piwik no script img

Offener Brief zur Zukunft der documentaKunstexperten stützen Kulenkampff

Die documenta hat mehrere Millionen Euro Verlust gemacht – deshalb soll die Geschäftsführerin gehen. Nun protestieren zahlreiche Experten gegen ihren Weggang.

Kunstexperten finden, dass Annette Kulenkampff nicht Schuld am Defizit der documenta ist Foto: dpa

Kassel dpa | Nach dem Millionendefizit der documenta 14 reißt die Debatte um die künftige Ausrichtung der weltweit bedeutendsten Ausstellung für zeitgenössische Kunst nicht ab. In einem am Montag veröffentlichten Offenen Brief haben mehr als hundert Experten aus der Kunstszene den Aufsichtsrat der documenta aufgefordert, Geschäftsführerin Annette Kulenkampff weiterzubeschäftigen. Außerdem müsse das Aufsichtsgremium der gemeinnützigen documenta um einen internationalen Expertenbeirat erweitert werden.

Nach Bekanntwerden des Defizits von 5,4 Millionen Euro hatten der Aufsichtsratsvorsitzende und Kasseler Oberbürgermeister Christian Geselle (SPD) sowie Hessens Kunstminister Boris Rhein (CDU) umfassende Konsequenzen für die im September zu Ende gegangene documenta angekündigt. Kulenkampff wird ihren Posten Ende Mai dieses Jahres vorzeitig räumen.

Der Geschäftsführerin oder dem zweiten documenta-14-Standort Athen die Schuld am Defizit zuzuweisen, sei „schlicht falsch“, heißt es im Brief. Das Kostenrisiko bei einem zweiten Standort sei allen Beteiligten bekannt gewesen. Stadt und Land machten nun gegen die Geschäftsführerin und das Erfolgsmodell documenta Stimmung, um sich deren unabhängiger Struktur „zu bemächtigen“. Jetzt drohe eine „reine Kommerzialisierung“ der documenta.

Zu den Erstunterzeichnern gehören Museumsdirektoren und Kuratoren wie Kasper König, Nicolaus Schafhausen und Marion Ackermann, die Medientheoretiker Peter Weibel und Alexander Kluge, der Berliner Volksbühne-Intendant und frühere Chef der Londoner Tate Modern, Chris Dercon, sowie die documenta-12-Kuratorin Ruth Noack.

***

Im Folgenden dokumentiert die taz den Text des offenen Briefes:

An die Mitglieder des Aufsichtsrats der documenta und Museum Fridericianum gGmbH

Oberbürgermeister Christian Geselle (Vorsitzender)

Staatsminister Boris Rhein (stellv. Vorsitzender)

Staatsministerin Eva Kühne-Hörmann

Stadtverordneter Dr.Rabani Alekuzei

Stadtverordneter Marcus Leitschuh

MdL Karin Müller

Stadtverordneter Axel Selbert

Stadtverordneter Gernot Rönz

Hortensia Völckers, Vorstand der Kulturstiftung des Bundes

Alexander Farenholtz, Vorstand der Kulturstiftung des Bundes

Staatsminister Axel Wintermeyer

Staatssekretär Dr. Martin J. Worms

14. Januar 2018

Wir möchten an dieser Stelle unsere Sorge darüber ausdrücken, dass mit den jüngsten Überlegungen und Maßnahmen des Aufsichtsrates der documenta eine international agierende und einflussreiche Kulturinstitution in Deutschland in ihrem Image erheblich beschädigt wird und damit auch das Bild Deutschlands im Ausland.

Die Lokal- und Landespolitik, die insbesondere den Aufsichtsrat stellt und Gesellschafter der documenta gGmbH ist, nimmt ein von ihr selbst lanciertes, finanzielles Defizit1 zum Anlass, offen über die Umstrukturierung der documenta im Sinne einer reinen Kommerzialisierung und Vermarktung der Marke documenta zu debattieren. Eine erste Konsequenz aus diesen Überlegungen war die Auflösung des Vertrags mit der Geschäftsführerin Annette Kulenkampff. Ein anderer Grund hierfür ist nicht bekannt, da ihr an dem erwähnten Defizit, das aus einer von allen Beteiligten gemeinsam getragenen Programmkonzeption entstanden ist, keinerlei Schuld nachgewiesen wurde.

Es sind darüber hinaus dieselben Politiker, die sich außer Stande sahen, auf die Entgleisungen der AfD zu reagieren, die ein Kunstwerk von Olu Oguibe als „entstellte Kunst“ bezeichneten und damit eindeutig auf faschistische Terminologien zurückgriff.

Die nun lancierten Überlegungen reichen von einer Aufhebung des gemeinnützigen Status der documenta gGmbH über eine Eingliederung der Öffentlichkeitsarbeit in das Stadtmarketing bis zueiner Neuverteilung der finanziellen Risikolast. Das heißt letztendlich, Verantwortung zu verlagern, die Einnahmen auf die öffentliche Hand zu konzentrieren und zugleich die Freiheit der Kunst zu minimieren. Die geplanten rechtlichen Rahmenbedingungen bedeuten nichts Anderes, als die Ausrichtung der konzeptionellen wie künstlerischen Freiheit an rein haushälterischen Maßstäben.

Den Nutzen einer international einmaligen Veranstaltung mit ca. 900.000 Besucher_innen, deren Stellenwert für die Kunstvermittlung mit keinem anderen Ereignis vergleichbar ist, kann niemand ernsthaft bezweifeln. In dieser Relation erscheint es geradezu absurd, dass sich die „documenta-Stadt“ Kassel und das Land Hessen anmaßen, ein in Jahrzehnten gewachsenes, bereits in Geschichtsbüchern beschriebenes Erfolgsmodell in Frage zu stellen, weil sich gegen eine einzige Ausgabe des Projekts besonders gut politisch Stimmung machen lässt, weil es teilweise im europäischen Ausland stattfand. Bürgermeister und Land lassen gegen den Rat aller Experten Bedenken aufkommen, ob Kassel noch der richtige Standort für die documenta ist.

Dabei ist die Schuldzuweisung für das Defizit der d14 an Annette Kulenkampff und den zweiten Standort Athen schlicht falsch.2 Dass die gemeinsame Wahl eines zweiten Standortes Zusatzkosten verursachen kann, war allen Beteiligten bekannt. Das Kostenrisiko wurde rechtzeitig kommuniziert. Man kann deshalb keinen anderen Grund für den vehementen Eingriff durch die lokale und regionalePolitik erkennen, als den Versuch, sich einer unabhängigen Struktur zu bemächtigen und sich dabei mit Annette Kulenkampff zuerst jener Person zu entledigen, die auf besonders unbequeme Art für die künstlerische und wissenschaftliche Autonomie der documenta gebürgt hatte.

Ihre zukunftsweisenden Planungen zur wissenschaftlichen Aufbereitung und Vermittlung des documenta Archivs, zur sachgerechten Betreuung der Kunst im öffentlichen Raum und der zeitgemäßen Erneuerung der documenta als eine global operierende Institution werden mit dieser fehlgeleiteten Diskussion ebenso konterkariert wie das Anliegen der documenta-Ausstellungen seit 1997, nicht-westlichen und nicht-marktkonformen Positionen eine Bühne zu geben und diese Bühne im Verbund mit anderen Standorten zu betrachten.

Wenn sich Kassel auch zukünftig als Standort der international unersetzlichen documenta begreifen will, gilt es folgende Forderungen zu erfüllen:

1. Der Aufsichtsrat wird um einen internationalen Expert_innenbeirat erweitert, der in enger Verbindung mit der documenta gGmbH einen zukunftsweisenden, verbindlichen Kriterienkatalog für die documenta entwirft.

2. Der Rechtsstatus als gemeinnützige GmbH wird beibehalten.

3. Die zukunftsweisenden Planungen der wissenschaftlichen Aufbereitung und Vermittlung des documenta Archivs, zur sachgerechten Betreuung der Kunst im öffentlichen Raum und der zeitgemäßen Erneuerung der documenta werden fortgesetzt.

4. Das Budget der documenta wird an die Anforderung eines globalen, weltweit wirksamen Kunstereignisses, das in seiner Dimension einzigartig ist, angepasst.

5. Der Aufsichtsrat sollte die Fortbeschäftigung Annette Kulenkampffs beschließen, da sie die documenta vielversprechend ausgerichtet hat.

Erstunterzeichner_innen

Marion Ackermann (Generaldirektorin der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden)

Silke Albrecht (Geschäftsführerin des Württembergischen Kunstvereins Stuttgart)

Lotte Arndt, Theoretikerin, Kunsthochschule Valence, Paris

Inke Arns (Künstlerische Leiterin des Hartware MedienKunstVereins, Dortmund)

Michael Arzt (Halle 14 Leipzig, Vorstand der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Kunstvereine, ADKV)

Elke aus dem Moore (Leiterin Kunst, Institut für Auslandesbeziehungen, Stuttgart)

Zdenka Badovinac (Director of Moderna Galerija + Museum of Modern Art, Ljubljana)

Nuit Banai (Professorin für neuste Kunstgeschichte, Wien)

Bassam El Baroni (Lecturer Dutch Art Institute, NL, and Independent Curator – Manifesta 8, 36th Eva Int. Ireland's Biennial)

Ute Meta Bauer (Gründungsdirektorin des NTU Centre for Contemporary Art, Singapur)

Meike Behm (Direktorin Kunsthalle Lingen, Vorstand der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Kunstvereine, ADKV)

Ralf Beil (Direktor des Kunstmuseums Wolfsburg)

Andreas F. Beitin (Direktor des Ludwig Forum für internationale Kunst, Aachen)

René Block (Leiter der Kunsthalle 44Moen, Askeby)

Monica Bonvicini (Künstlerin, Berlin)

Reinhard Braun (Künstlerischer Leiter, Camera Austria, Graz)

Sabeth Buchmann (Professorin für Kunstgeschichte der Moderne und Nachmoderne an der Akademie der bildenden Künste Wien)

Manon Bursian (Vorstand und Stiftungsdirektorin der Kunststiftung Sachsen-Anhalt)

Binna Choi (Director of Casco – Office for Art, Design and Theory, Utrecht)

Hans D. Christ (Direktor des Württembergischen Kunstvereins Stuttgart)

Cosmin Costinas (Executive Director / Curator of Para Site, Hong Kong)

Alice Creischer, Andreas Siekmann (Künstler_innen, Professor_innen an der Kunsthochschule Berlin Weißensee, MA Raumstrategien)

Janneke de Vries (Direktorin der GAK Gesellschaft für Aktuelle Kunst, Bremen)

Ekaterina Degot (Intendantin des Steirischen Herbst, Graz)

Chris Dercon (Intendant der Volksbühne, Berlin)

Ulrich Domröse (Leiter der fotografischen Sammlung, Berlinische Galerie, Berlin)

Iris Dressler (Direktorin des Württembergischen Kunstvereins Stuttgart)

Katja Diefenbach (Professorin für Ästhetische Theorie an der Merz Akademie, Stuttgart)

Ines Doujak (Künstlerin, Wien)

Helmut Draxler (Professor für Kunsttheorie an der Universität für angewandte Kunst Wien)

Övül Ö. Durmusoglu (Guest Professor for Curatorial Theory and Praxis, Nuremberg Academy of Fine Arts)

Bettina von Dziembowski (Kunstverein Springhornhof)

Yilmaz Dziewior (Direktor des Museum Ludwig, Köln)

Silvia Eiblmayr (Kunsthistorikerin, Kuratorin, Wien)

Charles Esche (Director of the Van Abbemuseum, Eindhoven)

Matthias Flügge (Rektor der Hochschule für Bildende Künste Dresden)

Martin Fritz (Rektor der Merz Akademie Stuttgart)

Katya García-Antón (Direktorin des OCA, Office for Contemporary Art Norway)

Gerrit Gohlke (Künstlerischer Leiter des Brandenburgischen Kunstvereins Potsdam, Vorstand der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Kunstvereine, ADKV)

Cristina Gómez Barrio, Wolfgang Mayer / Discoteca Flaming Star (Künstler_innen, Professor_innen für Bildende Kunst und Intermediales Gestalten an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste, Stuttgart)

Søren Grammel (Leiter des Museums für Gegenwartskunst, Basel)

Ulrike Groos, Direktorin des Kunstmuseums Stuttgart

Elke Gruhn (Leiterin Nassauischer Kunstverein Wiesbaden, Vorstand der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Kunstvereine, ADKV)

Krist Gruijthuijsen (Direktor des KW Institute for Contemporary Art Berlin)

Jan Peter Hammer (Künstler, Berlin)

Hou Hanru (Artistic Director, MAXXI, National Museum of 21st Century Arts, Rome)

Annette Hans (Künstlerische Leiterin, Kunstverein Harburger Bahnhof)

Markus Heinzelmann (Direktor des Museum Morsbroich, Leverkusen)

Fatima Hellberg (Künstlerische Leiterin des Künstlerhaus Stuttgart)

Gabriele Horn (Direktorin der Berlin Biennale)

Hans Dieter Huber (Professor für Kunstgeschichte der Gegenwart, Ästhetik und Kunsttheorie an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste, Stuttgart)

Lanna Idriss, Member of the Board of BHF Foundation

Gregor Jansen (Direktor der Kunsthalle Düsseldorf)

