein, versteht sie nicht. "Man hat den Eindruck, dass da taktische Überlegungen entscheidend waren." Und: "Es muss aufhören, dass die sogenannten Reformer sich immer wieder durch Angriffe auf Lafontaine in den Medien auf Kosten der Partei profilieren." Dagdelen gehört zur AKL.

In ihrem Weltbild gibt es viel Schwarz, viel Weiß, kein Grau. Auf der einen Seite gibt es das Reich des Lichts, in dem der Vorsitzende Lafontaine herrscht - und auf der anderen die Finsternis, in der das "Forum demokratischer Sozialismus" (fds) mit den bürgerlichen Medien paktiert und die Ideale der Partei für einen Heller verramscht. Dass Bartsch nun Vizefraktionschef ist, missfällt ihr. "Es ist schon merkwürdig, dass Illoyalität auch noch belohnt wird."

Es ist dieser Scheuklappenblick von Westlinken, der viele Ostler frösteln lässt. Eine hermetische Weltsicht, in der es vor Abweichungen vom richtigen Kurs nur so wimmelt. Und öffentlicher, in Medien ausgetragener Streit gilt sowieso fast als Verrat. Solche Vorhaltungen alarmieren nicht nur ältere Genossen.

Die Medien erzählen die Linkspartei meist als Konflikt zwischen Fundis und Realos, West und Ost, Radikalen und Pragmatikern. So tickt die Partei. Und doch ist dieses Raster zu grob, um die Abstoßungs- und Anziehungskräfte genau zu begreifen. Und auch in der Linkspartei wächst der Unmut über diese Schlachtordnung.

Nervende Rhetorik

Katja Kipping (32), die Parteivizechefin aus Sachsen, geht die steile Rhetorik der Machtkämpfe ziemlich auf die Nerven. Besser, so Kipping, wäre es, quer zu den Fronten liegende Ideen in den Vordergrund zu rücken. "Für die Legalisierung von weichen Drogen ist die Linksjugend in Sachsen und die Linkspartei in NRW - während Ostfunktionäre und die West-Gewerkschafter dafür nicht so zu haben sind", sagt sie.

Ingrid Remmers ist 44 Jahre alt und neu im Berliner Politbusiness. Sie kommt aus NRW und war dort Vizesprecherin des fundidominierten Landesverbandes. Remmers hat sich auf dem zweiten Bildungsweg hochgearbeitet, Kitas gegründet und einen recht praktischen Blick auf die Dinge. "In der Bundestagsfraktion läuft die Zusammenarbeit ganz gut. Man muss im politischen Tagesgeschäft ja immer schnell reagieren, das diszipliniert."

Sie lobt, was Bartsch für den Osten getan hat. Seinen Verzicht auf den Job des Bundesgeschäftsführer fand sie notwendig, versteht aber "die Angst der Ostler, von den Lafontainisten überrollt" zu werden. Die ganze Eskalation, so Remmers, musste wohl einfach mal passieren. Die meisten Konflikte wurden meist vertagt, weil Wahlen anstanden.

Remmers hat die WASG mitbegründet, davor war sie in keiner Partei gewesen. Die Linkspartei in NRW, sagt sie, ist "aus Protest entstanden". Jetzt brauche man Leute, "die konstruktiv arbeiten". Wer nur innerparteilichen Streit ohne Lösungen wolle, sei "bei uns falsch". Viel anders klingen Linksparteipolitiker aus dem Osten auch nicht.

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21 Kommentare

 / 
  • O
    ole

    @Dieter Wolf

     

    Ihr Kommentar ist so sinnlos wie das Duftbäumchen an ihren Rückspiegel, da es den Schweiss-Geruch in ihrem Auto lediglich vernotet.

    Was bedeutet "Verherrlichung der Ostler"? Welche Ostler? Wer verherrlicht einen Ostler?

     

    Vielleicht hätten Sie sich am Sonntag Nachmittag doch lieber "Winnetou und Old Shatterhand" im Zwoaten ansehen sollen. Da war die Luft noch in Ordnung und das Gute siegte über das Böse.

