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Olympische Zahlenspiele

■ Leiter des Olympiabüros schätzt die Kosten der Spiele auf vier Milliarden / Ostberliner Sportbund will die Spiele in Malchow und Buchholz

Berlin. Zehn Jahre bevor in Berlin zum zweiten Mal Olympische Spiele stattfinden könnten, jonglierten die Verantwortlichen schon mit großen Zahlen. „Das Budget für die Ausrichtung der Spiele im Jahr 2000 dürfte rund 3,5 bis 4 Milliarden DM betragen“, sagte gestern Jürgen Kießling, der Leiter des gemeinsamen Olympiabüros. Die dafür benötigten Finanzen sollen in erster Linie vom Bund, dem Senat und aus der Wirtschaft kommen.

Kießling kalkuliert eine „Deckungslücke von 500 Millionen Mark“ ein, verweist aber auf die infrastrukturelle Verbesserung der Stadtsituation nach den Spielen. Sie sollten als „Impulsgeber“ wirken und böten eine große Chance. „Wir müssen eine Komposition schaffen, die mit der Stadtentwicklung harmonisiert und den Anforderungen des Internationalen Olympischen Komitees genügt“, sagte Kießling, der sein fertiges Olympiakonzept mit allen geforderten Baumaßnahmen und Standorten der Sport- und Wohnstätten für rund 40.000 Olympioniken „spätestens bis Ende dieses Jahres“ Momper und Schwierzina vorlegen will.

Erste Gespräche der beiden Stadtoberhäupter mit dem IOC -Präsidenten Juan-Antonio Samaranch über das Olympiakonzept wird es schon am 17. August am Rande des Leichtathletik -Sportfestes ISTAF geben. Die endgültige Präsentation der Berliner Olympiabewerbung muß dem Nationalen Olympischen Komitee bis spätestens Anfang 1992 vorliegen. Im September desselben Jahres muß sich das Nationale Olympische Komitee beim IOC um die Ausrichtung der Spiele bewerben. Die Entscheidung über die Vergabe der Sommerspiele fällt 1993.

Senatsrat Kießling favorisiert auf der Grundlage der beiden Machbarkeitsstudien aus beiden Stadthälften die innerstädtische Variante mit dem 120 Hektar großen Sportgelände um das vorhandene Olympiastadion als Mittelpunkt. Sein Vertreter, der Sektionsleiter des Ostberliner Sportbundes Wolfgang Schmahl, will auch noch die Möglichkeit der kompletten Spiele in Malchow und Buchholz am Stadtrand in der Diskussion halten.

dpa

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