Jean-Baptiste Joly (Direktor der Akademie Schloss Solitude, Stuttgart)

Alice Kögel (Konservatorin für Gegenwartskunst, Staatsgalerie Stuttgart)

Alexander Kluge (Autor und Filmemacher, München)

Alexander Koch (Die Gesellschaft der Neuen Auftraggeber, KOW Galerie)

Kasper König (Kurator, u.a. künstlerischer Leiter von Skulptur.Projekte Münster 1977-2017)

Christian Kravagna (Professor für Postcolonial Studies an der Akademie der bildenden Künste Wien)

Andres Kreuger (Senior Curator, M HKA, Antwerp)

Katia Krupennikova (Freischaffende Kuratorin, Amsterdam)

Elisabeth Lebovici (Art critic, Paris)

Mathias Lindner (Direktor Neue Sächsische Galerie, Neue Chemnitzer Kunsthütte, Vorstand der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Kunstvereine, ADKV)

Thomas Locher (Künstler, Rektor der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig)

Dirk Luckow (Intendant Deichtorhallen Hamburg)

Mark Nash (Co-curator of Documenta 11)

Antje Majewski (Künstlerin, Professorin der Muthesius Kunsthochschule, Kiel)

Florian Malzacher (Kurator, Impulse Theater Festival 2013-17)

Nina Möntmann (Kunsttheoretikerin und Kuratorin)

Matthias Mühling (Direktor der Städtischen Galerie im Lenbachhaus, München)

Vanessa Joan Müller (Dramaturgin der Kunsthalle Wien)

Heike Munder (Direktorin des Migros Museum für Gegenwartskunst Zürich)

Joanna Mytkowska (Direktorin des Museum of Modern Art Warschau)

Bonaventure Soh Bejeng Ndikung (Künstlerischer Leiter von SAVVY Contemporary, Berlin)

Anh-Linh Ngo (Mitherausgeber von ARCH+)

Olaf Nicolai (Künstler, Berlin)

Ruth Noack (Kuratorin der Documenta 12, 2007)

Angelika Nollert (Direktorin Die Neue Sammlung – The Design Museum, München)

Hannelore Paflik-Huber (Kunstwissenschaftlerin, Vorsitzende des Künstlerhauses Stuttgart)

Peter Pakesch (Vorstandsmitglied der Maria Lassnig Privatstiftung, Wien)

Christine Peters (Kuratorin des Kunstgebäude Stuttgart, 2017)

Britta Peters (Künstlerische Leiterin von Urbane Künste Ruhr; Kuratorin der Skulptur.Projekte Münster 2017)

Philippe Pirotte (Rektor der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste, Städelschule in Frankfurt am Main)

Elizabeth A. Povinelli, Franz Boas Professor of Anthropology & Gender Studies, Columbia University

Raqs Media Collective (Monica Narula, Jeebesh Bagchi & Shuddhabrata Sengupta, New Dehli)

Oliver Ressler (Künstler und Filmemacher, Wien)

David Riff (Schriftsteller, Kurator, Künstler, Berlin)

Walid Raad (Künstler, Professor an der Cooper Union, New York)

Kathrin Romberg (Sammlungsdirektorin Erst Bank Österreich, Wien)

Anda Rottenberg (Direktorin emeritus Zachenta National Gallery of Art, Warschau)

Rasha Salti (Independent Curator of Art & Film, Curator of La Lucarne for ArteFrance)

Hedwig Saxenhuber (springerin, Wien)

Nicolaus Schafhausen, Direktor der Kunsthalle Wien

Georg Schöllhammer (tranzit.at, Wien)

Ursula Schöndeling (Direktorin des Heidelberger Kunstvereins, Vorstand der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Kunstvereine, ADKV)

Sabine Schulze (Direktorin des Museum für Kunst und Gewerbe, Hamburg)

Nathalie Boseul Shin (Chief curator of Total Museum of Contemporary Art, Seoul)

Andrei Siclodi (Direktor des Künstlerhauses Büchsenhausen, Innsbruck)

Jennifer Smailes (Künstlerische Leiterin, Kunstverein Harburger Bahnhof)

Ruth Sonderegger (Professorin für Philosophie und ästhetische Theorie an der Akademie der bildenden Künste Wien)

Björg Stefánsdóttir (Direktor des Icelandic Art Center, Reykjavik)

Simon Sheikh (Programme Director, MFA Curating Department of Art Goldsmiths College, London)

Bettina Steinbrügge (Direktorin des Kunstvereins in Hamburg)

