: Ökologische Ecke
Wer Wahlen gewinnen will, muss seine Anliegen zu Themen öffentlicher Erregung und Diskussion machen. Das Wort „ökologische Ecke“ drückt aus, dass den Grünen das nicht gelungen ist. Seit die Grünen in der Bundesregierung sind, versuchen sie, vor allem ihre Qualifikation als Buchhalter zu beweisen. Außer bei der BSE-Krise haben sie es versäumt, ökologische Missstände und das Verhältnis von Ökonomie und Ökologie zu Themen öffentlicher Erregung zu machen. Dabei gäbe es Gründe genug dafür:
Wer widerspricht der Behauptung, einziges Mittel gegen Arbeitslosigkeit sei Wirtschaftswachstum? Wer weist darauf hin, dass für die Finanzwelt Arbeitslosigkeit kein Problem ist, sondern ein willkommenes Druckmittel gegenüber Arbeitnehmern und demokratischen Institutionen? Wer weist darauf hin, dass Arbeitslosigkeit in dieser Weise dazu benutzt wird, einen ökologischen Umbau der Wirtschfat zu verhindern? Warum haben sich die Spitzenpolitiker der Grünen erst mit dem Thema Globalisierung befasst, nachdem andere dagegen demonstriert haben? Ulrich Lamm
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen