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Österreich: Haider siegt, SPÖ hält sich

■ Wahlen in Österreich: Rechtsaußen Haider gewinnt sechs Prozent/ ÖVP verliert deutlich

Wien (ap/taz) — Bei den Nationalratswahlen am Sonntag in österreich hat die stark rechtslastige Freiheitliche Partei (FPÖ) erwartungsgemäß Stimmengewinne erzielt. Die SPÖ konnte ihren Stimmenanteil in etwa halten. Der ersten Hochrechnung zufolge erhielten die Sozialisten mit Bundeskanzler Franz Vranitzky an der Spitze etwa 44 Prozent gegenüber 43,12 Prozent 1986. Der Koalitionspartner Volkspartei (ÖVP) unter Parteichef Josef Riegler mußte mit 33 Prozent gegenüber 41,3 Prozent vor vier Jahren hohe Verluste hinnehmen.

Der Hochrechnung zufolge kam die FPÖ mit ihrem Kanzlerkandidaten und Landeshauptmann Jörg Haider auf rund 16 Prozent gegenüber 9,75 Prozent bei den letzten Wahlen. Die Grünen erhielten nur vier Prozent gegenüber 4,82 Prozent 1986. Unklar war vorerst noch, ob überraschend die bürgerlichen Vereinigten Grünen den Sprung ins Parlament geschafft haben könnten.

Hochrechnungen zufolge wird die SPÖ voraussichtlich 81 der 183 Abgeordneten des Nationalrats stellen. Damit hätte sie ihr Ergebnis von 1986 mit 80 Sitzen leicht verbessert. Die Volkspartei dagegen dürfte mit künftig etwa 64 Mandaten deutlicher Verlierer sein. Sie hatte bisher 77 Abgeordnete. Die FPÖ wird künftig 30 Parlamentarier stellen, gegenüber bisher 18. Die Grünen werden bei wie bisher acht Abgeordneten bleiben.

Eine kleine Koalition von ÖVP und FPÖ wäre damit zwar noch ganz knapp möglich, gilt jedoch als sehr unwahrscheinlich. In Wien gilt eine Große Koalition von SPÖ und ÖVP als nahezu sicher.

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