  • C
    chris

    Es ist an manchen Kommentatoren hier schmerzhaft zu erkennen, wie sehr sich nicht nur die taz, sondern auch ihre Leserschaft immer mehr ändern....

     

    Dankbare Manipulationsopfer des gängigen LINKE- und Lafontaine-Bashings der Mainstream-Medien, zu der man auch die taz leider zunehmend zählen muß,

    auf das sich an den Machtverhältnissen in diesem Land bloß nichts ändert.

    Lafontaine stand und steht gegen den brutalen Sozialabbau insbesondere der letzten 12 Jahre und gegen den verlogenen Krieg in Afghanistan.

    Dies alles wurde durch die Politik der "Realos" in der sPD und den Grünen ermöglicht.

  • V
    vic

    Ein Jammer dass Lafontaine nun aufhört.

    Die Linke will ab jetzt also Regierungs- bzw. Koalitionsfähig werden, soso.

    Das bedeutet Rechtsruck in die Mitte, dorthin wo die Anderen schon sind.

    Ich werde dann bei der kommenden Wahl erstmals seit 35 Jahren überhaupt keine Wahl mehr haben.

  • DW
    DIETER WOLF

    zum NAchfrager: wie riecht die DDR ?

    Es war ein Einheitsgeruch ueberall. Wenn wir am Wochenende von West-Berlin ueber Friedrichstr. nach Ost-Berlin einreisten , begann der Geruch, eine Mischung zwischen billigem Desinfektante und Schweiss.

    Sogar in den "Luxus" Plaetzen , Restaurants, in Ost-Berlin gab es diesen Geruch.

     

    Mich oedet Eure Verherrlichung der Ostler an. Uns 65 Mio hat niemand gefragt, ob wir die 17 Mio. haben wollen. Die haben sich uns aufgezwungen - die Wiederherstellung des Nationalstaats des 19. Jahrhunderts im Jahre 1990, VERRUECKT. Wir hatten die DDR genau wie Ungarn oder Polen behandeln sollen.

    Das einzige Gemeinsame ist die Sprache und Teil der Geschichte.

  • H
    hto

    "... herrscht Misstrauen" - diese Salonlinken / Epigonen werden das sicher auch als "gesundes" Konkurrenzdenken definieren, denn es wird doch noch immer der Wettbewerb um die Hierarchie in materialistischer "Absicherung" gespielt, von gleichermaßen gebildeter Suppenkaspermentalität auf Sündenbocksuche im zynischen Zeitgeist, bzw. im geistigen Stillstand seit der "Vertreibung aus dem Paradies"!?

  • EL
    Ein Leser

    Ich bin über die Sprache dieses Artikels echt enttäuscht. Wollt ihr euch eigentlich völlig überflüssig machen? Warum dieser einseitige und undifferenzierte Artikel? Damit reiht sich die taz ein in die Reihe der bürgerlichen Medien, die derzeit eine Kampagne nach der anderen gegen Oskar Lafontaine fahren. Das ist genauso in den letzten Jahren auch bei den anderen Parteien geschehen: Der linksliberale Flügel bei der FDP ist auf eine Restgröße ohne gesellschaftspolitische Relevanz reduziert worden; entgegen aller schönen Sprüche von der Sozialdemokratisierung ist die Union in ihrer praktischen Politik heute wesentlich von ihrem Wirtschaftsrat geprägt. Die SPD ist – beginnend mit der Vorbereitung des Kanzlerwechsels von Willy Brandt zu Helmut Schmidt und komplettiert mit Gerhard Schröders Agenda 2010 – heute wesentlich neoliberal geprägt. Dort hat sich eindeutig der rechte Flügel durchgesetzt. Und es ist nicht erkennbar, daß sich dies mit Steinmeier und Gabriel ändern sollte. Die Grünen haben sich zu einer Bastion der "Realos" gemausert.

