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Opfer von Israels Brandbomben stirbt"Das Feuer fraß sich in meinen Körper"

Sie starb durch eine der grausamsten aller Waffen. Das Schicksal der Palästinenserin Ghada Riad Guha soll nun helfen, Kriegsverbrechen der israelischen Armee aufzudecken.

Der tödliche Feuerregen ging über einem Wohngebiet zu Boden. Bild: dpa

Ihr vom Phosphor verbrannter Körper hat es doch nicht geschafft. Seit dem 4. Januar, als mehrere israelische Phosphorgranaten in ihr Haus in Beit Lahia im Gazastreifen einschlugen, hatte Ghada Riad Guha mit ihrem zu 40 Prozent verbrannten Körper ums Überleben gekämpft. Nicht zuletzt auch ihrer zweijährigen Tochter Farah zuliebe, die ebenfalls zu 45 Prozent verbrannt mit ihr im Militärkrankenhaus Helmijet al-Zaitun in Kairo lag.

Nun ist die 20-jährige Palästinenserin drei Monate nach dem Gazakrieg ihren Verbrennungen erlegen. Auch nach mehreren Operationen war ihr Körper noch von Kopf bis Fuß verbunden. Darunter, sagten die Ärzte, waren einige Stellen, vor allem am Arm und am Ellbogen, an denen die Knochen freilagen. Die kleinste Bewegung bereitete ihr Schmerzen. Auf seinem Laptop zeigte ein ägyptischer Arzt Bilder, die bei Ghadas Ankunft gemacht wurden. Wer sie sieht, der kann sie nicht beschreiben, aber auch nie wieder vergessen. "Warum ausgerechnet wir? Wir sind Bauern, die einfach nur Erdbeeren pflanzen", hatte sie mit schwacher und gebrochener Stimme im Krankenhaus einen Monat vor ihrem Tod gefragt. Früher, vor der Wirtschaftsblockade, hätten sie die Erdbeeren nach Israel exportiert.

Ihr Ehemann Muhammad Abu Halimeh, der damals relativ gefasst neben Ghadas Krankenbett saß, erinnerte sich an die Worte des Fotografen, als er mit seiner Braut fürs Hochzeitsfoto posierte. "Deine Braut ist so schön, ihr werdet sicher schöne Kinder haben." Das unversehrte Gesicht hinter den Verbänden ließ erahnen, dass Ghada einst eine schöne Frau war.

Ein Vermächtnis hat sie bereits hinterlassen: Ihre Geschichte taucht in mehreren Berichten auf, die versuchen, der israelischen Armee in Gaza Kriegsverbrechen nachzuweisen. Die israelischen Ärzte für Menschenrechte (Physicians for Human Rights Israel) sowie die internationale Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch, beschreiben den unglaublichen Fall. Ghada saß mit ihrer 18-köpfige Familie gerade beim Essen, als mehrere Phosphorgranaten in ihrem Haus einschlugen. Fünf Familienmitglieder starben. Ghada selbst hatte Pech. Kurz vor dem Angriff war sie von einem, wie sich später herausstellte, "sicheren Ort" aufgestanden, um ihre Tochter Farah in einem anderen Raum zu wickeln, erzählte Muhammad. Ihre Fürsorge wurde ihr zum Verhängnis, als genau dort eine weitere Phosphorgranate einschlug. "Meine ganze Kleidung verbrannte, und das Feuer fraß sich in meinen Körper", erinnerte sich Ghada an diesen Moment.

Als das Feuer aufhörte, versuchte die Familie ihre Toten und Verletzten abzutransportieren. Was folgte, hat die israelische Ärztegruppe durch Zeugenaussagen dokumentiert: Die beiden Fahrer, zwei junge Männer der Halimeh-Familie, wurden von israelischen Soldaten erschossen. "Sie waren gerade einmal 17 Jahre alt, sie wollten mich lediglich retten." Ghada hatte vor ihrem Tod sichtlich damit zu kämpfen, dass andere für sie gestorben waren.

Die Soldaten zwangen Muhammad und Ghada, sich oben freizumachen, wohl aus Angst, sie könnten Sprengstoffgürtel tragen. Aber als sie Ghadas verbrannten Körper sahen, ließen sie sie zu Fuß weiterziehen. Muhammad stütze Ghada und trug Farah, als die Soldaten auf ihre Füße zielten, damit sie schneller gingen. Nach ein paar hundert Metern fanden sie einen Kleinlastwagen, der sie schließlich ins Schifa-Krankenhaus nach Gaza fuhr. Von dort wurden Ghada und Farah wenige Tage darauf nach Ägypten transportiert. Beim ersten Versuch zur ägyptischen Grenze nach Rafah zu gelangen, musste der palästinensische Krankenwagen allerdings noch einmal umdrehen, weil er unter Beschuss geriet.

Der Versuch, die beiden von Ägypten in eine deutsche Spezialklinik für Brandverletzungen zu schicken, scheiterte dann an der ägyptischen Militärbürokratie. Die deutschen Ärzte wollten den behandelnden Arzt in Kairo sprechen, um sich ein Bild von dem medizinischen Fall zu machen. Ohne offizielle Erlaubnis, durfte der ägyptische Militärarzt allerdings nicht mit den ausländischen Ärzten Kontakt aufnehmen. Nach mehreren Anfragen wurde die Erlaubnis schließlich erteilt. Da war Ghada allerdings schon tot.

Israelische Phosphorgranaten, ihr verbranntes Kind und die ägyptische Bürokratie - am Ende hat Ghada doch aufgegeben. Inzwischen wurde sie von ihrem Mann Muhammad wieder in den Gazastreifen zurückgebracht und dort begraben.

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34 Kommentare

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  • A
    aso

    „...Man kann nicht vergessen, was - ausser in der isr. Propaganda - nicht existiert....“

     

    Ach ja?, also hat Israel nicht 05 Gaza geräumt, und die Siedlungen aufgelöst, alles „isr. Propaganda“...und ein „Ammenmärchen“...interessante Sichtweise...

     

    „...Hätten die Pal. in Gaza ernstzunehmende Waffen, so würden die Besatzer vermutlich auch ernst zu nehmende Angebote machen...“

    Die „isr. Besatzer in Gaza“...weil die ja immer noch dort sind, und es nicht angeblich 05 verließen...

    An „ernstzunehmende Waffen“ tüftelt Hamas-Freund Iran ja schon eine Weile, vielleicht klappts ja damit...?

    Die „Effizienz isr. Propaganda“ wurde scheinbar bisher völlig unterschätzt. Niemand (außer Ihnen), hat es bisher mitbekommen, daß die Israelis Gaza 05 nicht verlassen haben, sondern immer noch dort sind.

    Hut ab. Bravourös recherchiert.

  • T
    t.s.

    "Sie vergessen, daß die Israelis bereits 05 Gaza verlassen haben."

     

    Man kann nicht vergessen, was - ausser in der isr. Propaganda - nicht existiert.

    Gegen dieses Ammenmärchen empfehle ich 'Der böse, böse Nachbar' von Prof. Dr. Rolf Verleger.

     

    Im übrigen zählt nicht die Absicht, sondern das Ergebnis - und letztere sind eindeutig. Hätten die Pal. in Gaza ernstzunehmende Waffen, so würden die Besatzer vermutlich auch ernst zu nehmende Angebote machen.

    Das ist eines der vielen Probleme der Palästinenser, neben der Effizienz isr. Propaganda.

  • A
    aso

    @ t.s.:

     

    Sie vergaßen zu erwähnen, wie viele Raketen in den 8 Jahren aus Gaza abgefeuert wurden.

    Nicht die Zahl der Toten, sonder das Motiv des Tötungswillens ist hier entscheidend. Versuchter Mord ist ebenso strafbar, wie ausgeführter.

     

    „...Das eigentliche Problem für die Palästinenser sind allerdings nicht die Toten, sondern der Raub ihres Landes und Wassers,...“

     

    Sie vergessen, daß die Israelis bereits 05 Gaza verlassen haben.

    Die Palis hätten sich seitdem mit den Milliarden aus UN und EU – Töpfen doch ein schönes Leben machen können.

    Will die Hamas überhaupt Frieden?

  • T
    t.s.

    " ... wissen Sie wieviel hinterhältige ermordung es schön gegeben hat in Israel durch die Hamas seit 1948?"

     

    Ein paar Fakten am Rande:

    Die HAMAS existiert erst seit den 80'ern - und wurde von Israel zu Beginn als Konkurrenz zur FATAH gefördert.

    Die Anzahl der von Israel seit der Staatsgründung in Kriegen getöteten Palästinenser dürfte bei mehreren zehntausend liegen.

    In der ersten Intifada töteten die Isr. ca. 1000 Palästinenser, im Rahmen der zweiten Intifada etwa 5000.

     

    Infolge der Qassam-Projektile aus Gaza starben auf isr. Seite in acht Jahren ca. 20 Menschen. Und um die letzten Wahlen zu gewinnen liessen Barak, Livni und Olmert in wenigen Wochen über 1000 Bewohner Gazas töten.

     

    Das eigentliche Problem für die Palästinenser sind allerdings nicht die Toten, sondern der Raub ihres Landes und Wassers, denn Raub ist eigentliche Geschäft des isr. Staats.

  • A
    Aaron

    Is naturlich schrecklich für die Frau, aber wissen Sie wieviel hinterhältige ermordung es schön gegeben hat in Israel durch die Hamas seit 1948? Krieg ist immer sehr slim aber israel hat zu oft zu lange gewartet bis sie zurück geschlagen hat und dan sind sie auf einmal Kriesverbrecher? Nein, die Hamas wil keine Frieden schliessen und Israel anerkennen. Da soll die Welt erst mal an Arbeiten und die Iran und Syrien bestraffen für die lieferung von Waffen an die Hamas!

  • A
    aso

    @ p.j.:

     

    Die Wirkung der Raketen ist ist mit russischem Roulette zu vergleichen: Die Bevölkerung wird durch die Option, daß jeder getroffen werden könnte terrorisiert. Dies wird nicht geschmälert durch das technische Unvermögen bessere Raketen zu bauen. Entscheidend ist als Motiv der absolute Tötungswille. Und versuchter Mord ist ebenso strafbar wie vollendeter. Hätte man bessere Raketen, würde man diese auch nutzen.

    Tatsächlich interessant ist das Zusammenspiel von Terror und Politik, und die Dynamik, tote Zivilisten nutzbringend politisch zu verwerten:

    Schwere Terroranschläge 96 gegen und in Israel trugen dazu bei, daß Netanyahu für den ermordeten Rabin gewählt wurde.

    Netanyahu - wie Hamas ein Gegner von Oslo - brachte die Friedensbemühungen dann auch zu einem fast völligen Stillstand.

    Wie in solchen Konflikten üblich, gibt es keinen alleinigen Schuldigen. Sicher mag man das Vorgehen der IDF unverhältnismäßig finden. Doch die Eskalationsstrategie der Hamas kalkulierte genau dies ein. Und offen bleibt immer noch, wie ein adäquates Vorgehen gegen die Raketen aussehen könnte. Denn diese hinzunehmen ist aus der Verantwortung gegenüber der Bevölkerung auf Dauer nicht möglich.

    Wenn auch die Hamas militärisch so nicht zu schlagen war, und versuchte dies als Sieg hinzustellen, die Gaza-Bevölkerung kauft ihr dies nicht mehr ab. Dort ist man es leid, unter dem Dauerkonflikt zu leiden.

    Die Nachhilfe war präventiv, den meisten sind die historischen Hintergründe nicht bekannt.

    Sie finden 10 Historiker, die Ihnen die bayrischen Erbfolgekriege erklären, suchen Sie einen Nah-Ost-Historiker wird’s schon schwierig.

    Ursprünglich war bereits vom Völkerbund eine 2-Staatenlösung geplant. Und auch 1948 wurde dies von der arabischen Bevölkerung abgelehnt.

    Gaza hat sich aufgrund der absurden Hamas-Ideologie zur größten Geldvernichtungsmaschine entwickelt. Es wurden endlos Milliarden hineingepumpt, bereits das vierfache des Marschall-Plans für Europäer, der Bevölkerung könnte es eigentlich sehr gut gehen.

    Wäre da nicht die abstruse islamische Argumentationsschiene der Hamas, nicht nur die seit 67 umstrittenen Gebiete stünden zur Debatte, nein ganz Israel wird als besetztes Gebiet betrachtet. Da es nach islamischer Auslegung bereits mal dessen Territorium war (wenn auch hauptsächlich unter osmanischer Herrschaft), darf es auf keinen Fall unter eine andere Herrschaft geraten, und muß zweifelsohne zurückerobert werden. Alles andere wäre unislamisch.

    Auch wenn es bei der Hamas inzwischen auch Pragmatiker gibt, die hier gern was ändern würden: niemand würde es wagen, diese in der Charta festgeschriebenen Grundsätze zu reformieren. Allein weil dies ein Gesichtsverlust bedeuten würde. Und das wäre schlimmer als alles andere.

    Deshalb ist Frieden im nahen Osten so unmöglich wie ein Perpetuum Mobile.

    Eine hohe Geburtenrate ohne gleichzeitige hohe Sterberate (von der man in Gaza nichts hört), wie eher in Afrika, sagt einerseits etwas aus über den Gesundheitszustand einer Bevölkerungsgruppe und vorhandenen Ressourcen, und andererseits über den demographischen Faktor als strategisches Mittel. Das, und die Weigerung arabischer Staaten Palästinenser einzubürgern zementiert bewußt den Flüchtlingsstatus und läßt die Flüchtlinge nicht weniger sondern mehr werden.

    Asymetrische Kriegsführung?

    Ist nicht neu, wird bereits vom antiken Schriftsteller Sun Tsu 510 v. Chr. beschrieben, sowie von Clausewitz 1833.

    Israel liebt seine Kinder meint, daß dort niemand auf die barbarische Idee käme sie per Hirnwäsche als Kindersoldaten zu drillen.

    Die Taktik mit eigenen Toten die Wut auf das Feindbild schüren: Zustimmung. So gesehen kann die Hamas froh sein, daß ihre Raketen so schlecht sind.

    Blogger-PR: Klar, die Chinesen habens auch nötig. Was ich nicht verstehe ist, warum die Linke Szene sich entblödet bei Demos von Palästinensern mitzumarschieren auf denen skandiert wird: Tod Israel, Juden ab ins Gas, god bless hitler, etc.

  • D
    d.s.

    P.J. gibt leider nur ganz politisch korrekt (und übrigens ganz und gar unkritisch) die hierzulande allgemein vertretene Ansicht vom armen "Palästina" und mächtigen und kriegstreiberischen Israel wieder. Man muss aber nur einmal den Fokus etwas zurücknehmen, dann sieht man, das es genau andersherum ist: Hier das winzige Israel und rundum die "arabische Welt", die in den letzten Jahrzehnten immer wieder existintiell bedrohliche Angriffskriege gegen Israel geführt hat (und dies am liebsten eher heute als morgen zu Ende bringen würde...)

     

    Was Gaza angeht: aso hat Recht. Die Menschen dort haben sich in einer friedlichen, freihen und demokratischen Wahl dazu entschieden, mehrheitlich eine faschistische Terrororganisation zu wählen. Meinen Sie, liebe® P.J., die Menschen dort sind dümmer als wir und wussten nicht, dass die Hamas Frieden, Freiheit und Demokratie unverzüglich beseitigen würde? Damit werden sie dem Intellekt der Menschen dort nicht gerecht. Selten stimmt der Spruch "Jedes Volk hat die Regierung, die es verdient", denn was soll ein Volk z.B. schon gegen einen grausamen Diktator ausrichten. Hier aber gilt er wie selten zuvor.

  • P
    p.j.

    @aso

     

    Ich habe nicht von harmlosen Raketen gesprochen. Nur ihre Wirkung und die Bedrohung von ihnen ausgeht, in Bezug auf die Rechtfertigung für Vergeltungsmaßnahmen in Frage gestellt. Natürlich findet sich Geschriebenes, was jeweils den ein oder anderen Standpunkt belegen lässt. Interessanter in dem von mir zitierten Artikel finde ich das Zusammenspiel von Ursache und Wirkung - also die tatsächlichen Angriffe auf Israels Zivilbevölkerung in Abhängigkeit der Politik der eigenen Regierung.

     

    Hier lässt sich doch beinah eine Parellele zwischen der PR-Wirkung der toten Zivilisten auf beiden Seiten erkennen. Sowohl hier als auch dort lautet der absurde Gedankengang in etwa so:

     

    Wenn in Folge meiner politischen Entscheidung auf der eigenen Seite wieder mehr unschuldige Menschen sterben, dann ergibt sich daraus eine Stimmung die meine Entscheidung stützen wird.

     

    Demnach kann ich tun und lassen was ich will, denn die Folgen meines Handelns werden mir Gründe liefern.

     

    Oder hat die Militäraktion der IDF etwa nicht eine Situation zurück gelassen, in der täglich eher wieder mehr - statt weniger und damit irgendwann gar keine - Raketen auf israelischem Boden einschlagen?

     

    Dankeschön für die unaufgeforderte Nachhilfe im Fach Geschichte. Ich habe nicht von einem historischen Palestina gesprochen - ich hätte auch politisch-pedantisch-korrekt von "Palestinänser Gebieten" sprechen können. ABER, wenn wir schon Begriffsscharade spielen wollen: Ist diese Bezeichnung nicht geprägt worden um der Bevölkerung auf der einen Seite des Stacheldrahtes das Recht auf einen eigenen, autonomen Staat gar nicht erst in den Sinn kommen zu lassen? Schließlich steht am Beginn einer Staatsgründung das Vorhandensein eines nationalen Bewusstseins, einer gemeinsamen Identität. ( dabei möchte ich darum bitten die letzten zwei Begrifflichkeiten so wertneutral aufzufassen, wie dies in jedem europäischen Land außer unserem der Fall wäre..)

