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Oh wärmendes Feuer!

■ Zu den Brandanschlägen in Hamburg

Als in etlichen Hamburger Kaufhäusern die Flammen am Wochenende aufloderten, war sowohl für die Politiker wie Innensenator Pawelczyk als auch für die Presse der Stadt die Welt wieder in Ordnung. Seit Tagen wurde die Hysterie geschürt, daß die angekündigte Demonstration für den Erhalt des Wohnprojektes Hafenstraße eine „Welle der Gewalt“ über die Elb–Metropole spülen würde. Gewalt gab es dann tatsächlich, aber die war so eindeutig von der Polizei initiiert und hervorgerufen, daß auch der letzte Bild–Redakteur recht kleinlaut wurde. Als dann die Kaufhäuser brannten, wurde sofort auf „die Chaoten“ geschlossen. Der „Beweis“: Von 12.000 Demonstranten für die Hafenstraße skandierten gerade 1.000 „Feuer und Flamme für diesen Staat“. Eine Parole, die von den restlichen 11.000 abgelehnt wurde. Selbst die Polizei ist derart kühnen Schlüssen gegenüber vorsichtiger, auch wenn sie einen Zusammenhang nicht ausschließt. Hamburgs Verfassungsschutz unddn politische Polizei weiß eben, daß in den jahrelangen harten Auseinandersetzungen weder von Bewohnern der Hafenstraße noch von ihrem sogenannten Sympathisantenumfeld jemals zum Mittel der Brandstiftung gegriffen wurde. Es kann ihr auch am Sonnabend wohl kaum entgangen sein, daß dort nicht ein sogenanntes „Scherbenkommando“, sondern ein breites Bündnis von Hafenstraße, GAL über Anti–Imperialisten, Autonome bis zu den Jusos durch die Stadt zog. Das für Pawelczyk und die Presse wärmende Feuer muß wohl woanders gesucht werden. Wie wäre es mit der Redaktion von Springers Hamburger Abendblatt? Dort kursierten Werbekugelschreiber mit der Aufschrift: „Feuer und Flamme für diese Stadt“. Eine sehr viel präzisere Anleitung als der bekannte Autonomenspruch? Tom Janssen

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