: Orkan hat's geschafft
Eindhoven (dpa) - An der Spitze des niederländischen Elektronik-Riesen Philips steht ein vorzeitiger Machtwechsel an. Der Präsident und Vorstandsvorsitzende des Konzerns van der Klugt (65), tritt zum 30. Juni 1990 unter Druck ab. Sein voraussichtlicher Nachfolger ist der von den Gewerkschaften gefürchtete bisherige Vizepräsident Timmer (57), dem in den vergangenen drei Jahren durch eine Roßkur eine Reorganisation des Unternehmensbereichs Unterhaltungselektronik gelungen ist. Timmer wird wegen seiner Methoden in Gewerkschaftskreisen „Orkan Gilbert“ genannt.
Das Vertrauen der Finanzwelt in das Management von Philips war durch ein völlig unerwartet schlechtes Ergebnis für das 1. Quartal 1990 schwer angeschlagen worden. Der Reingewinn aus der normalen Geschäftstätigkeit betrug nur sechs Mio. Gulden (5,35 Mio DM). 1988 waren es noch 223 Millionen. Die Aktionäre reagierten geschockt. Es hieß, das Management von Philips habe dadurch an Glaubwürdigkeit verloren. An der Amsterdamer Börse fiel die Philips-Aktie damals von 37,70 Gulden auf 32,80 Gulden.
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