     

    Doch lassen wir die historische Kontextsuche und begeben uns zu den kulturgeographischen Fakten:

     

    Was sagt eine hohe Geburtenrate denn tatsächlich über soziale Lebensverhältnisse, Einkommen und Bevölkerungsentwicklung aus? Nichts! Denn selbst für letzteres müssen Sterbeziffer und Aktualität der angenommen Gesamtbevölkerung mit einbezogen werden...

     

    Oder deutet in ihren Augen die hohe Geburtenrate in Lagos an, das Nigeria eines der prosperierenden Länder dieser Welt ist?

     

    Die von ihnen beschriebene hohe Geburtenrate ist meines Erachtens eher ein Argument für rechtsradikale Hardliner innerhalb und ausserhalb der Knesset hinter vorgehaltener Hand ihre eigene Paranoia vor der Nachbarschaft auf der anderen Seite des Zaunes zu nähren...

     

    Die IDF geht also nicht gezielt gegen Zivilisten vor. Aber die Hamas nutzt die Idee einer Zivilbevölkerung, um aus ihr herraus ihrer Anschläge auszuführen. Wäre interressant den Einsatzbefehl für die 17 bis 19 jährigen SturmsoldatenInnen der IDF mit zu bekommen.

    Ich glaube ein: "Erschießt die aktiven Hamasunterstützer in den Zivilkleidern, aber rührt nicht die Zivilisten an.." wäre hier kaum vorstellbar. Zudem der Untersuchungsauschuss, der die Vorgänge im letzten Militäreinsatz der IDF in den palestinänser Gebieten (s.o.) untersucht, hier auch eben diese Kritik an der Einsatzleitung in der Stabsebene geäußert hat...

     

    Asymetrische Kriegsführung? Tolles Wort um zu beschreiben wie sich Fanatiker bewaffnen um auf alles zu schießen, was nicht ihrer Meinung ist, oder sich wahlweise gleich selbst in die Luft jagen. Nur leider so nichts sagend...

     

    Israel liebt seine Kinder? Auch die, die seit Jahren mit ihren Nachbarn in frieden leben? Mit ihnen die Schulbank drücken? Ihre Sprache sprechen? Warum nimmt es dann ihr Unglück so leichtfertig in Kauf? Warum haben die arabischen Freunde der Kinder oft das Gefühl komisch angeschaut zu werden, wenn sie ihre Freunde besuchen? Und auch anders herum, warum kann ein Kind mit israelischem Pass dann nicht einfach mal seinen Schulkamerad besuchen gehen? Und wie verzweifelt und verwirrt muss eine 13 jährige sein, die sich mit einem Kilo Sprengstoff in Fetzen reisst? Was für Menschen muss sie zuvor begegnet sein? Ja, Kindersoldaten zeigen immer, wann ein Krieg endgültig jeglichem Respekt vor dem Leben eines anderen entbehrt.... Aber einer 13 jährigen kann man in die verbitterten,angsterfüllten Augen sehen.. und wird evtl. mit seinem letzten Rest Vernunft erkennen, welches Ausmaß der Konflikt angenommen hat... Bei einem F-16 Piloten ist das schon schwieriger....

     

    Um zum Schluss Ihrer Erwiederung zu kommen: Ein Feindbild braucht man wenn man Krieg führen will. Aber auch ein Netz von Unterstützern, in Europa und der arabischen Welt... darunter die Öffentlichkeit (vor allem die Eigene) - und für diese vor allem eine gute PR. Diese PR erzielt man nicht mehr mit toten Feinden - aber mit Toten aus den eigenen Reihen lässt sich die Wut anfachen. Und die Wut bringt und hält Extremisten an der Macht. Immer. Überall. Beseitigt mann Missstände rechtzeitig, bekämpft man die Wut - vergrößert man sie, stärkt man die Extreme.

     

    Wissen Sie was man für eine gute PR noch tun kann und tut? Man wirbt geziehlt Blogger an, die daran arbeiten, das eigene Image im Internet möglichst positiv darzustellen....

     

    Dafür gibts in China ein Budget und auch anderswo...

     

    Wichtig bleibt allein die eigene Kritikfähigkeit!

     

    p.j.

  • A
    aso

    @ A.Y.:

     

    Ich halte Ulrich W. Sahm für kompetenter als z.B.

    „Nahost-Experte Udo Steinbach“.

    Widerstandskämpfer ? Ist wohl nicht Ihr Ernst...eine Verharmlosung ohnegleichen.

    Sprechen wir hier über die Terrororganisation Hamas? Niemand hat diese gezwungen jahrelang tausende Raketen auf unschuldige Zivilisten abzufeuern. Wie soll man auf solche Kriegsverbrechen reagieren? Mal eben bei Ban Ki-moon Protest einlegen? Die Bewohner der betroffenen Städte zuückschießen lassen?

     

    In der Tat ist es ein Dilemma wie man auf die von den Terroristen aufgezwungene asymetrische Kriegsführung reagieren soll:

    sie kämpfen in Zivil, sind also von Zivilisten nicht zu unterscheiden.

    sie operieren aus stark bewohnten Gebieten heraus

    sie nutzen menschliche Schutzschilde ( auch als Leichen für die PR), also Rücksichtslosigkeit gegen die eigene Bevölkerung.

     

    Terroristen haben so eigentlich nur Vorteile daraus, aus bewohnten Gebieten heraus zu operieren: Schreckt der Gegner vor Angriffen zurück, um Zivilisten zu schonen, machen sich die Terroristen unangreifbar. Werden die Terroristen angegriffen, können sie die Toten für ihren Propagandakrieg benutzen.

    Man sollte in der Tat soviel Verstand besitzen, und nicht raketen aus einer mit kindern besetzten schule abfeuern. ist das ein zivilisiertes verhalten?

