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Olympischer Wahlkampf

Berlin (dpa/taz) — In der Berliner Landesregierung gibt es Stunk. Der Grund: Die Olympiabewerbung Berlins für die Spiele im Jahr 2000. Einen Tag nach dem offiziellen Beschluß, sich beim Nationalen Olympischen Komitee für Deutschland (NOK) zu bewerben, beschloß die AL-Fraktion, das vorliegende, ihrer Meinung nach „völlig unzureichende“ Olympiakonzept abzulehnen.

So ist der regierenden Bürgermeister Walter Momper (SPD) mal wieder vom Leben, vor allem aber von den beiden AL-Senatorinnen Michaele Schreyer (Umweltverwaltung) und Sybille Volkholz (Sportverwaltung) enttäuscht, die im sein Prestigeobjekt einfach nicht zu gönnen scheinen und gar mit ekeligem Zahlenmaterial aufwarten. „Völlig überhastet“ sei das Olympiakonzept, analysierten die beiden Frauen, ein offensichtliches Resultat der „Wahlkampfhektik“. Es lasse kein Diskussionsraum mehr „um das Wie Olympischer Spiele“. Magistrat und Senat seien „dem öffentlichen Druck und rein wahltaktischem Kalkül erlegen“. Und außerdem sei der Senatorinnen Verhalten nicht, wie Momper meint, ein „Rückzug aus der Verantwortung, sondern im Gegenteil Ausdruck besonderer Verantwortlichkeit“.

Denn das Zahlenwerk sei „unsolide“. Angesichts der großen Probleme der Stadt sei es „unseriös, auf diese Weise mit Milliardenbeträgen zu jonglieren“. Der SPD-Koalitionspartner Alternative Liste (AL) im Berliner Senat äußerte sich am Mittwoch nicht grundsätzlich gegen Olympische Spiele in Berlin. Doch gehen sie von einer Finanzierungslücke in Höhe von mindestens zwei Milliarden DM aus, während die SPD-Kostenrechnung das Defizit mit 800 Millionen DM ausweist. miß

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