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Opel/AWE-Vertrag perfekt

■ Demnächst 150.000 Corsas jährlich neu aus Eisenach

Rüsselsheim (dpa/taz) — Zum Abschluß der monatelangen Verhandlungen über eine Opel-Produktion in Eisenach (Thüringen) wird heute bei der Treuhandanstalt in Ost-Berlin der Vertrag über den Einstieg des Rüsselsheimer Autoherstellers bei den Automobilwerken Eisenach (AWE) unterzeichnet.

Unterzeichner sind Opel-Generaldirektor Louis Hughes, Treuhandchef Karsten Rohwedder und der Geschäftsführer der Eisenacher Wartburg-Werke, Wolfram Liedtke. Und weil es sich um eine große Übernahme handelt, sorgen außerdem der thüringische Ministerpräsident Josef Duchac und der Bonner Noch-Wirtschaftsminister Helmut Haussmann für einen entsprechend feierlichen Rahmen.

Nach dem Vertrag kauft Opel ein 300.000 Quadratmeter großes Gelände der AWE im Westteil von Eisenach und investiert dort eine Milliarde DM in die neue Produktion. Das Werk soll 1992 fertig sein und 2.600 der bisher noch 8.000 AWE-Mitarbeiter beschäftigen. Jährlich sollen rund 150.000 Autos in der Größenklasse Corsa oder Kadett von den Eisenacher Bändern rollen.

Das AWE hat sich beim Wettlauf um die Opel-Investitionen unter anderem gegen das belgische Antwerpen durchgesetzt, wo Opel ebenfalls produziert. Hierzu beigetragen haben die guten Erfahrungen, die Opel mit der Eisenacher Belegschaft gemacht hat. Rund 200 ehemalige Mitarbeiter des Wartburg-Werks montieren seit Oktober Fahrzeuge des Typs Vectra für den ostdeutschen Markt. Der Produktionsanlauf habe so gut geklappt, daß jetzt statt ursprünglich vorgesehener 10.000 Vectras jährlich 11.000 produziert werden.

Das neue Werk wird eine 100prozentige Tochter der Adam Opel AG in der Rechtsform einer GmbH. Für das Projekt erhält das Unternehmen staatliche Zuschüsse von maximal 33 Prozent der Investitionssumme.

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