    Die Bewohner von Gaza wollen diesen Terror und die Reaktionen der IDF nicht, und würden wenn sie könnten die Hamas zum Teufel jagen.

    Die Hamas wurde nicht gewählt um aufgrund ihrer verbohrten Ideologie die eigene Bevölkerung ins Unglück zu stürzen.

    Die Wahl erinnert auch eher an die Machtergreifung von 33: nachdem die Fatah verjagt wurde, riß man die Alleinherrschaft an sich, und rief den Gottesstaat inklusive Scharia aus. Ob die Wähler eine totalitäre Diktatur wollten?

    Was hat sich nun alles seit dem Abzug der Israelis in Gaza verbessert? Nichts! Im Gegenteil:

    Seit der Machtübernahme der Hamas verschlechterten sich die Lebensbedingungen der Bewohner auf allen Ebenen.

    Pressefreiheit, Bürgerrechte wurden storniert, Restaurants, Internetcafes geschlossen. AI berichtet von willkürlichem Terror gegen die eigenen Bevölkerung.

    Und es wurde die Anzahl der Raketenangriffe auf Israel erhöht (als Dank für den Abzug...).

    Ich denke daß es der Bevölkerung von Gaza ohne die Hamas sicher besser gehen würde, und sie in Frieden leben wollen. Das wäre auch im Sinne der Israelis...aber hört sich wohl an wie im Märchen.

    Die Hamas hat aufgrund ihrer faschistoiden Ideologie in deren Charta kein Interesse an Frieden mit Israel. Eine 2 Staaten-Lösung in den Grenzen von 67 gilt nur als Zwischen-Lösung bis zur Auslöschung Israels, alles andere wird als Verrat gesehen.

    Wie fühlt sich das an: Sie werden jahrelang mit tausenden Raketen beschossen, und wissen, daß ein Friede sowieso nicht erwünscht ist (eher bessere Raketen...), sondern die eigene Vernichtung?

  • A
    A.Y.

    Und was machen die Menschen die nicht mal ein Schutzraum verfügen?

    Ich finde Sie immer lustiger, Sie sind der erste, der mir mit Argumenten von NTV ankommt :) !

     

    Wenn ich ein Soldat wäre, und sehe wie Wiederstandskämpfer von einer Schule aus auf mich schießen, dann schwöre ich Ihnen bin ich der letzte, der sich auf dieses Niveau herab lässt und auf eine Schule mit Kinder schießt!

    SOVIEL VERSTAND MUSS MAN DOCH ALS SOLDAT MIT EINER WAFFE UND EINER AUSBILDUNG IN EINEM ZIVILISIERTEN LAND DOCH BESITZEN oder nicht ?

    Oder fühlt man sich noch mehr provoziert, und sprengt mal einfach so die ganze Schule in die Luft, so dass niemand mehr auf dem Stach stehen kann, auch nicht der Hausmeister, der jetzt sowieso unter den vielen Trümmern liegt ;) !

     

    Wissen Sie sind ein Mensch der viel nachdenkt, jedoch nur in eine bestimmte Richtung, Sie müssen auch in der Lage sein sich hineinzuversetzen.

    Jemand der alles hat, z.B. wir Europäer, wir haben Wasser wann wir möchten, Essen an jeder Ecke, Strom soviel wir wollen, Kosmetik, Spielzeug, Sportaktivitäten, wir haben einfach alles, uns geht es Gott sei Dank sehr sehr gut.

    Doch was ist wenn wir diese Dinge verlieren, glauben Sie mir, Sie können nicht mal eine Woche ohne Internet auskommen, oder was ist wenn man Sie opperieren muss, jedoch ohne Vollnakose weil ein anderes Land (Israel), an der Grenze was dagegen hat!

    Erzählen Sie mir mal lieber, wie Sie sich fühlen würden, wenn jemand Jahrzehnte lang sie mobbt,aussperrt,boykottiert,bestraft,bombadiert,bestiehlt und ausradiert !

  • A
    aso

    @ p.j.:

     

    In der Tat immer eine Frage der Perspektive.

    Wie sollte man denn Ihrer Meinung nach auf die ach so harmlosen Raketen reagieren? Der Beschuß von Zivilisten ist und bleibt ein Kriegsverbrechen.

    Für Ihre Geschichtskenntnisse: ein historisches Palästina hat es nie gegeben, nicht vor 67, auch nicht vor 48.

    In Gaza geht’s der Bevölkerung dermaßen schlecht, daß dort die weltweit höchste Geburtenrate möglich ist.

    Sicher geht die IDF nicht gezielt gegen Zivilisten vor. Doch bei der von Hamas angewandten Taktik der asymetrischen Kriegsführung sind zivile Opfer sogar erwünscht, sind Munition im PR-Krieg.

    Und: Israel liebt seine Kinder. Dort werden nicht schon Kleinkinder zu Kindersoldaten gedrillt wie von der Hamas.

     

    Sicher gibt es viele Berichte für den einen oder anderen Standpunkt. Hier nur ein Beispiel über das Geschehen hinter den Kulissen:

     

    http://www.n-tv.de/1099467.html

     

    Israel und die umliegenden arabischen Länder haben einen gemeinsamen Feind:

    Iran und seine Marionetten Hamas und Hisbollah.

    Insofern stimme ich überein mit der Einschätzung von Fr. Knaul:

     

    „...eine echte Friedenslösung... wird es dort nicht geben, solange die Hamas Gaza beherrscht und solange sie nicht von ihren Zerstörungsplänen Israels abweicht...“

     

    @ A.Y.:

     

    Schulen werden gern als Raketenabschußrampen mißbraucht (Filme auf youtube...),

    Raketen: möcht Sie mal sehen, wenn Sie bis 16mal täglich Schutzräume aufsuchen müssen. Aber klar sind ja völlig harmlos, ein Witz. Zwar ein Kriegsverbrechen, aber halb so schlimm.

    `

    Und das Vorgehen der IDF unverhältnismäßig.

    Also sollten die Bewohner der beschossenen Städte besser selbst Raketen bauen und zurückschießen, statt gleich die Armee in Bewegung zu setzen?

