■ Soundcheck: Oil On Canvas / Green Jelly
Heute abend: Oil On Canvas. Die deutsche Folkband mit Opernsängerin verbindet auf ihrer neuen CD Fruit liebevoll beschwingte Melodien mit einem leichten esoterischen Pop-Appeal. Kristof Schreuf sprach mit Sänger Harald Hoffmann .
taz: Es ist eine billige, unfaire, miese Frage, aber sie ist unausweichlich: Worum geht es in eurer Musik?
Hoffmann: Ich weiß, daß ich nicht für alle Bandmitglieder spreche, aber mir ist Trauer am wichtigsten. Ich meine kein Siechtum des Herzens und auch keinen ins vierte Lebensjahrzehnt verlängerten Weltschmerz. Trauer entsteht, wenn man die Notwendigkeit und gleichzeitig die Vergeblichkeit eines Vorhabens kennt. Das Ziel des Vorhabens ändert sich nicht, bei seiner Ausführung wechseln aber die Instrumentierung und die Anzahl der Moll-Akkorde.
taz: Auf „Eat More Fruit“ höre ich auch Humor .
Hoffmann: Definitiv. In der Zeit, in der wir von akustischer zu elektrischer Instrumentierung übergingen, begannen wir mehr über unsere Stücke herauszufinden.
taz: Kennt ihr euch jetzt besser?
Hoffmann: Wenn man mit einer Sache anfängt, bewertet man sie zunächst nach ihrem Ergebnis. Unsere Songs bewerten wir als Ergebnisse, die offensichtlich uns kennen: „Sie“ wissen, wer wir sind. Ein komischer Effekt kann ich sagen. Aber einer, der aus jeder gefühlssumpfigen Betroffenheit heraushilft.
Schöne Aussichten, 22 Uhr
Heute abend: Green Jelly. Sie wollen die schlechteste Band der Welt sein, spielen aber hoch-amüsante Rockmusik. Vom eifrig gestrickten Mythos des absichtlichen Dilettierens ist nichts wahr. Spätestens seit dem „Three Little Pigs“-Video kennt jeder ihren Profi-Trash. Eine großartige Live-Show mit Comic-Gewalt und Monster-Blödsinn erwarten den Gast. tlb
Docks, 21 Uhr
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