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Österreich gegen Flüchtlinge

■ Genfer Konvention soll ausgehebelt werden

Brüssel/Wien (AFP) – Die österreichische EU-Präsidentschaft stellt die Wirksamkeit der Genfer Flüchtlingskonvention für den Raum der Europäischen Union in Frage. Das Innenministerium in Wien bestätigte gestern, daß den EU-Mitgliedstaaten in Brüssel ein Positionspapier zur Koordinierung der Flüchtlingsaufnahme vorgelegt worden sei. Der zuständige Sektionschef im Ministerium, Manfred Matzka, erklärte, es sei klar, „daß man offensichtlich mit der Genfer Konvention nicht auskommt“. Im Kern solle in der EU über eine „vorübergehende Schutzgewährung“ und eine „gesamteuropäische Solidarität“ diskutiert werden. Die Wiener Tageszeitung Die Presse berichtete unter Berufung auf das Papier, daß nach österreichischen Vorstellungen das individuelle Recht auf Aufnahme fallen solle.

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