  • S
    S.G.

    Mein Gedenken den Opfern, doch beide Seiten haben ihre Waffen selbst gewaehlt. Die Hamas und Hisbollah die, ein Schelm der Boeses dabei denkt, ihre Raketen aus Wohngebieten und allerlei aehnlich medial-prestigetraechtigen Soft-Targets abfeuern nur um schon die Kamera bei der Hand zu haben wenn eben jene Stellungen dann bombardiert werden. Auf der anderen Seite israelisches Pitbull-Gehabe des Militaers.Mit ein wenig nachdenken wurde das israelische Militaer mildere und effektivere Mittel finden derartige Attacken zu unterbinden. Ohne dabei unschuldige Opfer zu verursachen.

    Eines zeichnet sich deutlich ab: Keine der beteiligten Parteien strebt ernsthaften und dauerhaften Frieden an.

  • A
    A.Y.

    @aso

     

    Wenn Sie so einfach denken, dann probier ich es auch Ihnen einfach zu Erklären.

    Was sollen denn Ihrer Meinung nach Kinder lernen, wenn Ihre Geschwister vor deren Augen getötet wurden, ihre Schule eine Ruine ist und die Eltern sich jeden Tag auf die Suche nach Lebensmittel und Arbeit machen müssen, da sie sonst verhungern oder von isral. Soldaten schikaniert werden.

     

    Sie reden ständg von den Hamas-Raketen, wieviel Leid haben denn diese Raketen über Israel gebracht, sind Tomaten wichtiger als Menschen?

    Hat ein isra. Ackerfeld mehr Recht auf Wasser als eine paläst. Stadt die über 100 Jahre Existiert?

     

    Vestehen Sie was ich Ihnen klar machen möchte?!

     

    Die Raketen sind nicht gut, aber eine Rakete die ein Fenster kaputt macht oder ein Ackerfeld beschädigt, ist ein Witz zu der Militär-Offensive die von Israel als Verteidigung gilt

  • G
    GuSo

    Es hätte diesen Staat Israel so nie geben dürfen, diese Schuld müssen sich die Engländer anziehen. Nehmen wir mal an, die Besatzungsmächte hätten festgelegt, dass Hessen ab sofort Israel ist und hätten dieses Land abgegrenzt. Wäre Gaza dann nicht in Deutschland, seid bitte ehrlich.

     

    Ich verurteile weder Juden noch Palestina, der Konflikt wurde menschgemacht.

  • P
    p.j.

    @ aso:

     

    Wie gesagt: "Das Problem ist die einseitige Wahrnehmung." - laut ihrer Darstellung, auch ihr eigenes.

     

    Wessen Einflußnahme bemüht sich seit 1967 um internationale Isolierung der sog "arabischen Nachbarn" - und damit auch um Einfluß auf deren wirtschaftliche Entwicklung? Wie lebten man in Palestina vor 1967? Schlechter als heute? wieviele Brunnen gab es damals? Und heute? Durch wieviele Stacheldrahtzäune wurde das Land zerissen? Und heute?

     

    In Gaza mangelt es an allem, außer Raketen? Nein, nicht an Verzweiflung, nicht an Armut, nicht an Ohnmacht, nicht an Familien die einen oder mehrere aus ihrer Mitte in den Konflikten verloren haben, und - um ihnen Recht zu geben - an Hass. Einem Hass der dem gleicht mit dem sich nationalistische, rechtsradikale, Israelis ihrer Feuerkraft aus internationaler Verflechtungs- und Manipulationspolitik rücksichtslos bedienen um ihren absurden Traum ihres "großen Staates" zu verwirklichen. Und der Hass des Einen schürt den Hass des Anderen.

     

    Ja, da sind die Raketen aus dem Gaza-Striefen. Aber was für welche... Jede Phosphorgranate kann zielgerichteter eingesetzt werden, als die zum Teil selbst gedrehten Hülsen aus dem Gaza Streifen. Explosion ist Explosion - Tod gleich tod. Aber wie groß ist die Bedrohung denn tatsächlich, die immer wieder angeführt wird um einen der effizientesten Militärapperate in Bewegung zu setzen und - scheinbar gezielt motiviert - auf zivilisten los zulassen?

     

    Bevor sie mir wiedersprechen, empfehle ich ihnen folgenden Artikel.

     

    http://www.monde-diplomatique.de/pm/2009/01/16/a0010.text.name,askjCESo5.n,9

     

    Und wer feuert denn die Raketen ab? Die Bauern? Frau Ghada Riad Guha?

     

    Und wenn hinter dem fanatischen Aktionismus der Hamas mittlerweile tatsächlich ein System steckt - wie ungerechtfertigt mögen es die Angehörigen von Frau Ghada Riad Guha, oder Menschen die Ähnliches im Angesicht des tödlichen Systems der israelischen Armee erlebt haben?

     

    Und zuletzt: haben sie mal mit einem jungen Israeli über die Notwendigkeit des Wehrdienstes gesprochen? Blitzt hier nicht ein ähnlich fanatischer Eifer auf - und das Wort "Verteidigung des Heimatlandes" fällt etwa gleich oft? Schon bei unserer Bundeswehr lassen junge Rekruten die tiefgehende psychische Manipulation erkennen, die ihnen in den ersten Tagen ihrer Ausbildung angediehen wird. Wie mag es dann erst in einer Armee zu gehen, die auf junges Kanonenfutter angewiesen ist, da sie mit jedem Tag im Einsatz (auch Grenzsicherung zählt als Einsatz) neues Material für die Stabsebene produziert?

     

    Ein paar Fragen, deren Antworten ihnen vielleicht verdeutlichen, wie tiefgreifend das von ihnen angerissene Problem tatsächlich ist.

     

    p.j.

  • A
    aso

    @ t.s.:

     

    Das Problem ist die einseitige Wahrnehmung. Man hat sich schon so an den täglichen Raketebeschuß aus Gaza gewöhnt, daß er nicht mehr erwähnenswert ist.