     

    Alle diese Prozesse waren begleitet von massiver Beeinflussung der Meinungsbildung innerhalb dieser Parteien. Die Guten waren immer die rechten Flügel, die "Realos", wie schon der Name suggeriert, die Bösen sind jetzt natürlich die realitätsfernen "Fundis". Was für eine armselige Rhetorik. Doch wehe es kritisiert einer den Intriganten Bartsch und den "pragmatischen" Flügel, dann hat er wahrscheinlich ein schwarz-weißes Weltbild, wie Sie es einer Abgeordneten der Linken in diesem Artikel, völlig unbegründet unterstellen.

    Ich kann diese Entwicklung nicht gutheißen.

  • S
    strawberryfields

    Wie brav Ingrid 'Lilo' Remmers hier agiert; ich kenne sie anders.

    Aber auch Saulus wurde zum Paulus - was der erreichte Bezug von Diäten nicht alles auslösen kann.

    Aber irgendwann holt wird auch sie die Vergangenheit einholen.

  • F
    Farinah

    Den Konflikt der Linken als reine Ost-/West-Differenzen darzustellen, ist zu einfach. Es geht um die Glaubwürdigkeit der Linken. Bisher hat die Linke in Regierungsverantwortung gezeigt, dass sie nicht glaubwürdig ist. Um es verkürzt darzustellen, der beschlossene Personalabbau in Brandenburg hat ja nun wirklich nichts mit einer neuen sozialen Idee zu tun, dass gleiche gilt für das Stellen der Systemfrage - lange nicht mehr gehört - weder von Lafontaine noch Bisky oder Gysi.

     

    Der Umgang mit Bartsch ist symptomatisch für die Linke, er zieht sich durch alle Hierachien. Dies alles zeigt mir - das linke Projekt ist gescheitert und für die Landtagswahl in NRW bin ich mir sicher - diese Partei ist unglaubwürdig und daher nicht mehr wählbar.

     

    Noch kurz zu Ingrid Remmers - ihr Kommentar ist nicht verwunderlich, gehört sie doch zur Sozialistischen Linken und damit zum sogenannten Realoflügel in NRW.

  • P
    pekerst

    "Dabei hat sich die Linkspartei auch im Westen, in Hessen und im Saarland, um Regierungsbeteiligungen bemüht. Und war durchaus kompromissbereit." Nein, sie haben sich um Regierungsbeteiligung bemüht, weil in jedem Land nur eine möglich gewesen wäre.

     

    "Reents ist Chefredakteur der Zeitung, das früher Zentralorgan der SED war." Auch nicht schlecht: "das Zeitung".

  • RW
    ralf wünsche

    bei dieser partei handelt es sich nur um einen chaotenhaufen vom bund bis in die kommunen.

     

    den einzigen zweck den dier haufen erfüllt ist nur druck zu machen um nicht noch weiter in deutschland eine asoziale politik zu lasten von deutscher unterschicht und migration zuzulassen.

     

    ansonsten efüllt diese partei der sektierer von dkp , sew und anderen sammelsurium vom glauben marxismmus - lenismus keinen mehr in deutschland !

  • MU
    Macht und Idee

    Es ist eben ein Unterschied, ob man nur die realen Machtverhaeltnisse verschoent, so wie in der DDR, oder sich etwas eigenes ausdenken muss. Der erste Impuls bleibt die Machtfrage, die sich fuer West-Linke nie stellte. Die sind das nicht gewohnt und das ist auch gut so. Man sollte die SED einmuellen und die anderen Parteien unterwandern. Aber auch hier faellt den Ossis nur die Machtfrage ein. Die Ossis sind eben doof! Oder superschlau, dann machen sie aber keine Parteipolitik sondern ihre miesen kleinen oder grossen Geschaeftchen. Waehrend der Osten den Bach runtergeht. Was koennte man hier alles machen und was geschieht: Nichts und was moeglich waere wird verhindert. Dem Osten fehlt echte Buergerlichkeit.