Barbara Steiner (Leiterin des Kunsthaus Graz)

Hito Steyerl (Künstlerin, Professorin für Experimentalfilm und Video an der Universität der Künste Berlin)

Wolfgang Suttner (Vorstand der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Kunstvereine, ADKV)

Nina Tabassomi (Direktorin des Taxispalais Kunsthalle Tirol)

Michael Taussig (Professor at Columbia University, New York)

Ana Teixeira Pinto (Autorin, Kulturtheoretikerin, Berlin)

Thomas Thiel (Direktor des Bielefelder Kunstvereins, Vorstand der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Kunstvereine, ADKV)

Haakon Thuestad (Director of the Bergen Assembly)

Wolfgang Tillmans (Künstler, Berlin, London)

Nasan Tur (Künstler, Berlin)

Wolfgang Ullrich (Freier Autor und Kunstwissenschaftler, Leipzig)

Philippe Van Cauteren (Director of S.M.A.K., Museum for Contemporary Art, Ghent)

Anton Vidokle (Artist, founder of e-flux, New York/Berlin)

Christoph Vogtherr (Direktor der Hamburger Kunsthalle)

Marianne Wagner (Kuratorin für Gegenwartskunst des Landesmuseum für Kunst und Kultur, Münster)

Joanna Warsza (Kuratorin, Public Art Munich 2018)

Peter Weibel (Vorstand und Direktor des Zentrums für Kunst und Medien Karlsruhe)

Thomas Weski (Kurator der Stiftung für Fotografie und Medienkunst mit Archiv Michael Schmidt)

What, How and for Whom / WHW (Ivet Ćurlin, Ana Dević, Nataša Ilić and Sabina Sabolović)

Axel John Wieder (Direktor, Index – The Swedish Contemporary Art Foundation)

Matthias Winzen (Professor für Kunstgeschichte und Kunsttheorie an der Hochschule der Bildenden Künste Saar, Saarbrücken)

Florian Wüst (Film- und Videokurator der Transmediale, Berlin)

Regina Wyrwoll (Kuratorin Peter und Irene Ludwig Stiftung / Findungskommission documenta X)

Misal Adnan Yildiz (Direktor des Artspace NZ in Auckland, 2014–2017)

Octavio Zaya (Director and Executive Editor of atlanticajournal.com, Cocurator of Documenta 11)

Nina Zimmer (Direktorin des Kunstmuseum Bern, Zentrum Paul Klee Bern)

Franciska Zólyom (Direktorin der GfzK, Leipzig)

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

2 Kommentare

 / 
  • Vielen Dank für die Veröffentlichung dieses offenen Briefes!



    Endlich haben wir mal eine Liste der vom Steuerzahler unterhaltenen Kuratoren, Direktoren und anderen Kunstmarkt-Interessierten, die glauben, der steuerzahlende Arbeiter müsse ihren wichtigen und häufig defizitären Aktivitäten noch mehr Geld zur Verfügung stellen. So geht der urbane Linksliberalismus, der sich nicht um die Belange der Arbeiter schert.

  • Da sieht man mal wieder die völlige Abgehobenheit von Teilen des Kulturbetriebs.

     

    Kassel hat über 435 Mio Euro Verbindlichkeiten, da sind die Verbindlichkeiten der eigenen Betriebe noch nicht mal dabei und musste sich 2012 unter den Rettungsschirm des Landes Hessen retten. Das bedeutet, Anhebung der Kita-Gebühren, Grundsteuer, Parkgebühren, Spielautomatensteuer, etc. und einen ziemlich rigorosen Sparkurs, den viele Bürger schmerzhaft gespürt haben.

     

    Für 2017 hat Kassel man mit 13,7 Mio Euro Überschuss geplant, da tun die 7 Mio Euro extra an die Documenta schon sehr weh. Außerdem wurden auch schon 1,6 Mio Euro für das geplante neue documenta-Institut gezahlt.

     

    Und da ist noch jede Menge mehr schief gelaufen, Besucherziel in Kassel war 1.000.000, es waren nicht mal 900.000.

    Mitarbeiter der Documenta wurden wohl als Bargeldkuriere von Deutschland nach Griechenland geschickt, bei denen war schon die Zollfahndung.

     

    Und dann wundert man sich, das in einer Stadt wie Kassel, die nicht mal 200.000 Einwohner hat und aus der nicht viele Leute zur Documenta gehen. Es eine Empörungswelle Richtung Kommunalpolitik gibt und die davor einknickt und Köpfe fordert.