     

    Wie wäre es denn, nicht die IDF würde eingreifen, sondern man ließe die Bewohner der umliegenden Städte, die bis 16 mal täglich wegen des Raketenterrors Schutzräume aufsuchen müssen, selbst Raketen bauen und zurückschießen?

     

    Für die Mehrheit der Palästinenser bedeutet das Leben in Israel eine deutliche Steigerung der Lebensqualität, verglichen mit dem Leben in umliegenden arabischen Ländern.

     

    In Gaza mangelt es angeblich an allem, nur nicht an Raketen....

     

    Seit dem isr. Abzug aus Gaza findet ein wohlüberlegtes verbrecherisches System um Hass zu säen statt, es werden bereits Kleinkinder! per Gehirnwäsche zu Hass und Märtyrertum gedrillt.

    Die Hamas hat scheinbar ein „gestörtes“ Verhältnis zu Kleinkindern. Die Nutzung von Kindersoldaten ist ein absoluter Akt der Barbarei.

    Man kann dies nur behindern, indem die Öffentlichkeit nachhaltig über die Verbrechen der totalitären Hamas-Diktatur informiert wird.

  • P
    printe

    An f.t., fritz etc. Meine Herren, anstatt wie so viele andere AutorInnen der Kommentare hier einfach nur Eure Anteilnahme zum Ausdruck zu bringen, macht Ihr Euch selbst und Eure Befindlichkeiten zum Thema. Was ist los mit Euch? Kümmern Euch Palästinenser nur, damit Ihr gepflegt und ungestraft gegen Juden wettern dürft? Den Artikel selbst zu lesen, ist schrecklich gewesen. Dann aber Eure kaltherzigen Kommentare. Ich bin fassungslos. Angesichts einer so gelebten Palästina-Solidarität begrabe ich meine Hoffnungen auf eine gerechte Regelunge des Nahostkonfliktes an der Biegung des Flusses.

  • S
    Simon

    Der jüngste Gaza-Krieg war, meiner Meinung nach, in seiner Gesamtheit, ein Kriegsverbrechen, ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit!

     

    Aber, man sollte gut aufpassen, wie man an die ganze Geschichte rangeht. Lese ich Kommentare wie die von "fritz" kommt mir das Kotzen! Rechte bekommen gerade enorme Zustimmung mit solchen Kommentaren, Erklärungen, Aktion usw.

     

    Betrachtet Israel als Israel , und den Israeliten als Israelit, nicht als Jude ! Anti-Israel muss in der Linken klar von Anti-Semitismus getrennt werden!

    Kein Rassismus, keinen Anti-Semitismus!

    Erst recht nicht hier!

  • VR
    Volker Rührei

    Ein Einzelfall.

  • T
    t.s.

    Das Problem ist nicht der Phosphor. Der Phosphor ist nur EINE besonders extreme Form der Gewalt, welche alle Palästinenser - gleich ob Kind, Jugendlicher oder Greis - durch die Besatzer erleiden müssen, abgesehen von der Schicht der Kollaborateure, die für ihren Verrat Privilegien erhalten.

     

    Für die Mehrheit der Palästinenser bedeutet die israelische Herrschaft eine nicht abreissen wollende Kette aus sadistischen Schikanen und Erniedrigungen. Den unaufhörlichen Raub nicht nur von Wasser, Land, der Wohnung und - speziell in Gaza - von Nahrungsmitteln und medizinischer Versorgung - sondern auch den Raub unwiederbringlicher Lebenszeit und der eigenen Würde.

     

    Dies ist ein wohlüberlegtes verbrecherisches System um Hass zu säen - und so die legitimatorische Grundlage für das zu erzeugen, was die Israelis den Palästinensern antun. Ein System dessen Dynamik unvermeidlich in die Barbarei führen muss. Gaza ist da nur eine Station.

     

    Ver- oder behindern könnten das nach derzeitigem Stand allein die Europäer und die USA, deren Öffentlichkeit allerdings sorgfältig von den Realitäten in Palästina abgeschottet wird, dank solcher Zeitgenossen wie U. Putz, T. Schmitz, K. Storch, R. Schneider oder S. Knaul.

  • N
    niteBird

    ...ja, so sieht der Stern von Bethlehem wohl heute aus..

  • B
    B.S.

    Ja da stimm ich den Lesern zu, Frau Knaul ist ein Molekühl eines Tropfen Wasser, dass in heißes Öl fällt.

  • D
    Dienlich

    Peinigend, diese Geschichte. Umso mehr, als man über Kriege für gewöhnlich ja nur summarisch unterrichtet wird. Wäre dienlich zu wissen, inwieweit die fernab von der Gefahrenzone hausenden Brandstifter derlei Einzelschicksale zur Kenntnis nehmen.

  • V
    vic

    sprachlos

  • TF
    Thomas F.

    Würden doch nur die für solche Massaker politisch verantwortlichen in einen Ring oder eine Arena gesteckt und man könnte zuschauen, wie sie sich zu Tode bekämpfen statt dass sie andere in den Kampf schicken. George Bush gegen Olmert, was wäre das ein Spaß! Denn sie sind mit anderen Staatsführern und Machthabern die gefährlichsten Menschen dieser Welt. Doch welcher dieser Unmenschen wollte dann noch Krieg? Indirekte Kriegsführung ist halt doch zu einfach.

     

    Dann wäre Frieden auf der Erde möglich! Und Menschen wie im Artikel beschrieben könnten ihr einfaches Leben leben ohne von den Dienern dieser Menschen bedroht zu sein. Bis wir diese demokratisch kontrollieren können (Volksentscheide) braucht es viel Engagement bei Organisationen wie Mehr Demokratie e.V.!

  • SF
    Sportler für Frieden

    Es ist einfach eine Schande, dass solche grausamen Waffen wie zum Beispiel Brandbomben, die Phosphor enthalten, noch nicht international verboten worden sind.

    Auch die Tatsache, dass das israelische Militär nichts unternommen hat, um der Frau und ihrer kleinen Tochter zu helfen, obwohl die Soldaten gesehen hatten, in welchem Zustand die beiden waren, kann man nur noch als schrecklich und rücksichtslos bezeichnen.