  • N
    Nachfrager

    "Jürgen Reents sitzt in seinem spartanisch eingerichteten Büro und zündet sich eine Zigarette an. Durch das Fenster sieht man in der Ferne den Fernsehturm in Berlin-Mitte. An der Wand hängt ein Foto, auf dem Kardinal Lehmann das Neue Deutschland liest. Reents ist Chefredakteur der Zeitung, das früher Zentralorgan der SED war. Seit ein paar Jahren ist die Redaktion wieder im alten ND-Gebäude untergebracht, hinter dem Ostbahnhof. Es ist ein schlichter, fomenstrenger Bau, in dem es nach DDR förmlich noch riecht. Auch ein Stasi-Traditionsverein, die GHR, die Gesellschaft für rechtliche und humanitäre Unterstützung e. V., ist hier Mieter. Ein Zeichen, dass die PDS die Kontakte zu den Stasi-Seilschaften nie entschlossen gekappt hat."

     

    Erste Frage: Könnte der Verfasser vielleicht erklären, inwiefern ein Zusammenhang zwischen den kürzlich bezogenen Redaktionsräumen des ND, der GHR und der Gesinnung der nicht mehr existierenden Partei PDS besteht?

     

    Nächste Frage: Wie riecht DDR? Woher weiß der Autor, wie DDR riecht?

     

    Letzte Frage: was hat all dies mit der Partei Die Linke zu tun?

  • C
    christiane

    Mir fällt zunehmend auf, dass Kommentare, die sich zugunsten von Lafontaine und der LINKE äußern, kaum noch gedruckt werden.

    Herr Reinecke ist ja Spezialist für das gebetsmühlenhafte LINKE-Bashing in der taz. Er wird sich bis zur NRW-Wahl noch weiter steigern...

    Wer fällt eigentlich auf diesen Kampagnenjournalismus noch herein?

  • SE
    So ein Schmarrrrn

    Der gleiche atmosphärische Schmarrn war so schon im Spiegel vom 18.Januar zu lesen.

    Bei soviel propagandistischem Unsinn erledigt sich jeder Kommentar.

    Bleibt nur noch der Hinweis auf die brillante Analyse dieser Art von anbiederndem Aufdiener-Journalismus von Albrecht Müller in der Jungen Welt vom 21.Januar: "Auf Anpassung getrimmt

    Analyse. Die neoliberale Strategie: Aus allen potentiellen Konkurrenten »Realos« machen"

     

    Die taz macht sich mit solchen Beiträgen überflüssig.

  • DH
    Dr. Harald Wenk

    Zu der von Gregor Gysi schon deutlich gemachten Strategie der Medien, in "Realpolitische Reformer und linke Fundamentalisten" zu spalten, gehören auch solche realen Zugeständnisse wie von rot-rot in Brandenburg.

    Er wies auch zu recht auf schlechte Erfahrungen bei Regierungsbeteiligungen hin, die oft mit "Zugeständnissen" bis kurz vor der Selbsverleugnung regelrecht von rechten Sperrrminorititätsflügeln, insbesondere der SPD, und erfahrenen "Zerlegern" linker Parteien erpresst werden.

    Bisky und Reents sind als gebrannte Kinder zudem noch

    extrem empfindlich, was "Stalinismusvorwürfe" angeht. Die Technik des: "Gib dem Hund einen schlechten Namen und dann häng ihn auf" ist anscheinend ungefähr gleichzeitig mit der Domestizierung von Hunden zu Haustieren erfunden worden mit ähnlich häufiger Nutzung wie das Rad.

    Die EX-DDR stellt mit ca. 17 Millionen Einwohner auch nur unter 1/4 der Bürger und Wähler. Bei bundesweit explosionsartig hohen 12% für die LINKE hat der vielfach noch sehr schnell wachsende Ex-BRD Teil daher formal eine Mehrheit.

    Ontologisch ist "Zerstören einfacher als qualitativ gut aufbauen". Eine Verführung, der viele beinharte Interessenvertreter, die bei weitem nicht immer für ihre ganzen Parteien sprechen und agieren, in Anwendung auf die LINKE einfach nicht widerstehen können. Alle drei Gefahren sind zwar politisch in der LINKEN erkannt und benannt, aber damit nicht so einfach gebannt.

    Frau Dagdelen versucht letzteres richtig erweise.

