: Oskar Lafontaine: Deutsche Einheit in Europa einbetten
Cottbus (adn) - „Der Erneuerungsprozeß in Osteuropa war grenzüberschreitend, deshalb muß auch die deutsche Einheit“, betonte am späten Donnerstagabend Saarlands Ministerpräsident Oskar Lafontaine auf einer SPD -Wahlveranstaltung vor der Cottbusser Stadthalle. „Wir müsen Vertrauen schaffen bei unseren polnischen Nachbarn und deren Westgrenze anerkennen. Es geht nicht mehr, sie länger in Frage zu stellen.“ Gleichzeitig trat der designierte SPD -Kanzlerkandidat dafür ein, keine Atomraketen mehr von der BRD aus gegen die Landsleute in der DDR zu richten. Es sei widersinnig, daß die BRD-Regierung für den bisher größten Rüstungsetat eintrete, vielmehr müsse er „zurückgefahren“ und das eingesparte Geld in der DDR eingesetzt werden.
Zentrales Thema der Deutschlandpolitik, der deutschen Einheit, sei auch die soziale Gerechtigkeit, für die die SPD eintrete. „Es können nicht alle weglaufen, nur wenn die Menschen hier bleiben, läßt sich wirtschaftlicher Wohlstand erarbeiten“, sagte Oskar Lafontaine unter dem Beifall der rund 3.000 Kundgebungsteilnehmer.
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