  • A
    ARE

    Aus einer Atmosphäre von Gewalt, Misstrauen, Unrecht und Leid die uns so schon seit Jahrzehnten aus diesem Teil der Welt geschildert wird erscheint mir jeder Bericht, so grausam er auch sein mag, passend und doch völlig unwirklich.

     

    Was leben wir hier in Deutschland doch in einem guten Land!

     

    Meine Eltern haben als Kinder den Krieg noch erlebt. Noch ältere Bekannte beschreiben mir eine Welt, in der Unrecht und Gewalt galt, die ich nie erleben musste! Ich wünsche dies auch nie erleben zu müssen!

     

    Ich verneige mich vor den Millionen Toten, deren größtenteils schwieriges Leben, furchtbares Leiden und ungerechtfertigtes Sterben diese junge Demokratie und den langen Frieden möglich gemacht haben.

     

    Ich wünsche mir, dass "soziale Marktwirtschaft in einer freiheitlich, demokratischen Grundordnung" möglich wird. Es braucht sehr viel Verstand, Kraft, Mut, Willen und langen Atem, um dieses Ziel zu erreichen und es zu halten.

     

    Nicht zu vergessen, nichts für selbstverständlich zu halten und bei mir selbst die Stabilität zu schaffen, die Vertrauen in die Zukunft möglich macht zusammen mit Hilfestellungen bei anderen, so gut es eben geht, sind meine Beiträge zum Gelingen.

     

    Ich freue mich jedesmal, mich dem Ziel als würdig erweisen zu können! Dann spüre ich meine jüngsten Ahnen hinter mir unisono sagen "Ja, genau! Unser Leben findet sich in deinem wieder! Auch wenn wir nicht mehr lebendig sind: das, was uns als gut erschien und uns doch so großen Verdruss gebracht hat, lebt nun in dir weiter und kann sich entfalten! Wir freuen uns mit dir!"

  • A
    A.Y.

    Dieser Artikel weckte ein Schauer über mein ganzen Körper, wie brutal Menschen sein können.

    Ich verstehe es einfach nicht, Soldaten die auf verletzte Zivilisten schießen, Soldaten die auf 17 jährige Sanitäter schießen und sie kaltblütig ermorden.

     

    Meine Damen und Herren, was ich Sie jetzt frage, liegt mir sehr am Herzen.

    Wieso unterstützt Deutschland immernoch Israel?

    Deutschland hat soviel schlimmes erlebt, wie kann dann ein Land wie Deutschland ein anderes Land unterstützen, dass ohne Skrupel leidende Menschen aufgrund Ihrer Herkunft abschlachtet?

     

    Sanktionen gegen Israel müssen her, ich bin definitiv kein Antisemit, da ich selber auch vom Volk der Semiten abstamme, doch man darf hier etwas sehr wichtiges nicht vergessen, was wir hier lesen über Gaza, hat weder was mit Judentum noch mit Islam zutun, es hat einzig und allein nur etwas mit der Herkunft, dem Land und dem Hass zutun.

    Und es ist doch wohl klar erkennbar, wer hier wen terrorisiert bzw. massakkriert!

    Dazu möchte ich noch sagen, dass meine Worte, vllt. sicht etwas zu hart anhören, ich mir jedoch 100% sicher bin, dass ein Foto von dieser Frau dessen Haut bis auf die Knochen niedergebrannt wurde noch schlimmer sein würde!

     

    Mögen die Opfer des Krieges in Frieden ruhen, seien es Juden, Moslems oder Christen wir haben alle rotes Blut!

  • F
    Fritz

    Es bleibt nur zu hoffen dass Olmert, Barak, Livini und co. sich eines Tages für diesen abscheulichen Amoklauf der israelischen Armee im Gazastriefen vor Gericht zu verantworten haben. Und dass unserer guten, ach so betroffenen Kanzlerin einmal ein Licht aufgeht, wen sie da unterstützt und ihre Freunde nennt.

  • B
    b.z.

    Vielen Dank an die taz.

     

    Endlich mal ein Bericht, aus neutraler Sicht, über ein Thema, dass leider Gottes fast nie kritisiert wird!

     

    Vielen Dank, möge man den Menschen helfen, die solche qualen bis heute noch erleben!

  • U
    unglaublich

    mein beileid an die familie ich hoffe das die schuldigen ihre gerechte strafe bekommen was ich mir aber nich vorstellen bei den feigen und geld geilen anführern die die länder dieser welt beherrschen

  • K
    k.t.

    wenn ich diese schockierenden zeilen lese, denke ich nur, wie es möglich ist, dass eine der unkritischsten israelkorrespondentinen der bundesrepublikanischen medienlandschaft - frau s. knaul - die berichterstattung des palästinakonflikts bei der taz maßgeblich zu verantworten hat; fast möchte man sagen, die taz soll sich doch die krodilstränen über die phosphoropfer sparen, solange frau knaul israelische regierungspolitik in der taz legitimieren darf; falls frau knaul ihre proisraelische position geändert haben sollte seit dem letzten massaker im dezember, nehme ich natürlich meine kritik zurück; die berichterstattung war jedoch so krass einseitig, dass ich beschlossen, habe ihre artikel nicht mehr zu lesen;

  • F
    fritz

    Wir sollten mal zum juedischen Museum gehen. Das ist der verlogendste Ort in Berlin. Mir wird da regelmaessig nach 5 Minuten uebel. Nicht wegen der Sachen, die wir alle wissen, thats Made in Germany, sondern wegen der Gesten, der Aneignung deutscher Geschichte, der unglaublichen Arroganz. Man wird da sehr schnell zum gluehenden "Anti-Semiten".

  • K
    Klar

    Erschütternd. Und klar natürlich, dass jene, die den Krieg befohlen hatte, es sich während der Kämpfe daheim vor dem Fernseher gemütlich machten. Wieso auch nicht? Wozu hat man sich schließlich in die Befehlsebene hinauf gearbeitet.