  • DH
    Dr. Harald Wenk

    In der Ruhe läge die Kraft gegen Splatereien

    Zu der von Gregor Gysi schon deutlich gemachten Strategie der Medien, in "Realpolitische Reformer und linke Fundamentalisten" zu spalten, gehören auch solche realen Zugeständnisse wie von rot-rot in Brandenburg.

    Er wies auch zu recht auf schlechte Erfahrungen bei Regierungsbeteiligungen hin, die oft mit "Zugeständnissen" bis kurz vor der Selbsverleugnung regelrecht von rechten Sperrrminorititätsflügeln, insbesondere der SPD, und erfahrenen "Zerlegern" linker Parteien erpresst werden.

    Bisky und Reents sind als gebrannte Kinder zudem noch

    extrem empfindlich, was "Stalinismusvorwürfe" angeht. Die Technik des: "Gib dem Hund einen schlechten Namen und dann häng ihn auf" ist anscheinend ungefähr gleichzeitig mit der Domestizierung von Hunden zu Haustieren erfunden worden mit ähnlich häufiger Nutzung wie das Rad.

    Die EX-DDR stellt mit ca. 17 Millionen Einwohner auch nur unter 1/4 der Bürger und Wähler. Bei bundesweit explosionsartig hohen 12% für die LINKE hat der vielfach noch sehr schnell wachsende Ex-BRD Teil daher formal eine Mehrheit.

    Ontologisch ist "Zerstören einfacher als qualitativ gut aufbauen". Eine Verführung, der viele beinharte Interessenvertreter, die bei weitem nicht immer für ihre ganzen Parteien sprechen und agieren, in Anwendung auf die LINKE einfach nicht widerstehen können. Alle drei Gefahren sind zwar politisch in der LINKEN erkannt und benannt, aber damit nicht so einfach gebannt.

    Frau Dagdelen versucht letzteres richtig erweise

  • P
    Prach

    Och nu, ich bin natürlich auch links und auch grün, also ich bin für soziale Gerechtigkeit und 30-Stunden-Woche für alle und zurück zur Natur und mit Ochsenkarren, aber natürlich nur mit vollem Lohnausgleich und fairen Tierschutzbedingungen für meinen Ochsen.

     

    Ich bin irgendwie auf die Art und Weise links wie Lafontaine, also in die DDR wäre ich nie gegangen, schon allein, weil es da meine Lieblingssorte Champagner nicht gab. Und das VEB Austernzucht und Kaviar soll ja auch nicht Weltniveau gehabt haben. Obwohl ich mich irgendwie schon nach der DDR zurücksehne, so jetzt ganz alleine im Kapitalismus.

     

    OK, ich fliege jetzt Business Class auf meine Finca auf Mallorca und sende dann von dort aus noch Solidaritätsadressen an Fidel Castro und Hugo Chavez. Ja, so einer wäre ich auch gern - mit Zigarre und für soziale Gerechtigkeit ohne ohne freie Parteien... und natürlich dürfte dann keiner mehr über meine Villa berichten, mein Klein-Wandlitz.

     

    So, jetzt noch eine Cohiba und dann noch den Deal mit den Amis einfädeln... Geschäfte, Sie wissen :-)

     

    Euer Oskar.

  • N
    Naja

    Naja, also mitlerweile müsste die taz doch tot sein oder? Ist ja nicht mehr die selbe Zeitung, also warum bleiben so viele Leser?

  • S
    Schulz

    Wenn das Politik ist, waehlen natuerlich alle das Gegenteil.

  • CA
    Christian Alexander Tietgen

    Ich habe Oskar Lafontaine mal für einen Pragmatiker gehalten, aber nach dem Theater hat sich meine Meinung dazu geändert.

  • H
    hickhack

    leben ist vertreibung. 1945 kamen die russen und vertrieben ALLE deutschen. 1989 kamen die WESSIS und vertrieben die ossis aus allen schaltstellen der macht. 2010 kommen die west-linken aus ihren roten kokons und vertreiben aufrechte ostdeutsche aus ihrer eigenen partei. und wenn es bei dem bartsch mit der stasi nicht klappte, musste der kranke oskar her. der preis der macht ist der verrat. wenn das eine neue west-SED werden soll, dann gute nacht, du linke idee.